Anno 1915 erstürmte unser Feldmarschall August von Mackensen mit seiner epischen Heeresgruppe die serbische Hauptstadt Belgrad. Dies kann man durchaus die Entscheidung unseres Feldzuges gegen Serbien ansehen. Dauerte es auch noch bis Anfang Dezember bis die Reste des serbischen Heeres ins neutrale Griechenland flohen. Damit war der Urheber des Vierjährigen Krieges niedergeworfen, wenn auch dessen Heer nicht restlos zerstört wurde. Dies lag mal wieder daran, daß unsere Oberste Heeresleitung die Neutralität der Griechen nicht verletzten wollte, während die Ententante 300,000 Kriegsknechte bei Thessaloniki anlanden ließ. Es standen unserem Feldmarschall von Mackensen 350 Treffen und 1400 Geschütze zur Lösung seiner Aufgabe gegenüber. Sein Stabschef war erneut unser Generaloberst Hans von Seeckt, mit dem er zuvor schon bei Gorlice den Russen aufs Haupt schlug. Die Serben warfen 275 Treffen und 650 Geschütze in den Kampf und ließen gut und gerne 290,000 von ihren Kriegsknechten samt 410 Geschützen auf dem Schlachtfeld zurück. Den ein oder anderen Schädel Met zur Feier dieses Schlachtensieges kann man sich also durchaus genehmigen. Unseren Feldzugsplan erläutert euch unser Oberst Theodor Joachim in Max Schwartes epischen Sammelband „Der Weltkampf um Ehre und Recht“: https://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/weltkampf/wer0223.html
„Als die deutsche Oberste Heeresleitung Anfang 1915 den Entschluß gefaßt hatte, Serbien durch einen raschen Angriff niederzuwerfen, war General v. Falkenhayn auch gleich darangegangen, in aller Stille die dazu nötigen Vorbereitungen durchzuführen, um im gegebenen Augenblick schnell handeln zu können. Ein Angriff größeren Umfanges über die Drina kam nicht in Betracht; schon das äußerst mangelhafte Eisenbahnnetz in Bosnien und der Herzegowina machte ihn unmöglich. So folgte man dem Wege aller früheren Kriegszüge in das serbische Gebiet und entschied sich dafür, die Operationen über die untere Save und die Donau zu führen, von wo sie, den großen Straßen durch das Bergland und dem Morava-Tal nach Süden folgend, auf kürzestem Wege in das Herz Serbiens führten und dort mit der von Osten her vordringenden bulgarischen Armee zusammentreffen mußten. Freilich gab es auch nach geglücktem Übergang noch Schwierigkeiten genug zu überwinden, denn das Morava-Tal war an seiner Mündung stark versumpft und durch viele tote Wasserarme schwer gangbar; auch stieg das beiderseits des Flusses nach Süden hin zu durchschreitende Bergland allmählich zu immer höheren Erhebungen an und bot dem Verteidiger durch seine zahlreichen gleichlaufenden Abschnitte treffliche Stellungen für einen hartnäckigen Widerstand. Von der Donau-Front schied der Abschnitt zwischen Ram und Orsova, also vom Eintritt der Donau aus der ungarischen Tiefebene in das ungarisch-serbisch-rumänische Grenzgebirge bis zur rumänischen Grenze, von vornherein für den Übergang stärkerer Kräfte aus. Denn waren an sich schon die steilen Uferhänge und die zunehmende Stärke der Strömung dem Übergang wenig günstig, so mußten die daran anschließenden Bewegungen in dem unwegsamen, bewaldeten und wenig bevölkerten Berglande, das sich nach Süden immer höher und höher erhob und immer ärmer an Wegen wurde, unter dem Widerstand der Serben sehr bald ins Stocken geraten. Bereits im Frühjahr 1915 erkundeten deutsche Generalstabsoffiziere unauffällig das Gelände und die Stellungen des Feindes an der Donau und leiteten alle erforderlichen Anstalten zu einem überraschende Übergang ein. Eine ungeheure Arbeit war zu leisten; galt es doch, einen gewaltigen, durchschnittlich 700 bis 1200 Meter breiten Strom mit starker Strömung angesichts der vom Feinde besetzten Höhen des serbischen Ufers, die das ungarische Flachland weithin beherrschten, zu überwinden, um dann noch den mit modernen Waffen ausgerüsteten Gegner im ersten Anlauf zu überrennen. Dabei mußten diese umfangreichen und schwierigen Vorbereitungen dem Feinde unbedingt verborgen bleiben; nur wenn er überrascht wurde und nicht Zeit fand, geeignete Gegenmaßregeln zu ergreifen, konnte das kühne Wagnis glücken. Im Großen Hauptquartier zu Pleß schätzte man die serbischen Streitkräfte auf etwa 190,000 bis 200,000 Mann; doch glaubte man, außerdem mit dem Eingreifen von etwa 330,000 Mann in Saloniki landender Ententetruppen rechnen zu müssen. Je schneller man handelte und je wirksamer die Umfassung des serbischen Heeres wurde, um so eher konnte man hoffen, die Serben vor dem Eingreifen der Entente vernichtend zu schlagen. Die in Bosnien und der Herzegowina stehenden k. u. k. Truppen waren durch Abgaben an die italienische Front geschwächt und bis auf eine Division bei Višegrad für schnelle, nachdrückliche Unternehmungen in schwierigem Gelände nicht geeignet. Sie sollten deshalb nur die Montenegriner in Schach halten. Der Hauptstoß war über die untere, etwa 300 bis 500 Meter breite Save bei und westlich Belgrad und über die Donau zwischen Belgrad und Ram beabsichtigt, während die Bulgaren einige Tage später die Ostfront anzugreifen hatten. Zu diesen Operationen sollten Deutschland und Österreich-Ungarn bis zum 6. Oktober je sechs Divisionen an der Save und Donau, die Bulgaren bis zum 11. Oktober mindestens vier Divisionen (bulgarische Erste Armee) an der serbischen Ostgrenze aufmarschieren lassen. Den Oberbefehl über alle diese zu einer Heeresgruppe vereinigten Truppen wurde dem Generalfeldmarschall von Mackensen übertragen. Es zählten aber nicht die in Bosnien, der Herzegowina und Dalmatien verbleibenden k. u. k. Truppen, die nach wie vor dem Befehle des Landeschefs in Sarajewo unterstanden, dazu. Auch die bei Köstendil und Strumica sich sammelnden bulgarischen Truppen (etwa zwei Divisionen) waren selbständig, doch sollten sie gleichzeitig mit den oben genannten vier Divisionen vorgehen, ins Vardar-Tal eindringen und die Verbindung der serbischen Armee mit den in Saloniki zu erwartenden Ententetruppen abschneiden. Von den zehn vorhandenen bulgarischen Divisionen waren somit, abgesehen von der noch in Bildung begriffenen mazedonischen Division, fünf Divisionen zum Einbruch nach Serbien bestimmt. Hinter der südlichen Gruppe, der bulgarischen Zweiten Armee, stand außerdem die Dritten Division bei Dubnica bereit. Sie bildete zunächst eine Reserve in der Hand der bulgarischen Heeresleitung, deren Augen gespannt auf Griechenland blickten. An der griechischen Grenze sicherten bei Melnik im Struma-Tale und östlich die Zweite und in der Nähe der Küste bei Gümüldzina die Zehnte Division. Zur Deckung gegen Rumänien und Sicherung der Küste am Schwarzen Meer standen die Vierte und Fünfte. Division in den Bezirken von Schumla und Ruszuk. Eingedenk ihrer bösen Erfahrungen mit Rumänien 1913, wies die bulgarische Heeresleitung besonders darauf hin, daß ihr zur Deckung des Rückens gegen Rumänien nur diese beiden Divisionen verblieben, daß also die Neutralität Rumäniens unbedingt gesichert bleiben müßte. Dies konnte die deutsche Oberste Heeresleitung allerdings nicht verbürgen; am besten wirkten wohl schnelle Erfolge in Serbien; immerhin traf sie alle Vorsichtsmaßregeln, um bei dem beginnenden Eintreffen deutscher Truppen im Banat unliebsame Zwischenfälle an der rumänischen Grenze zu vermeiden. Überdies verpflichtete sich Deutschland in dem mit Bulgarien abgeschlossenen Vertrage, im Falle eines günstigen Verlaufs der Operationen gegen Serbien je eine gemischte Infanterie-Brigade nach den bulgarischen Häfen Varna und Burgas zur Abwehr russischer Landungsversuche und deutsche Unterseeboote zum Schutz der bulgarischen Küste ins Schwarze Meer zu entsenden. Es schien dies angebracht, um auf russenfreundliche Kreise der Bevölkerung, deren Haltung nicht ganz zuverlässig war, einzuwirken. Deutschland erklärte sich außerdem bereit, Bulgarien eine erhebliche finanzielle Unterstützung zu gewähren und, soweit irgend möglich, Kriegsmaterial an das industriell wenig entwickelte Land zu liefern. Überdies erbot es sich, die Türkei zu veranlassen, den Hafen von Dedeagac gegen feindliche Landungen zu schützen, falls Bulgarien diesen Wunsch aussprechen sollte. Die dazu verwendeten türkischen Truppen sollten unter bulgarischen Oberbefehl treten. Bulgarien seinerseits verpflichtete sich, bis zur Beendigung der Operationen gegen Serbien Griechenland und Rumänien gegenüber vollste Neutralität zu wahren, falls beide Länder gleichfalls neutral bleiben würden…“