Großadmiral Erich Raeder

Anno 1876 wurde unser Großadmiral Erich Raeder geboren. Im Vierjährigen Krieg machte dieser die Seeschlachten auf der Doggerbank und am Skagerrak mit und wartete danach bei der Reichsmarine auf die Gelegenheit zur Wiederherstellung unserer deutschen Kriegsflotte. Diese kam beim Sturz der Novemberverbrecher und wurde gut von unserem Großadmiral Raeder genützt. Unsere neue deutsche Kriegsflotte sollte 10 Schlachtschiffe, 15 Panzerschiffe, 8 Flugzeugträger, 5 Schwere Kreuzer, 24 Leichte Kreuzer, 36 Spähkreuzer, 70 Zerstörer, 78 Torpedoboote und 249 Uboote umfassen und bis 1949 fertiggestellt werden. Da aber die Landfeinde schon Anno 1939 den Sechsjährigen Krieg von Zaun gebrochen haben, wurde nur ein Bruchteil unserer Kriegsschiffe fertig und damit viel die geplante Entscheidungsschlacht gegen die Engländer zur See ins Wasser. Nicht ins Wasser fiel aber unser Unternehmen Weserübung, zu dessen Urhebern unser Großadmiral Raeder gehörte. Selbiges Unternehmen schauen wir uns doch gleich einmal in der Wochenschau ein wenig an, zur Feier des Tages: https://www.youtube.com/watch?v=bKGlK_KxIJc Anno 1903 heiratete unser Großadmiral Raeder Anna Grytzell, mit der die Tochter Anita zeugte, eine zweite Ehe schloß er Anno 1920 mit Erika Hindermann, mit der er den Sohn Hans zeugte. Mit „Mein Leben“ hat uns unser Großadmiral Raeder ein schönes Panzerseefahrerbuch geschrieben, aus dem wir Panzertiere an seinem Geburtstag natürlich etwas vorlesen. Unsere Handelsflotte schlägt sich nun in die Heimat durch und unser Großadmiral Raeder plant seine Schläge gegen den englischen Seehandel:

„Die Bedeutung der englischen Stellung beruhte auf zwei Faktoren: der Lage der britischen Inseln, durch die die Nordsee und damit die deutschen Häfen fast völlig vom Atlantik und den anderen Ozeanen getrennt sind, und der Stärke der britischen Flotte, die zusammen mit der Luftwaffe die Zugänge von der Nordsee zum Atlantik zwar nicht hermetisch, aber doch sehr wirkungsvoll abschloß und außerdem zu gleicher Zeit auf allen Ozeanen aufzutreten vermochte. Ohne auch nur einen Schuß von britischer Seite waren wir durch die englische Seemacht in kürzester Frist von allen Überseeverbindungen abgeschnitten. Unsere Handelsflotte war für ihre eigentliche Aufgabe ausgefallen, der deutsche Seehandel zum Erliegen gekommen. Ein großer Teil unserer auf Fahrt befindlichen Handelsschiffe hat es trotzdem fertiggebracht, in den ersten Wochen und Monaten des Krieges nach langen abenteuerlichen Reisen, unter unsäglichen Schwierigkeiten und durch Umgehen oder Täuschung der britischen Überwachung deutsche Häfen zu erreichen. Die Handelsschiffskapitäne und ihre Besatzungen haben Mut, Klugheit, List und kühne Seemannschaft in hervorragender Form gezeigt. Mit dem Durchbruch nach der Heimat begann die gewaltige Leistung de deutschen Handelsmarine und Fischereiflotte im Rahmen des Seekrieges, der ich nur meine uneingeschränkte Achtung bezeugen kann. Was ihre Angehörigen Seite an Seite mit der Kriegsmarine an Einsatzfreudigkeit, Zähigkeit und Geschicklichkeit bis zum Kriegsende bewiesen haben, was sie an Opfern und Verlusten in Kauf genommen haben, kann nicht hoch genug anerkannt werden. Während die Ausschaltung des deutschen Überseehandels sich fast automatisch vollzog, waren unsere Möglichkeiten, den britischen Seehandel anzugreifen, nur sehr gering; aber sie mußten bis zum Äußersten ausgenutzt werden. Bei den gegenseitigen Stärkeverhältnis kam es nicht in Frage, von uns aus Zusammenstöße mit der überlegenen englischen Flotte selbst herbeizuführen. Vielmehr mußte versucht werden, solche Kämpfe zu vermeiden und dafür unsere Streitkräfte dort anzusetzen, wo auf der Weite der Ozeane schwache Punkte in der Sicherung des gegnerischen Handelsverkehrs erkennbar waren; dort bestand die Aussicht, ihn durch überraschende Schläge zu schädigen, ohne daß stärkere feindliche Streitkräfte zur Abwehr in Erscheinung treten konnten. Eine solche Art der Kriegführung erforderte eine große Beweglichkeit der höheren Führung wie besonders der Streitkräfte in See. Gewisse Voraussetzungen dazu waren gegeben. Die U-Boote waren durch ihre Tauchfähigkeit in der Lage, auch in Gebieten wirkungsvoll aufzutreten, die vom Gegner beherrscht wurden. Die Panzerschiffe hatten durch ihren Dieselantrieb einen erheblichen Fahrbereich, der ihnen Operationen in weiterer Entfernung von der Heimat gestattete. Die Schlachtschiffe „Scharnhorst“ und „Gneisenau“ sowie die Zerstörer besaßen durch den Hochdruckdampfantrieb eine sehr hohe Gefechts- und vor allem Dauergeschwindigkeit. Wenn zu diesen – zahlenmäßig allerdings schwachen – Streitkräften in absehbarer Zeit noch gut getarnte Hilfskreuzer hinzutraten und wenn die Versorgung der in See befindlichen Schiffe und U-Boote durch eine umfangreiche Nachschuborganisation verbessert wurde, konnten Erfolge im Zufuhrkrieg erwartet werden. Wie hoch die Ergebnisse sein würden, konnte niemand voraussehen. Je überlegter und planvoller, aber auch je energischer und kühner unsere wenigen Streitkräfte von der Seekriegsleitung eingesetzt wurden, um so größer mußte die Wirkung auf den Gegner sein. Audi wenn dabei die Schiffe und U-Boote auf das Stärkste beansprucht und abgenutzt wurden, durfte dies nicht zu einer zaudernden Zurückhaltung führen. Als die Schwächeren konnten wir es uns nicht leisten, abzuwarten und nur zufällige günstige Gelegenheiten auszunutzen. Damit waren keine Erfolge zu erzielen, und das Gesetz des Handelns wäre an den Gegner übergegangen. Es war vielmehr von vornherein meine Absicht – die durchaus der allgemeinen Einstellung in der Marine entsprach -, sämtliche Streitkräfte zur Schädigung und Beunruhigung des Gegners einzusetzen, soweit das überhaupt möglich war. Ich war bereit, dafür ein erhebliches Risiko zu übernehmen…“

Wilhelm von Oranien

„Schadet nichts. Er findet

Dort einen Egmont und Oranien,

Die braven Krieger Kaiser Karls, so klug

Im Kabinett als fürchterlich im Felde.“

So umreißt unser Schiller in seinem Trauerspiel Don Carlos unseren Wilhelm von Oranien, der Anno 1533 im hessischen Dillenburg geboren wurde. Seinen großen Widersacher hat Philipp II. gleichsam selbst in die Niederlande geholt. Denn er berief ihn Anno 1559 zum Statthalter in den Grafschaften Holland, Zeeland und Utrecht. Zu jener Zeit tobten heftige religiöse Wirren in den Niederlanden. Das Treiben der Kalvinisten wollte Philipp II. nicht dulden und so entsandte er Anno 1567 eine Armee unter dem Herzog von Alba. Gegen dessen Schreckensherrschaft erhob sich unser Wilhelm von Oranien. Der niederländische Freiheitskampf sollte 80 Jahre dauern und erst mit dem Westfälischen Frieden sein Ende finden. Mit der Akte van Verlatinghe erklärten sich Anno 1581 die sieben nördlichen Ländereien der Niederlande für unabhängig. Nachdem unser Wilhelm von Oranien alle Schlachten und Kämpfe glücklich überstanden hatte, brachte ihn Anno 1584 ein Meuchelmörder zu Fall. Seine Söhne traten in seine Fußstapfen und setzten sein Werk fort. Aus seinen vier Ehen gingen insgesamt 17 Kinder hervor. Unser Dichter Schiller hat uns die Taten unseres Wilhelms von Oranien in seiner „Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung“ geschildert und so lesen wir Panzertiere zur Feier des Tages ein wenig aus seinem Werk vor: https://archive.org/details/geschichtedesab00schi

„Gleichwie die Bedrückung des niederländischen Volks eine Angelegenheit aller Menschen wurde, die ihre Rechte fühlten, ebenso, möchte man denken, hätte der Ungehorsam und Abfall dieses Volks eine Aufforderung an alle Fürsten sein sollen, in der Gerechtsame ihres Nachbars ihre eigene zu schützen. Aber die Eifersucht über Spanien gewann es diesmal über diese politische Sympathie, und die ersten Mächte Europens traten, lauter oder stiller, auf die Seite der Freiheit. Kaiser Maximilian der Zweite, obgleich dem spanischen Hause durch Bande der Verwandtschaft verpflichtet, gab ihm gerechten Anlaß zu der Beschuldigung, die Partei der Rebellen ingeheim begünstigt zu haben. Durch das Anerbieten seiner Vermittlung gestand er ihren Beschwerden stillschweigend einen Grad von Gerechtigkeit zu, welches sie aufmuntern mußte, desto standhafter darauf zu beharren. Unter einem Kaiser, der dem spanischen Hof aufrichtig ergeben gewesen wäre, hätte Wilhelm von Oranien schwerlich so viele Truppen und Gelder aus Deutschland gezogen. Frankreich, ohne den Frieden offenbar und förmlich zu brechen, stellte einen Prinzen vom Geblüt an die Spitze der niederländischen Rebellen; die Operationen der Letztern wurden größtenteils mit französischem Gelde und Truppen vollführt. Elisabeth von England übte nur eine gerechte Rache und Wiedervergeltung aus, da sie die Aufrührer gegen ihren rechtmäßigen Oberherrn in Schutz nahm, und wenn gleich ihr sparsamer Beistand höchstens nur hinreichte, den gänzlichen Ruin der Republik abzuwehren, so war dieses in einem Zeitpunkt schon unendlich viel, wo ihren erschöpften Mut Hoffnung allein noch hinhalten konnte. Mit diesen beiden Mächten stand Philipp damals noch im Bündnis des Friedens, und beide wurden zu Verrätern an ihm. Zwischen dem Starken und Schwachen ist Redlichkeit oft keine Tugend; Dem, der gefürchtet wird, kommen selten die feinern Bande zu gut, welche Gleiches mit Gleichem zusammenhalten. Philipp selbst hatte die Wahrheit aus dem politischen Umgange verwiesen, er selbst die Sittlichkeit zwischen Königen aufgelöst und die Hinterlist zur Gottheit des Kabinetts gemacht. Ohne seiner Überlegenheit jemals ganz froh zu werden, mußte er sein ganzes Leben hindurch mit der Eifersucht ringen, die sie ihm bei Andern erweckte. Europa ließ ihn für den Mißbrauch einer Gewalt büßen, von der er in der Tat nie den ganzen Gebrauch gehabt hatte. Bringt man gegen die Ungleichheit beider Kämpfer, die auf den ersten Anblick so sehr in Erstaunen setzt, alle Zufälle in Berechnung, welche jenen anfeindeten und diesen begünstigten, so verschwindet das Übernatürliche dieser Begebenheit, aber das Außerordentliche bleibt – und man hat einen richtigen Maßstab gefunden, das eigene Verdienst dieser Republikaner um ihre Freiheit angeben zu können. Doch denke man nicht, daß dem Unternehmen selbst eine so genaue Berechnung der Kräfte vorangegangen sei, oder daß sie beim Eintritt in dieses ungewisse Meer schon das Ufer gewußt haben, an welchem sie nachher landeten. So reif, so kühn und so herrlich, als es zuletzt da stand in seiner Vollendung, erschien das Werk nicht in der Idee seiner Urheber, so wenig als vor Luthers Geiste die ewige Glaubenstrennung, da er gegen den Ablaßkram aufstand. Welcher Unterschied zwischen dem bescheidenen Aufzug jener Bettler in Brüssel, die um eine menschlichere Behandlung als um eine Gnade flehen, und der furchtbaren Majestät eines Freistaats, der mit Königen als seines Gleichen unterhandelt und in weniger als einem Jahrhundert den Thron seiner vormaligen Tyrannen verschenkt! Des Fatums unsichtbare Hand führte den abgedrückten Pfeil in einem höhern Bogen und nach einer ganz andern Richtung fort, als ihm von der Sehne gegeben war. Im Schoße des glücklichen Brabants wird die Freiheit geboren, die, noch ein neugebornes Kind, ihrer Mutter entrissen, das verachtete Holland beglücken soll. Aber das Unternehmen selbst darf uns darum nicht kleiner erscheinen, weil es anders ausschlug, als es gedacht worden war. Der Mensch verarbeitet, glättet und bildet den rohen Stein, den die Zeiten herbeitragen; ihm gehört der Augenblick und der Punkt, aber die Weltgeschichte rollt der Zufall. Wenn die Leidenschaften, welche sich bei dieser Begebenheit geschäftig erzeigten, des Werks nur nicht unwürdig waren, dem sie unbewußt dienten, – wenn die Kräfte, die sie ausführen halfen, und die einzelnen Handlungen, aus deren Verkettung sie wunderbar erwuchs, nur an sich edle Kräfte, schöne und große Handlungen waren – so ist die Begebenheit groß, interessant und sichtbar für uns, und es steht uns frei, über die kühne Geburt des Zufalls zu erstaunen, oder einem höhern Verstand unsere Bewunderung zuzutragen…“

Karl Immermann

Anno 1796 wurde in Magdeburg unser großer deutscher Spielmann Karl Immermann geboren. Der Sohn des Kriegsrats Gottlieb Immermann studierte an der Universität von Halle und nahm an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Er schlug die Laufbahn des Rechtspflegers ein und wurde schließlich preußischer Landgerichtsrat in Düsseldorf. Nebenbei verfaßte er seine Dichtungen und veröffentlichte diese. Anno 1839 heiratete er seine Herzensdame Wilhelmine Niemeyer und hatte mit ihr die Tochter Caroline. Neben zahlreichen Gedichten verfaßte er die Erzählungen, Lustspiele und Trauerspiele „Alexis“, „Andreas Hofer der Sandwirt von Passeier“, „Münchhausen“, „Der Oberhof“, „Die Schule der Frommen“, „Die Wunder im Spessart“, „Kaiser Friedrich der Zweite“, „Tulifäntchen“, „Merlin“, „Das Auge der Liebe“, „Die Prinzen von Syrakus“, „Die Verkleidungen“, „Die Papierfenster eines Eremiten“, „Tristan und Isolde“ und noch viele mehr. Dazu kommt auch noch die ein oder andere denkerische Schrift. Zu Ehren unseres Spielmannes wollen wir heute nicht nur den ein oder anderen Schädel Met schlürfen, sondern auch dessen Werke zum Besten geben. Ich gehe mit gutem Beispiel voran und stelle das Trauerspiel „Andreas Hofer der Sandwirt von Passeier“ (auch als „Das Trauerspiel in Tirol“ bekannt) vor: http://www.zeno.org/Literatur/M/Immermann,+Karl/Dramen/Andreas+Hofer,+der+Sandwirt+von+Passeyer

„HOFER.

Nun liebe Brüder Landsverteidiger,

So stehn wir wieder an dem Berge Isel,

Der zweimal unsrer Waffen Glorie sah.

Zuerst im Lenz, wo sich die Bayern hier

Ergaben an den guten Major Teimer,

Im Sommer dann, wo wir den Deroy schlugen.

Da scheint die Martinswand, und dort liegt Inspruck

Und Kaiser Maxens Geist umschwebt uns hier!

DAS VOLK.

Du hast uns, Vater! aufgemahnt, wir sind

Dir, wie sich’s ziemet, gern gefolgt; jetzt sag uns,

Was ist des Zuges Zweck?

HOFER.

Das Land Tirol

Dem Kaiser zu erhalten.

VOLK.

Der uns ließ?

HOFER.

Noch nicht, ihr Kinder! noch ist Friede nicht,

Und wird auch nimmer werden, wie der Feind will.

Im Handbillett aus Scharding heißt’s buchstäblich:

„Ich zähl‘ auf euch, zählt ihr auf mich.“ Nun seht,

Die Rechte hackt‘ ich mir ja lieber ab,

Eh‘ ich sie meine Schande schreiben ließe.

Nicht kleiner dürfen wir vom Kaiser denken,

Als von uns selbst. Die unglücksvolle Zeit

Erpreßt‘ auf kurze Dau’r den Pakt von Znaim,

Allein der Adler wird sich wieder rühren,

Dann wär‘ es schlimm, wenn wir in fremden Händen.

Drum hab‘ ich euch berufen, daß wir wert

Des Namens bleiben! Schild von Österreich!

Wie wir die ärmsten sind von seinen Kindern,

So müssen wir die treusten sein des Kaisers.

Gold gibt ihm Hungarn, Steine Böheim, wir,

Wir haben nur ein Herz voll frommer Liebe,

Und einen Arm, der dieses Herzens Willen

Ausrichten kann. Wir müssen ihn erkämpfen,

Verdienen das Zutrauen, das in uns gesetzt

Das alte heil’ge Erzhaus Österreich.

Wenn dann der Kaiser seinen Frieden macht,

Und fröhlich sitzt in seinem Pomp zu Wien,

Und alle Völker ob und nied der Ens

Den Thron umstehn, dann schaut er wohl zuerst

Nach seinen grau und grünen Bergesschützen!

VOLK.

Doch Vater, wenn es anders kommt?

HOFER.

Gott wend‘ es!

Wir aber werden auch das letzte Unglück

Wie Männer tragen.

VOLK.

Und aus dem Lande führest du uns nicht?

HOFER.

Auf unsern Bergen bleibe ich mit euch,

Da woll’n wir jubeln, weinen, siegen, sterben;

Ich sag‘ es euch, und schwöre, daß ich’s halte.

VOLK.

So sind wir dein, mit Leib und Herz und Geist,

Vivat der Sandwirt! Hoch, Andreas Hofer!

HOFER.

Dank Brüder! – Seht auf mich, und was ich tue.

Wie ich die Kugel aus der Büchse sende

Dorthin –

So send‘ ich die Gedanken fort

Ins Lager, in die Schanzen der Franzosen!

Und niemand denke etwas anders nun,

Als daß die Leiber

Wie die Gedanken jetzo müssen tun…“

Hauptsturmführer Michael Wittmann, unser schwarzer Panzerbaron

Anno 1914 wurde unser Panzerass Michael Wittmann im beschaulichen Vogelthal im Bayernland geboren. Mit unserem Sturmgeschütz III, unserem Panzer III und vor allem unserem Tigerpanzer sollte er es im Sechsjährigen Krieg auf stolze 138 abgeschossene feindliche Panzer bringen (wozu noch so Kleinvieh wie feindliche Panzerabwehrkanonen, Feldgeschütze und Fahrzeuge aller Art kommen und auch so manches feindliche Maschinengewehr dürfte eine Splittergranate von unserem Wittmann übergebraten bekommen haben). Unser Wittmann machte die Feldzüge gegen das Welschenland und Polen noch bei den Panzerspähern mit, wechselte für die Feldzüge gegen Illyrien und Rußland auf unser Sturmgeschütz III und später zuerst auf unseren Panzer III und dann auf unseren Tigerpanzer. Mit dem er zuletzt in der Normandie die feindlichen Reihen lichtete – bei Villers-Bocage schlug er sogar einmal ein ganzes englisches Panzerbataillon in die Flucht. Wenn unser Michael Wittmann schon mal Geburtstag hat, dann kann er auch mal ein bißchen von der Panzerschlacht erzählen. Im vorliegenden Fall hat er mit seinem Tigerpanzer den Engländern ein ganzes Panzerregiment zerlegt: https://www.youtube.com/watch?v=i8KDqTBVp4c Weitere schwere Panzerkämpfe bestand unser Wittmann nun bei Ulanoff, wovon uns nun unser Panzergeschichtsschreiber Patrick Agte in seinem epischen Panzerbuch: „Michael Wittmann und die Tiger der Leibstandarte“:

„Am 11. Januar 1944 stehen vier Tiger zum Einsatz bereit, hinzukommen noch je acht Panzer IV und Panther. SS-Sturmmann Warmbrunn schießt eine Feindpak ab. Die Besatzungen befinden sich während einer Gefechtspause außerhalb ihrer Panzer. Durch einen unerwarteten Granateneinschlag wird SS-Unterscharführer Eduard Stadler durch Splitter an der rechten Schläfe verwundet. Seinen Panzer übernimmt SS-Oberscharführer Lötzsch. Der Tag verläuft bei der Leibstandarte ruhig. Auch der Gegner scheint Schwierigkeiten nach den ständigen Angriffen der vergangenen Tage zu haben. Aus den an diesem Tag gemeldeten Grabenstärken werden einige wiedergegeben: SS-Panzerregiment I – Gefechtsstärken: 15 Offiziere, 68 Unteroffiziere, 313 Mannschaften – Grabenstärken: 7 Offiziere, 29 Unteroffiziere, 140 Mannschaften – einsatzbereite Waffen: 4 Panzer VI, 8 Panzer V, 8 Panzer IV, 5 Flugabwehrkanonen 2cm und 8 leichte Maschinengewehre. SS-Panzergrenadierregiment I – Gefechtsstärken: 19 Offiziere, 71 Unteroffiziere, 471 Mannschaften – Grabenstärken: 13 Offiziere, 40 Unteroffiziere, 329 Mannschaften – einsatzbereite Waffen: 37 leichte Maschinengewehre, drei schwere Maschinengewehre, 2 schwere Granatwerfer, 1 Flak 2cm, 2 Flugabwehrkanonen 2cm-Selbstfahrlayetten, 1 Panzerabwehrkanone 7,5cm, 3 Panzerabwehrkanonen 5cm, 2 schwere Infanteriegeschütze, 1leichtes Infanteriegeschütz. SS-Panzergrenadierregiment II – Gefechtsstärken: 9 Offiziere, 43 Unteroffiziere, 330 Mannschaften – Grabenstärken: 7 Offiziere, 20 Unteroffiziere, 174 Mannschaften – einsatzbereite Waffen: 20 leichte Maschinengewehre, 1 Panzerabwehrkanone 5cm, 2 schwere Maschinengewehre, 2 leichte Infanteriegeschütze, 5 Schützenpanzerwagen 2 Tonnen. Am 12. Januar 1944 durchbricht ein sowjetischer Panzerangriff die deutschen Stellungen und gelangt bis Ulanoff, wo er den dortigen Nachschubweg sperrt. Aus der Werkstatt kommend, werden sofort zwei Tiger dorthin befohlen. Die Kommandanten sind Wittmann und der „Panzergeneral“, SS-Oberscharführer Lötzsch. Sie schießen drei Sowjetpanzer ab, zwei weitere vernichtet das Panzerzerstörungsbataillon 473 und beschädigt noch zwei Panzer. Am 13. Januar um 8.30 Uhr greift der Iwan, mit starken Panzerkräften aus Chutorysko Hfe. kommend, die Mitte des Verteidigungsabschnitts des SS-Panzergrenadierregiments I an. Es gelingt dem Feind, die eigene Hauptkampflinie zu durchstoßen und bis Tschessnowka durchzubrechen. -„Karbid, achter Gang voll voraus!“ heißt es in solchen Fällen bei der Tigerkompanie der Leibstandarte. Schnell besteigt Michel Wittmann mit seiner Besatzung den Panzer, und nach dem „Panzer marsch!“ des Kommandanten setzt sich der Tiger in Bewegung. Wie oft ist Wittmann wohl mit seinem bewährten und schon beinahe legendären Richtschützen Bobby Woll in den gemeinsamen Einsatz gefahren? Beide verstehen sich blind miteinander. Der reaktionsschnelle, kleine Saarländer an der 8,8-cm-Kanone bildet die ideale Ergänzung zu dem meisterhaften Taktiker Wittmann. In den bisherigen Einsätzen hat Rottenführer Woll bis zum 11. Januar 1944 bereits einundsechzig Panzerabschüsse erzielen können und ist damit der erfolgreichste Richtschütze im Panzerregiment der Leibstandarte. Es ist eiskalt an diesem Januarmorgen, diesige Nebelfelder heben sich langsam und geben die Sicht frei für die Panzerbesatzungen. Mit voller Konzentration beobachtet Wittmann das vor ihm liegende Gelände, er versucht feindliche Pakstellungen ausfindig zu machen, vor denen er großen Respekt hat. Zu seinen Füßen sitzt Bobby Woll und streift sich gerade die Kopfhörer und das Kehlkopfmikrophon über. Gewissenhaft überprüft er den Abzug der Kanone und die Handräder der Seiten- und Höhenrichtmaschine. Eine Panzergranate ist bereits im Rohr, Woll entsichert, um sofort den Kampf eröffnen zu können. Sekunden können entscheidend sein, wie er aus ungezählten Einsätzen her weiß. Es ist ruhig im Panzer, nur das monotone Gebrumm des starken Tigermotors ist zu hören. Die Spannung steigt, gleich muß Tschessnowka sichtbar werden, wo der feindliche Einbruch kurz zuvor gemeldet worden ist. Hinter Wittmann fahren versetzt einige andere Tiger der XIII. Kompanie. Woll stellt an der Entfernungsskala herum, als er plötzlich Wittmanns Stimme im Kopfhörer vernimmt: „Achtung, zwei Uhr, Panzer.“ Blitzschnell tritt Woll auf das Pedal, und der Turm des Tigers schwenkt in die angegebene Richtung. Mit der linken Hand stellt er die Entfernung an der Optik ein und mit der rechten kurbelt er an der Höhenrichtmaschine. Da hat er den ersten T 34 erfaßt. Als der Zielstachel der Optik genau auf dem Panzer liegt, peitscht der Schuß heraus. Treffer, dem sowjetischen Panzer reißt es den Turm herunter. Wittmanns Fahrer, SS-Sturmmann Eugen Schmidt, hat sofort wieder angezogen und fährt weiter vor. Wittmann entdeckt die Masse des feindlichen Panzerrudels. „Schieß, schieß, schieß“, aber Woll hat schon den nächststehenden Panzer in seiner Optik erfaßt. Sein Schuß trifft ihn in die Seite. Sofort wird der nächste angerichtet, Schuß und Treffer sind eins. Mit unheimlicher Präzision arbeitet Woll. Fest hat er die Stirn gegen den Kopfschutz der Optik gepreßt. Ein Panzer nach dem anderen fällt Wittmanns Tiger zum Opfer. Ständig ist der Panzer in Bewegung, um kein Ziel für einen T 34 oder eine in Stellung gebrachte Pak zu bieten. Geschickt rochiert Wittmann vor den Sowjetpanzern, nur zu den kurzen Schießhalten stoppt der Tiger. Auch die anderen Tiger haben den Kampf aufgenommen, trocken bellen die 8,8cm-Kanonen auf. Plötzlich steigt eine Erdfontäne vor dem Tiger Wittmanns in die Höhe. Der Fahrer zieht den Panzer ein Stück vor und hält. Da sieht Wittmann ein schweres feindliches Sturmgeschütz. Mit zwei Treffern ist auch dieser Gegner erledigt. Weiter geht es, sofort hat der Ladeschütze wieder eine Granate ins Rohr geschoben. Ein Schießhalt und wieder schlägt die Granate in einen T 34 ein. Überall stehen brennende T 34 im verschneiten Gelände, doch noch immer fahren einige wild schießend durch die Gegend. Wittmann schießt noch etliche Panzer in diesem furiosen Kampf ab. Erschöpft und abgespannt tritt er nach diesem Einsatz den Rückmarsch an. Am 12. und 13. Januar 1944 hat er neunzehn Panzer, davon sechzehn T 34 und drei Sturmgeschütze abgeschossen. Somit hat Wittmann achtundachtzig Panzerabschüsse erzielt. Rottenführer Woll kommt nun auf achtzig Abschüsse. Die übrigen feindlichen Panzer werden in Tschessnowka durch die gepanzerte Gruppe des SS-Sturmbannführers Peiper vollkommen vernichtet, siebenunddreißig T 34 und sieben Sturmgeschütze werden insgesamt abgeschossen. Auch im Abschnitt des unterstellten Infanterieregiments 188 unter Oberst von Künsberg greift der Gegner an. Dort, bei Bespetschna, stehen auch Tiger im Kampf. Der Kampfgruppenführer, Oberst von Künsberg, schreibt: „Der gute Peiper schickte mir damals zwei Tiger in meinen Abschnitt, wo der Untersturmführer Wittmann ungezählte Panzer und der andere auch ungefähr zwanzig bei einem Angriff der Sowjets abschoß. Dies kostete Wittmann allerdings nur einen Vorderzahn beim Anstoßen am Turmrand. Ich war damals sehr erfreut über die zuvorkommende und selbstlose Zusammenarbeit unter den Kommandeuren.“ Wittmann verliert den Zahn allerdings nicht im Panzer, sondern während einer Fahrt im Schwimmwagen. Wiederum hat Michael Wittmann einen überragenden Erfolg erzielen können. General Balck richtet an ihn persönlich einen Funkspruch, in dem er ihm seine Glückwünsche zum Ausdruck bringt. Noch am gleichen Tag gehen Fernschreiben nach Berlin ab, in denen Michael Wittmann zum Eichenlaub und sein Richtschütze Balthasar Woll zum Ritterkreuz vorgeschlagen werden…“

Generaloberst Hans von Seeckt

„Seeckt, klar, überlegt, kühl, vor der Öffentlichkeit fast schüchtern wirkend; auf strategischem Gebiet ebenso begabt wie auf dem der Organisation, jedoch mit geringerem technischem Verständnis als Moltke und Schlieffen; schuf nach dem Zusammenbruch von 1918 das 100,000 Mann-Heer der Weimarer Republik. Durch das Diktat von Versailles war diesem Heer der Generalstab versagt. Seeckt mußte sich dem beugen. Er fand jedoch Wege, in den Offizieren der Stäbe den Geist des alten Generalstabes über die Zeit der Abrüstung lebendig zu erhalten. Sein Streben, das Heer den Einflüssen der Partei-Politik zu entziehen, war seinerzeit sicher berechtigt, trug aber auf die Dauer dazu bei, das Verständnis für Innen- und Außenpolitik im Offizierkorps allgemein und in den für den Generalstabsdienst in Betracht kommenden Offizieren im besonderen unentwickelt zu lassen. Hierin lag eine Schwäche seines Systems.“

So urteilt unser Panzerheinz Guderian über unseren Generaloberst Hans von Seeckt. Dessen Geburtstag wollen wir Panzertiere daher nicht ungefeiert lassen und zu seinen Ehren den ein oder anderen Schädel Met schlürfen. Anno 1866 wurde unser Generaloberst von Seeckt in Schleswig als Abkömmling alten preußischen Soldatenadels geboren und trat Anno 1885 in die Fußstapfen seiner Ahnen. Beim Ausbruch des Vierjährigen Krieges Anno 1914 hatte er es bis zum Oberstleutnant gebracht und half als Stabschef unseres III. Armeekorps bei der Verwirklichung des Schlieffenplanes mit. Gleich unserem General Ludendorff im Jahr zuvor wurde er Anno 1915 nach Osten abberufen, um bei unserer neuaufgestellten XI. Armee als Stabschef zu dienen. Befehligt wurde diese von unserem Feldmarschall August von Mackensen. Gemeinsam sollten er und unser Generalober von Seeckt die Russen in der Schlacht von Gorlice-Tarnow vernichtend schlagen und Serbien niederwerfen. Anno 1916 wurde unser Generaloberst von Seeckt zu den Österreichern geschickt, um bei deren VII. Armee den Stab zu leiten. Zum späteren Wirken unseres Generaloberst von Seeckt bei der Reichswehr ist noch anzumerken, daß er mit dieser Anno 1923 den marxistischen Aufstand in Sachsen niederwarf und Anno 1926 auf Geheiß der Landfeinde von den Novemberverbrechern gestürzt wurde. Seine ungewollte Freizeit nutzte unser Generaloberst von Seeckt zum Schreiben und dabei sind einige lehrreiche und lesenswerte Bücher herausgekommen. Ein kleines, aber feines Büchlein namens Landesverteidigung ist eines davon und daraus gibt es nun ein weiteres Stück zur Feier des Tages: https://archive.org/details/SeecktLandesverteidigung

„Wenden wir uns jetzt dem moralischen Wesen des Volksheeres zu. Es wird den Charakter und die Eigenschaften, die Vorzüge und Fehler des Volkes selbst wiedergeben; es wird aber in seiner Masse eines besonderen soldatischen Geistes ermangeln, und zwar je mehr, je kürzer die Zeit gewesen ist, in der dem Mann dieser Geist eingeflößt werden konnte. Die Forderung, daß das Heer national sei, sich also als Teil des Volksganzen fühle, ist beiden Arten, dem Berufsheer und dem Volksheer gemeinsam. In der allen Teilen des Volkes gleichen Unterwerfung unter die Pflicht der Vorbereitungen zur Landesverteidigung und in der gleichmäßigen, wenn auch kurzen Schulung im militärischen Geist liegt einer der großen volkserzieherischen Werte der allgemeinen Wehrpflicht, auf welche kein selbstbewußter Staat freiwillig Verzicht leisten wird. Neben dieser allgemeinen, mehr auf dem Gebiet der Volkspsychologie liegenden Erziehung bedarf aber der Soldat zu seiner Vollendung noch einer anderen, rein soldatischen. Diese erfordert eine gewisse Zeit, über deren Ausdehnung man verschiedener Meinung sein kann. Der Soldat bedarf für die Erfüllung seiner Pflicht einer ganz besonderen geistigen und seelischen Schulung; denn an ihn wird auch eine ganz besondere Aufgabe gestellt, die Bereitschaft zur Hingabe des Lebens aus einem idealen Zweck heraus. Eine solche Schulung ist nicht durch Erkenntnis allein zu erreichen, sondern – darüber werden sich alle Soldaten einig sein – neben ihr durch Gewöhnung. Disziplin, die Grundlage der Heere, will eingewöhnt sein, auch die bewußte freiwillige Unterordnung, ebenso wie die Kunst des Befehlens. Die Kameradschaft erwächst aus dem Zusammenleben unter gleichen Bedingungen. Aus alle dem ergibt sich, daß diese moralischen Kräfte in einem langgeschulten Heer stärker sein müssen als in einem auf kurzer Erziehungszeit aufgebauten Volksheer. Hier wird sich wieder die Frage erheben, welche Zeit erforderlich ist, um diesem Volksheer das erforderliche Mindestmaß an soldatisch-moralischer Festigkeit, an Ehrgefühl, Kameradschaft und Disziplin zu geben…“

Immanuel Kant

Anno 1724 wurde unser großer deutscher Denker Immanuel Kant in Königsberg im Ostpreußenland geboren. Seine Gelehrtenlaufbahn begann er Anno 1740 mit dem Studium an der Hochschule von Königsberg. Anno 1757 erlangte er die Doktorwürde und lehnte bis Anno 1770 jede Berufung an eine andere Universität ab und so belehnte ihn Friedrich der Große schließlich mit dem Lehrstuhl für Metaphysik und Logik. Von seinen Werken seien „Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren“, „Versuch den Begriff der negativen Größen in die Weltweisheit einzuführen“, „Kritik der reinen Vernunft“, „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“, „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“, „Kritik der praktischen Vernunft“, „Einleitung in die Kritik der Urteilskraft“, „Kritik der Urteilskraft“, „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“, „Von den verschiedenen Rassen der Menschen“, „Bestimmung des Begriffs einer Menschenrasse“, „Die Metaphysik der Sitten“ und „Der Streit der Fakultäten“ genannt. Diese stellen wir Panzertiere euch – wie üblich – ein wenig vor und ich steuere Kants „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ bei: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Kant,+Immanuel/Die+Religion+innerhalb+der+Grenzen+der+blo%C3%9Fen+Vernunft

„Daß die Welt im Argen liege: ist eine Klage, die so alt ist, als die Geschichte, selbst als die noch ältere Dichtkunst, ja gleich alt mit der ältesten unter allen Dichtungen, der Priesterreligion. Alle lassen gleichwohl die Welt vom Guten anfangen: vom goldenen Zeitalter, vom Leben im Paradiese, oder von einem noch glücklichern, in Gemeinschaft mit himmlischen Wesen. Aber dieses Glück lassen sie bald wie einen Traum verschwinden; und nun den Verfall ins Böse (das Moralische, mit welchem das Physische immer zu gleichen Paaren ging) zum Ärgern mit akzeleriertem Falle eilen: so daß wir jetzt (dieses Jetzt aber ist so alt, als die Geschichte) in der letzten Zeit leben, der jüngste Tag und der Welt Untergang vor der Tür ist, und in einigen Gegenden von Hindostan der Weltrichter und Zerstörer Ruttren (sonst auch Siba oder Siwen genannt) schon als der jetzt machthabende Gott verehrt wird, nachdem der Welterhalter Wischnu, seines Amts, das er vom Weltschöpfer Brahma übernahm, müde, es schon seit Jahrhunderten niedergelegt hat. Neuer, aber weit weniger ausgebreitet, ist die entgegengesetzte heroische Meinung, die wohl allein unter Philosophen, und in unsern Zeiten vornehmlich unter Pädagogen, Platz gefunden hat: daß die Welt gerade in umgekehrter Richtung, nämlich vom Schlechten zum Bessern, unaufhörlich (obgleich kaum merklich) fortrücke, wenigstens die Anlage dazu in der menschlichen Natur anzutreffen sei. Diese Meinung aber haben sie sicherlich nicht aus der Erfahrung geschöpft, wenn vom Moralisch-Guten oder Bösen (nicht von der Zivilisierung) die Rede ist; denn da spricht die Geschichte aller Zeiten gar zu mächtig gegen sie; sondern es ist vermutlich bloß eine gutmütige Voraussetzung der Moralisten von Seneca bis zu Rousseau, um zum unverdrossenen Anbau des vielleicht in uns liegenden Keimes zum Guten anzutreiben, wenn man nur auf eine natürliche Grundlage dazu im Menschen rechnen könne. Hiezu kömmt noch: daß, da man doch den Menschen von Natur (das ist wie er gewöhnlich geboren wird) als, dem Körper nach, gesund annehmen muß, keine Ursache sei, ihn nicht auch der Seele nach eben so wohl von Natur für gesund und gut anzunehmen. Diese sittliche Anlage zum Guten in uns auszubilden, sei uns also die Natur selbst beförderlich. Sanabilibus aegrotamus malis, nosque in rectum genitos natura, si sanari velimus, adiuvat: sagt Seneca. Weil es aber doch wohl geschehen sein könnte, daß man sich in beider angeblichen Erfahrung geirret hätte: so ist die Frage: ob nicht ein Mittleres wenigstens möglich sei, nämlich: daß der Mensch in seiner Gattung weder gut noch böse, oder allenfalls auch eines sowohl als das andere, zum Teil gut, zum Teil böse sein könne? – Man nennt aber einen Menschen böse, nicht darum, weil er Handlungen ausübt, welche böse (gesetzwidrig) sind; sondern weil diese so beschaffen sind, daß sie auf böse Maximen in ihm schließen lassen. Nun kann man zwar gesetzwidrige Handlungen durch Erfahrung bemerken, auch (wenigstens an sich selbst), daß sie mit Bewußtsein gesetzwidrig sind; aber die Maximen kann man nicht beobachten, sogar nicht allemal in sich selbst, mithin das Urteil, daß der Täter ein böser Mensch sei, nicht mit Sicherheit auf Erfahrung gründen. Also müßte sich aus einigen, ja aus einer einzigen mit Bewußtsein bösen Handlung, a priori auf eine böse zum Grunde liegende Maxime, und aus dieser auf einen in dem Subjekt allgemein liegenden Grund aller besondern moralisch-bösen Maximen, der selbst wiederum Maxime ist, schließen lassen, um einen Menschen böse zu nennen. Damit man sich aber nicht sofort am Ausdrucke Natur stoße, welcher, wenn er (wie gewöhnlich) das Gegenteil des Grundes der Handlungen aus Freiheit bedeuten sollte, mit den Prädikaten moralisch-gut oder böse in geradem Widerspruch stehen würde: so ist zu merken: daß hier unter der Natur des Menschen nur der subjektive Grund des Gebrauchs seiner Freiheit überhaupt (unter objektiven moralischen Gesetzen), der vor aller in die Sinne fallenden Tat vorhergeht, verstanden werde; dieser Grund mag nun liegen, worin er wolle. Dieser subjektive Grund muß aber immer wiederum selbst ein Actus der Freiheit sein (denn sonst könnte der Gebrauch, oder Mißbrauch der Willkür des Menschen, in Ansehung des sittlichen Gesetzes, ihm nicht zugerechnet werden, und das Gute oder Böse in ihm nicht moralisch heißen). Mithin kann in keinem die Willkür durch Neigung bestimmenden Objekte, in keinem Naturtriebe, sondern nur in einer Regel, die die Willkür sich selbst für den Gebrauch ihrer Freiheit macht, das ist in einer Maxime, der Grund des Bösen liegen. Von dieser muß nun nicht weiter gefragt werden können, was der subjektive Grund ihrer Annehmung, und nicht vielmehr der entgegengesetzten Maxime, im Menschen sei. Denn wenn dieser Grund zuletzt selbst keine Maxime mehr, sondern ein bloßer Naturtrieb wäre: so würde der Gebrauch der Freiheit ganz auf Bestimmung durch Natursachen zurückgeführt werden können: welches ihr aber widerspricht. Wenn wir also sagen: der Mensch ist von Natur gut, oder, er ist von Natur böse: so bedeutet dieses nur so viel, als: er enthält einen (uns unerforschlichen) ersten Grund der Annehmung guter, oder der Annehmung böser (gesetzwidriger) Maximen; und zwar allgemein als Mensch, mithin so, daß er durch dieselbe zugleich den Charakter seiner Gattung ausdrückt…“

Major Erich Hartmann

Anno 1922 wurde unser deutscher Fliegerheld Erich Hartmann im schwäbischen Weissach geboren. Mit stolzen 352 Abschüssen ist dieser das Fliegerass der Fliegerasse und dürfte in der Kriegsgeschichte wohl nicht mehr eingeholt werden. Anno 1940 begann er seine Ausbildung und wurde Anno 1942 auf den Feind losgelassen. Seine Luftkämpfe bestritt er im Osten und so kam ihm nur gelegentlich ein VS-amerikanischer Flieger vors Visier. Zum Traualtar führte unser Major Hartmann Anno 1944 Ursula Paetsch. Das Paar hatte zwei Kinder. Ein Panzerfliegerbuch hat unser Held leider nicht geschrieben und daher leeren wir heute nur ein paar Schädel Met zu seinen Ehren. In Manfred Jägers Vorwurf zu Ursula Hartmanns Bilderband „Erich Hartmann. Der erfolgreichste Jagdflieger der Welt“ legt unser Fliegerheld nun als Rottenführer eine Bruchlandung hin:

„Hrabak hatte gerade gesagt: „Um hier überleben zu können und Erfolg zu haben, muß der Angriffsgeist mit Besonnenheit, Überlegung und mit Grips in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Zum Fliegen gehören zuerst ein kühler Kopf und erst dann die Muskeln.“ Da unterbrach der Lautsprecher des Funksprechgeräts den Kommodore: „Platz freihalten! Mich hat’s erwischt. Ich kann den Platz sehen und muß sofort runter!“ Da kam Leben in den Bunker. Und wieder die Stimme: „Verflucht, ich hoffe, ich schaff‘ das noch. Mein Motor brennt!“ Alles rannte raus. Der Offizier vom Dienst schoß gerade eine rote Leuchtkugel, um den Platz frei zu machen. Man sah eine Bf 109 im Anflug, die eine dichte, schwarze Rauchwolke hinter sich herzog. Das Fahrwerk war ausgefahren. Der Pilot fing ab, die Maschine sackte auf die Graspiste, rollte einige Meter. Dann löste sich etwas vom Fahrwerk und flog von der Maschine weg. Brennend und qualmend brach die 109 nach links aus und überschlug sich mit einem donnernden Knall. „Mensch, das ist Krupinski!“, schrie einer. Die Rettungsmannschaften rasten los, um das Feuer zu bekämpfen. Da fing auch noch die Munition an zu explodieren. 2cm-Granaten und Leuchtspurgeschosse jagten aus dem Bruch. Hartmann stand da und konnte seinen Blick nicht von den Flammen wenden. Plötzlich durchbrach eine Gestalt den Qualm – der Pilot rannte aus dem Inferno ins Freie. Daß er noch lebte, erschien wie ein Wunder. Ein Sanka brachte ihn zum Kommodore. Es war ein richtiger Brocken von Mannsbild. Und er lachte, als er auf Hrabak zukam. „Ich hab‘ über dem verdammten Kaukasus ein paar Flaktreffer erwischt“, sagte er. Den Neuen blieb der Mund vor Ehrfurcht offen. Dies also war die andere Seite der Medaille. Hartmann wurde der VII. Staffel zugeteilt. Er wußte: fliegen konnte er – die frühe Berührung mit dem Segelflug hatte ein besonderes Gespür in ihm entwickelt, das ihm darüber hinaus wohl auch manchmal das Leben gerettet hat: wenn irgend etwas an einem Flugzeug, das er flog, nicht stimmte, dann sagte ihm dieser sechste Sinn dies schon, bevor die Instrumentenanzeige die Bestätigung lieferte. Nun wollte er unbedingt auch schnell seinen ersten Abschuß erzielen. Dem bewährten Feldwebel Rossmann als Rottenflieger zugeteilt, kam es beim dritten Einsatz zu Feindberührung – und nun machte er jeden Fehler, den ein Neuling nur begehen kann. Er erzählt es selbst: „Rossmann hatte über F/T einige feindliche Jäger angekündigt und setzte zum Sturz an. Ich folgte. Ich selbst konnte zuerst keine gegnerischen Flugzeuge erkennen. Erst als wir mit hoher Geschwindigkeit in den Horizontalflug übergingen, entdeckte ich in etwa 2000 Meter Entfernung und etwas höher vor mir zwei dunkelgrüne Maschinen. Mein erster Gedanke war: „Da schnapp‘ ich mir einen!“ Ich ging auf volle Leistung und zog an meinem Rottenführer vorbei, um in Schußposition zu kommen. Ich kam schnell heran und eröffnete das Feuer auf etwa 300 Meter. Ich beobachtete, wie meine Geschosse hoch links am Ziel vorbeigingen. Das Ziel vor mir wurde so schnell größer, daß ich den Knüppel zurückreißen mußte und hochzog. Sofort war ich ringsum von dunkel-grünen Flugzeugen umgeben, die hinter mir eindrehten. Nun wurde mir schwummrig. Ich hatte den Sichtkontakt zu meinem Rottenführer verloren, stieg durch eine Wolkendecke und war plötzlich allein. Da kam Rossmanns Stimme über Sprechfunk: „Nur keine Angst. Ich habe Sie beobachtet; jetzt habe ich Sie verloren. Durchstoßen Sie die Wolkendecke nach unten, damit ich Sie wieder sehen kann!“ Ich kam aus der Wolkendecke heraus und sah ein Flugzeug, das in etwa 1200 bis 1500 Meter Entfernung genau auf mich zuhielt. Ich erstarrte vor Angst und ging in einen schnellen Abschwung nach Westen über. Dabei rief ich nach meinem Führer und meldete, daß ein unbekanntes Flugzeug hinter mir sitze. Rossmanns Stimme kam zurück: „Kurven Sie nach rechts, damit ich näher komme.“ Ich drehte nach rechts, aber die mir folgende Maschine schnitt in meine Kurve hinein. Da drehte ich vollends durch. Volle Leistung, runter auf Tiefflug und dann ab in Richtung Westen. Ich konnte Rossmanns Worte nicht mehr hören, zog meinen Kopf ein vor der Panzerplatte und wartete auf das Krachen der Einschläge feindlicher Geschosse in mein Flugzeug. Die andere Maschine war immer noch hinter mir, und nach einiger Zeit vernahm ich Rossmanns Stimme wieder, der mir sagte, daß jetzt kein Flugzeug mehr hinter mir sei. Ich stieg auf Höhe, um meinen Standort zu ermitteln. Zu meiner Linken sah ich den Elbrus und fand mich nun wieder zurecht. Dann sah ich die rote Warnlampe für Treibstoff aufglühen. Nach weiteren fünf Minuten machte der Motor bong-bong-bong und blieb stehen. Ich hatte keinen Sprit mehr. Unter mir lagen riesige Sonnenblumenfelder und eine Straße, auf der ein paar Lastkraftwagen fuhren. Der Boden kam schnell näher. Ich machte eine Bauchlandung in einer gewaltigen Staubwolke, öffnete die Kabinenhaube und nahm meine persönliche Ausrüstung aus der Maschine. Kameraden vom Heer brachten mich zu dem 30 Kilometer entfernten Flugplatz Soldatskaja zurück…“

Die Erstürmung der Düppeler Schanzen

Anno 1864 erstürmten unsere Preußen unter der Leitung von unserem Prinzen und Feldmarschall Friedrich Karl von Preußen die Düppeler Schanzen. Diese wurden von 11,000 Dänen verteidigt, die unsern 37,000 preußischen Recken weichen mußten. Unsere Preußen verloren 1200 Mann, die Dänen aber büßten 4800 Mann ein. Nachzulesen ist der Hergang der Schlacht bei Ferdinand Pflug in dessen Geschichte des Feldzugs in Schleswig-Holstein im Jahre 1864 und darin gehen finden die Vorbereitungen zum Sturmangriff nun ihren Abschluß: https://archive.org/details/bub_gb_MJlBAAAAcAAJ

„Die Hauptreserve war aus dem Rest der Brigade Canstein – noch sechs Kompanien vom XXXV. und acht vom LX. Regiment – und dem der Brigade Raven – noch je neun Kompanien der Regimenter Nummer VIII und XVIII – gebildet, und befanden sich derselben vier bespannte Feldbatterien beigegeben. Von den übrigen preußischen Truppen war die Brigade Goeben nach Satrup vorgeschoben, um durch die Drohung eines unmittelbaren Überganges nach Alsen die Aufmerksamkeit des Feindes zu teilen und befanden sich zur Verstärkung dieses Eindrucks die nötigen Pontons zu einer Überbrückung des Alsensundes ebenfalls hinter dem Satruper Holz zusammengefahren. Der Rest der Brigade Schmidt stand in Rackebüll und beobachtete mit vorgeschobenen Abteilungen die von dem diesseitigen Angriff nicht mit umfaßten feindlichen Werke Nummer Acht bis Zehn. Die Brigade Röder und die nicht zu den Sturmkolonnen eingeteilten Garden endlich bildeten hinter dem Spitzberge und bei Kirch-Düppel einen letzten Rückhalt für die zum unmittelbaren Angriff bestimmten Truppen. Der Generalleutnant von Manstein führte den Befehl über sämtliche Sturmabteilungen, welche in den eigentlichen Sturmkolonnen 46 Kompanien oder 11 1/2 Bataillon Infanterie und fünf Kompanien Pioniere, und mit der unmittelbaren Hauptreserve 19 1/2 Bataillon stark waren. Die Oberleitung des Sturms von Seiten des Prinzen Friedrich Karl sollte vom Spitzberge erfolgen. So groß war die Zuversicht auf das unbedingte Gelingen des vorgesetzten Werkes im preußischen Hauptquartier, daß die Musik der zum Sturmlauf bestimmten Truppen den Befehl erhalten hatte, jenen von der zweiten Parallele mit den Klängen des einst von Friedrich dem Großen selbst komponierten Hohenfriedberger Marsches einzuleiten. Die Hauptverbandplätze befanden sich bei dem Gehöft von Freudenthal und zur Seite des Spitzbergs in dem Gehöft von Wielhoi angelegt. Um zweieinhalb Uhr Nachts rückten die Sturmkolonnen in die Laufgräben. Die letzten Händedrücke wurden ausgetauscht, die letzten Grüße in die Heimat den zurückbleibenden Kameraden aufgetragen. Eine feierlich gehobene Stimmung beherrschte die Krieger. Unter dem in azurner Bläue sich über die nächtige Erde spannenden Himmelsbogen lagerten dieselben hinter der Böschung der ersten Parallele. Der Mond mit seinem Silberglanze ließ die verschwimmenden Umrisse von Land und Meer in zauberischer Schöne hervortreten, eine fast sommerliche linde Luft umfächelte die heiße Stirn der Männer, von denen so vielen diese Nacht die letzte ihres Lebens sein sollte. Mit drei Uhr Morgens steigerte sich allmählich das Feuer des bis dahin nur in vereinzelten Schlägen vernehmbaren Geschützes, bis dasselbe gegen Tagesanbruch zu einem fort und fort rollenden Donner anschwoll. Dichte Dampfwolken verhüllten jetzt die Szene. Blitz auf Blitz zuckte aus denselben hüben und drüben, die Erde bebte und die Luft erschütterte von dem furchtbaren Krachen, und mit hohlem Saufen zogen unaufhörlich die todbringenden Geschosse über den Köpfen der auf ihrem harten Lager Ausgestreckten ihre Flammenbogen. Ein blutroter Feierball erhob sich die Sonne hinter den Düppeler Bergen, der Glanz des Tagesgestirns schien unter den grauen, alle Gegenstände nah und fern umwallenden Schleiern ausgelöscht, nur in langen Zwischenräumen, wenn der Morgenwind die den Atem beengenden Dampfwolken zerriß, blitze auf einen kurzen Augenblick die in Gold und Purpur leuchtende Meeresfläche dahinter hervor und man entdeckte auf denselben in weiter Ferne die feindlichen Panzerschiffe, wo auf dem Verdeck des „Rolf Krake“, sei’s eine Verhöhnung der preußischen Anstrengungen, sei’s allzugroße Sicherheit, soeben von der Mannschaft Wäsche zum Trocknen aufgehängt wurde…“

Das Unternehmen Marita oder die Niederwerfung Griechenlands und Illyriens im Sechsjährigen Krieg

Anno 1941 streckte Illyrien die Waffen, womit unser Unternehmen Marita sein erstes wichtiges Teilziel erreicht hatte. Griechenland sollte bis Ende April folgen und um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen, wurden im Mai auch noch die Engländer, durch das Unternehmen Merkur, von der Insel Kreta vertrieben. Die gelungene Durchführung des Unternehmens Marita verdanken wir unseren Feldmarschällen Wilhelm List, der unsere XII. Armee in Griechenland führte, Ewald von Kleist, der seine gleichnamige Panzergruppe in Illyrien befehligte und Maximilian von Weichs, der unsere II. Armee in Illyrien kommandierte. Die Schlachtplanung lag in den Händen unseres Generalobersts Franz Halder. An Kräften waren 680,000 Mann, 1200 Panzer und 1000 Flugzeuge eingesetzt. Dazu kamen noch 565,000 Italiener mit 160 Panzern und 460 Fliegern. Der Feind verfügte über 800,000 Illyrer mit 200 Panzern und 450 Fliegern, 430,000 Griechen und 63,000 Engländer mit 100 Panzern und 300 Fliegern. Die Illyrer büßten 375,000 Kriegsknechte, die Griechen 279,000 Soldaten und die Engländer 17,000 Leute ein. Unser deutscher Verlust hielt sich mit 5000 Gefallenen und Verwundeten in erfreulichen Grenzen, aber die Italiener mußten mit 101,000 Mann Verlust schwer Federn lassen. Die Niederwerfung Griechenlands und Illyriens sicherte vorerst unsere Ölquellen in Rumänien, jedoch wurden bedeutende Kräfte für die Bandenbekämpfung gebunden. In Ton und Bild hat das epische Schlachtgeschehen unsere Deutsche Wochenschau festgehalten: https://www.youtube.com/watch?v=GavLqwguWgk Panzer-technisch abgehandelt hat das Unternehmen Marita unser General Walther Nehring in seinem Buch „Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe“ und darin beginne ich mit der Ausgangslage und den Planungen:

„Die Lage Ende März 1941 ergibt sich aus Hitlers „Weisung Nummer XX Unternehmen Marita“ vom 13. Dezember 1940. Danach wollte er sich „voraussichtlich im März 1941“ aus Südrumänien heraus über Bulgarien hinweg in den Besitz der ägäischen Nordküste und unter Umständen des ganzen griechischen Festlandes setzen (Unternehmen „Marita“), um eine wirksame Unterstützung der Italiener in Albanien und zugleich den Schutz der rumänischen Ölfelder sicherzustellen, die durch britische Luftangriffe von See her und aus Griechenland stark gefährdet werden konnten. Dazu sollte eine Armeegruppe in Südrumänien versammelt werden. Jugoslawien wurde in, die Planung nicht miteinbezogen. An 25. März. 1941 wurde ausdrücklich vereinbart, daß von deutscher Seite auf jede Benutzung dieses Landes für Durchmarsch und Transport verzichtet werden sollte. Am 27. März erfolgte jedoch der deutschfeindliche Staatsstreich in Jugoslawien, worauf sich Hitler noch am selben Tage entschloß, den Angriff auf Griechenland mit der Niederwerfung Jugoslawiens zu verbinden. Er beauftragte das Oberkommando des Heeres, die militärische Zerschlagung Jugoslawiens in einem „Blitzunternehmen“ durchzuführen, um die politische Einstellung der Balkanstaaten und den anschließenden Feldzug gegen Griechenland günstig zu beeinflussen. Er stellte dabei fest, daß das Unternehmen „Barbarossa“ deswegen bis zu Wochen verschoben werden müsse. Seine „Weisung Nummer 25“ vom selben Tage paßte sich den operativen Vorschlägen des Generalstabschefs des Heeres, Generaloberst Halder an, nämlich mit sofort greifbaren und weiteren zuzuführenden Verbänden improvisiert eine konzentrische Operation aus dem Raum Fiume – Graz einerseits, und dem Raum Sofia andererseits in allgemeiner Richtung auf Belgrad und südlich davon durchzuführen, und außerdem den Südteil Jugoslawiens als Basis für einen spätem deutsch-italienischen Angriff auf Griechenland zu gewinnen. Das Königreich Jugoslawien. war au£ den Feldzug militärisch nicht vorbereitet; es hatte anscheinend ähnlich unbesonnen wie Polen 1939 gehandelt. Seine 20 Divisionen waren nicht kriegsbereit, seine Bewaffnung trotz deutscher und alliierter Waffenlieferungen nicht neuzeitlich. Es gab keine Panzer. Die Luftwaffe war völlig unterlegen, die Führung nicht geschult, die Soldaten jedoch gute Kämpfer. Dazu war die Lage Jugoslawiens durch den Einmarsch deutscher Verbände in Bulgarien militärpolitisch und geographisch nahezu unhaltbar geworden. Es war im Norden und Osten von Deutschland und von diesem befreundeten Staaten umfaßt, während der südliche Nachbar, Griechenland, sich seit Oktober 1940 im Krieg mit Italien befand. Die operative Lösung für Deutschland lag somit auf der Hand. Die jugoslawische Heeresführung hätte sie nur durch sofortige Zurücknahme ihrer Kräfte in den Südteil des Landes parieren können. Auch hier fehlte, genau wie in Polen, der Entschluß dazu…“