Wolfgang Willrich

Anno 1897 wurde im sächsischen Göttingen unser großer deutscher Maler Wolfgang Willrich geboren. Seine Kunst zeigt vor allem unser deutsches Volk samt seiner Helden und Heerführer zu Zeiten des Sechsjährigen Krieges und legen damit Zeugnis ab. Sein Vater war Lehrer und Anno 1916 zog unser Maler in den Vierjährigen Krieg. Diesen überstand er und studierte von Anno 1920 bis Anno 1927 in Dresden die bildende Kunst. Von Anno 1927 bis Anno 1931 hängte er noch den Studiengang der Lebenskunde an. Unser Willrich war mit unserem General Ludendorff befreundet und fand während der Autobahnzeit viel Anerkennung mit seiner Kunst. Anno 1939 wurde er zum Kriegszeichner ernannt und besuchte unsere deutschen Heere an der Front. Anno 1931 ehelichte unser Maler seine Verlobte Charlotte Herber, mit der er drei Kinder hatte. Seine Bilder sind in den Bänden „Des Reiches Soldaten“, „Von unseren Frauen“, „Dafür kämpfte der deutsche Soldat“, „Nordisches Blutserbe im süddeutschen Bauerntum“, „Deutscher Blutadel in aller Welt“ oder „Bauerntum als Heger Deutschen Blutes“ zu finden und dazu gibt es von ihm noch die Streitschriften „Des Edlen ewiges Reich“, „Säuberung des Kunsttempels“ und „Kunst und Volksgesundheit“ zu lesen. In seiner Streitschrift über die „Säuberung des Kunsttempels“ nimmt unser Willrich das Aufkommen der modernen Kunst vorweg und gibt uns wichtige Hinweise zu deren Bekämpfung: https://archive.org/details/B-001-002-044

„Für einen Maler ist es keine Freude, überhaupt zu schreiben, geschweige denn über Kunst, darüber am besten gar nichts geschrieben würde. Leider aber verwirrt seit Jahrzehnten und noch bis auf den heutigen Tag eine Kunstliteratur aus den Hirnen von Nichtfachleuten selbst die einfachsten Vorstellungen auf künstlerischem Gebiet. Leute, die nie irgendeine Fähigkeit zum Schaffen, geschweige denn auch nur ein bescheidenes Werk aufzuweisen hatten, verdeckten ihren Mangel am eigentlicher Erfahrung und Urteilskraft mit schwülstigen Redearten oder gelehrten Hirngespinsten, jedenfalls mit Anspruch auf Glaubwürdigkeit und Autorität. Es gelang ihnen, das Unterste zu oberst zu kehren so, daß gewissenlose Scharlatane und entartetes Gesindel zu Erfolg und Ansehen kamen, Gesundheit und Ehre der Kunst und des Volkes dagegen schwer gefährdet wurden. Wenngleich jetzt der Wille des Führers das ärgste beseitigt hat, so gedenken sich die Betroffenen noch keineswegs damit abgefunden, daß ihre Zeit um ist, sondern sie hemmen und stören Deutschlands Erneuerung auf kulturellen Gebiet noch immer, wo sie nicht erkannt und durchschaut werden. Die nötige Klarheit zu vermitteln, damit der Tempel der deutschen Kunst wirklich gesäubert erschlossen werden kann, ist Pflicht der Fachleute, die in der Unheilszeit ihre seelische Gesundheit behauptet und ihren geraden Weg nicht verlassen haben, aber den Gefahrenherd aus reiflicher Beobachtung kennen. Mögen sie tatkräftige Helfer finden. Es geht hier nicht um Fragen des Stils, sondern um Fraglosigkeit der Gesundheit und Rechtschaffenheit im Kunstleben und Kunstschaffen. Möge das Entartete mitleidlos im eigenen Schmutz erstickt werden, damit das Gesunde und Edle gedeihe und herrsche, allein und bald und allezeit auch in unserer deutschen Kunst! Dies Buch helfe denen, die unter „Kunst“ etwas Edles, Gesundes verstehen, eine natürliche Lebensäußerung aus Volk und Art, für Volk und Art. Dies Buch helfe denen, die im Künstler den aus immer Notwendigkeit schaffenden Geist sehen, welcher durch Gestaltungskraft, Verantwortungsernst und durch handwerkliches Können berufen ist, die im Blut und Boden seines Volkes schlummernden Werte wachzurufen und zu offenbaren. Dies Buch helfe denen, die im Kunstwerk den Ausdruck überlegenen, wesenhaften Schauens lieben, die tragende und erhaltende Form solcher Eingebungen und Einblicke, die notwendig und mit Recht nach Dauer verlangen. Möge es den Kämpfern für die Befreiung deutschen Wesens von Schutz und Schmutz und Widergeist eine Waffe sein. Diese Schrift richtet sich gegen alle die, welche das Pathologische als Kennzeichen des Genies ausgeben, Zynismus, Zerfahrenheit, Pikanterie und andere Anzeichen von Entartung für vereinbar mit künstlerischer Vollwertigkeit erachten, den Geist grundsätzlicher Verneinung über Leben und Kunst herrschen lassen möchten. Diese Schrift richtet sich gegen alle die, welche noch immer besessen sind von dem Wahl, als gäbe es eine Kunst an sich, losgelöst von Blut und Boden, getrennt von den Bedürfnissen des Lebens, entwurzelt aus der Überlieferung des Geistes und Handwerks. Sie richtet sich gegen das betont verworrene Gestammel, mit dem eitle Wirrköpfe „Tiefe“ und „Sturm und Drang“ vortäuschen möchten, ebensosehr, wie gegen die l’art-pour-l’art Auffassung der Durchaus-Problematiker, die hinter technischen „Finessen“ oder formalen Lösungen ihre eigene Lebensfremdheit und innere Hohlheit zu verstecken suchen. Diese Schrift richtet sich aber nicht weniger auch gegen alle die, welche da glauben, daß eine politische Absicht oder eine andere gegenständliche oder ideelle Eigenschaft allein oder auch nur in der Hauptsache den künstlerischen Wert eines Werkes bedingt, kurzum, daß Kunst lediglich einen agitatorischen oder sonstwie allein gegenständlich bestimmten Sinn habe. Möge, wer nur auf Grund falscher Erziehung (weil er inmitten von Scharlatanen aufzuwachsen verdammt war) zu unfruchtbarer Kunstauffassung kam, nachdenken, selbst denken und sich von aufgezwungenen Irrwahn freimachen. Möge er dann helfen, jenes Gestrüpp verhängnisvoll verhakter Zwangsvorstellungen, welche die Kunst vom Volk absperren, auszurotten. Mögen alle Befähigten mithelfen, die deutsche Kunst von dem Unrat zu befreien, womit Bosheit und Narrheit sie jahrzehntelang beschmutzt haben. Die Säuberung des Kunsttempels von außen her hat ja der nationale Staat bereits durch Maßnahmen unternommen; sie von innen her vollenden zu helfen, nicht durch Zwang, sondern durch Aufklärung und Appell an das Verantwortungsbewußtsein der Einsichtigen, ist der Zweck dieses Buches. Zuvörderst müssen wir die Öffentlichkeit von zwei Wahnvorstellungen befreien, die noch immer das Verantwortungsbewußtsein und das daraus entspringende Handeln lähmen: I. Die Kunst ist nicht – wie meist geglaubt wird – irgendwie harmlose Luxusangelegenheit, die niemand verpflichtet, sondern sie ist eine politische Angelegenheit, nämlich eine geistige Macht, welche Kräfte und Fähigkeiten im Volkstum weckt und nährt oder aber lähmt und zerstört, je nachdem, wer und was in der Kunst maßgebend oder mindestens einprägsam wirken darf. II. Die Tatsachen der Geschichte, auch der Kunstgeschichte sind nicht Auswirkungen des Zufalls oder einer höheren Fügung, mit der man sich einfach abzufinden hätte: „Das ist so die Linie der Entwicklung, man muß sie hinnehmen als etwas Gegebenes.“ Vielmehr machen auch in der Kunst Männer die Geschichte, und zwar ohne sich um Entwicklungstheorien zu kümmern. Solche Männer oder „Persönlichkeiten“ können Helden sein, aber sie müssen es nicht sein; denn infolge der Trägheit und der Leichtgläubigkeit der Menge können auch Narren, Schwindler und Verbrecher Geschichte machen, Führer einer Gefolgschaft in den Abgrund werden, um so leichter, je kritikloser die Herde sich ihnen anvertraut. Wir werden also, statt uns von hinterweltlichen „Entwicklungs-“ oder „Fügungs“-Theorien umnebeln oder durch den Glorienschein berühmte Namen blenden zu lassen, sorgsam die entscheidenden „Persönlichkeiten“ und ihr Wirken betrachten und feststellen, wohin sie ihre Gefolgschaft führten und, was das für eine Geschichte ist, die sie machen beziehungsweise anrichten…“

Joseph Haydn

Der alte Haydn gehört ja zu den weniger bekannten deutschen Tondichtern, was wir mit unserer kleinen Geburtstagsfeier ein wenig ändern wollen. Anno 1732 wurde er in Rohrau in Niederösterreich geboren und zog schon in jungen Jahren nach Wien, um als Musiker zu wirken. Insgesamt hat er es auf 750 Tondichtungen gebracht. Seine achtundfünfzigste Symphonie, die Feuersymphonie genannt, vertritt diese nun hoffentlich recht würdig: https://www.youtube.com/watch?v=VNhmhBp8uSw Von der Zeit unseres Haydns als Sängerknabe in Wien hören wir nun bei unserem Musikgeschichtsschreiber Carl Ferdinand Pohl: http://www.zeno.org/Musik/M/Pohl,+Carl+Ferdinand/Joseph+Haydn

„Wir wenden uns dem Unterricht im Kapellhause zu. Für den Knaben Haydn war dieses Haus in seinem Sinne allerdings, wie Fröhlich sagt, „eine hohe Schule der Musik“, und wenn es auch nicht, wie zugleich versichert wird, „die größten Lehrer ihrer Zeit“ waren, die ihn im Gesang und Instrumentenspiel unterrichteten und ihm namentlich in der Tonsetzkunst die nötige Anleitung fehlte: so gestand Haydn doch selbst (Beil. II). daß er dort „nebst dem Studieren die singkunst, das Klavier und die Violine von sehr guten Meistern erlehrnte“, wobei er namentlich noch hervorhob, daß er „sowohl bei Sankt Stephan als bei Hof mit großem Beifall“ gesungen habe. Unter dem „Studieren“ ist der nach damaliger Art notdürftige Unterricht in Latein, Religion, Rechnen und Schreiben zu verstehen. Einen regelmäßigen systematischen Unterricht hat Haydn nie empfangen; er war sich, gleich seinem Bruder Michael, hierin selbst überlassen und blieb zumeist sein eigener Lehrmeister. Rochlitz läßt Haydn hierüber beiläufig sagen: „Eigentliche Lehrer habe ich nicht gehabt. Mein Anfang war überall gleich mit dem Praktischen – erst im Singen und Instrumentenspiel, hernach auch in der Komposition. In dieser habe ich Andere mehr gehört als studiert: ich habe aber auch das Schönste und Beste in allen Gattungen gehört, was es in meiner Zeit zu hören gab. Und dessen war damals in Wien viel! o wie viel! Da merkte ich nun auf und suchte mir zu Nutze zu machen, was auf mich besonders gewirkt hatte und was mir als vorzüglich erschien. Nur daß ich es nirgends bloß nachmachte! So ist nach und nach, was ich wußte und konnte, gewachsen.“ Wie viel Haydn auf diese praktischen Übungen hielt, haben wir schon früher gesehen; er empfahl sie jedem Tonsetzer; hatte er doch hierin bereits eine tüchtige Vorschule durchgemacht. „Ich war auf keinem Instrument ein Hexenmeister“, sagte er zu Griesinger, „aber ich kannte die Kraft und Wirkung aller; ich war kein schlechter Klavierspieler und Sänger, und konnte auch ein Konzert auf der Violine vortragen.« Auf das Studium des Gesanges, worin er ja bei Porpora die beste Schule durchmachte, legte Haydn besonders großen Wert und tadelte es stets, daß so viele Tonmeister komponierten, die nicht singen gelernt hatten, „das Singen sei beinahe unter die verlorenen Künste zu rechnen und anstatt des Gesanges lasse man die Instrumente dominieren“. Von seinen Lehrern sprach Haydn immer mit dankerfüllter Verehrung und, was Reutter betrifft, mit äußerster Behutsamkeit und nachsichtsvoller Achtung, so daß die Fragenden nähere Umstände erraten mußten und dabei, in selbst nachweisbaren Tatsachen, meistens fehlgingen. Als Haydns Meister im Gesang werden Gegenbauer und Finsterbusch genannt; Ersterer dürfte ihn wohl auch auf der Violine unterrichtet haben. Beide Männer werden von Dies und Carpani gar nicht, von Griesinger im Vorübergehen doch wenigstens dem Namen nach erwähnt. Der schon früher genannte (Johann) Adam Gegenbauer, gebürtig von Altensteig (Allendsteig) in Niederösterreich, wurde bei St. Stephan im Jahre 1731 als untergeordneter Violinist angestellt. Im Jahre 1738 wurde er Subcantor an Stelle des abgetretenen Ferdinand Bindel und rückte 1745 als erster Violinist-Accessist vor; in den Kirchen-Rechnungen erscheint er auch als Kopist. Bei der Hofkapelle wird er im Jahre 1752 als Concert-Dispensator (Verwalter) und ebenfalls als Copist genannt. Sein jährlicher Gehalt betrug anfangs nur 100 Florin, aber sie dünkten ihm verlockend genug, die Jungfrau Maria Clara Mut als Gattin heimzuführen. Stets kränklich, mußte er endlich die Subkantor-Stelle im Jahre 1753 aufgeben und starb bald darauf, am 4. April 1754, im 51. Lebensjahre. Er hatte in Not begonnen und endete in Not; seine Witwe und der zehnjährige Sohn Johann Georg standen am Sarge und wußten nicht, womit sie die Leichenunkosten bestreiten sollten – es fehlte an Allem. Ein kaum erfreulicheres Bild, was die ärmlichen Verhältnisse betrifft, bietet Haydns zweitgenannter Lehrer Ignaz Finsterbusch – „ein eleganter Tenorist“, wie ihn Griesinger nach Haydns Aussage nennt. Und dieses Prädikat bezeichnet treffend, wie er in seinem Äußern und seinen nobeln Passionen dem Meister in Erinnerung geblieben ist. Finsterbusch trat im Jahre 1724 als unbesoldeter Tenorist in die Hofkapelle und wurde im Mai 1730 mit 300 Florin Gehalt angestellt. Obwohl ihm nach elf Jahren 100 Florin zugelegt wurden, hatte er noch immer den geringsten Gehalt neben den gleichzeitig angestellten Tenoristen, von denen Gaetano Borghi jährlich 1800 Florin bezog. Bei Sankt Stephan scheint Finsterbusch nur als Lehrer fungiert zu haben. Fux sagt, daß er beim Eintritt in die Hofkapelle eine ziemlich schwache Stimme und Brust gehabt habe, „obwohlen sonst die Art zu singen bei ihm gut ist“. Trotz seiner Schwächlichkeit heiratete er frühzeitig und fand bei rasch sich vermehrender Familie sein Auskommen nicht. Nach dem Tode seiner ersten Frau im November 1740 führte er schon nach drei Monaten Maria Susanna, die Tochter des Violoncellisten der Hofkapelle, Johann Crammer, als zweite Frau heim. Er starb am 29. April 1753 als kaiserlicher Hof- und Kammermusikus im 49. Lebensjahre. Die Kaiserin unterstützte seine Witwe, die er fast mittellos hinterließ, durch Vergütung der Kranken- und Leichen-Unkosten und setzte ihr nebst dem eine Pension von 100 Florin aus. Den einzigen Sohn übernahm ein Kloster in Ungarn. Unter den Kreisen, in denen Finsterbusch unterrichtete, wird auch das noch jetzt bekannte Haus Managetta genannt. Was die obige Bezeichnung „elegant“ besagen will, verrät uns das Inventar seines Nachlasses: „Röcke und Westen“ mit massiv silbernen Knöpfen, Jagdanzüge, Stutzen, Hirschfänger, Flinten, Terzerole, türkische Pistolen, Weidmannstaschen und alles Nötige zum Wachtelfang; ferner eine Sammlung Gemälde, bestehend aus Landschaften, Blumenstücken, vielen Porträts, darunter Kaiser Joseph I. und Prinz Eugen – also Jagdfreund und Kunstliebhaber und wohl auch selbst ausübender Maler…“

Die Schlacht bei Paris

Anno 1814 hat unser alter Feldmarschall Blücher die welsche Hauptstadt Paris erstürmt und damit den Napoleon matt gesetzt. Selbiger meinte den Sturm auf seine Hauptstadt durch einen Vorstoß in den Rücken des verbündeten Heeres verhindern zu können. Doch dafür waren seine Kräfte zu schwach und so fiel seine Hauptstadt. Denn den 100,000 Recken unseres Blüchers konnten Napoleons Unterfeldherren nur 30,000 welsche Kriegsknechte entgegenstellen und diese wurden folglich geschlagen. Den epischen Weg nach Paris schildert uns Carl von Clausewitz in seinem „Der Feldzug in Gallien von 1814“ und darin wirft die Schlacht von Laon ihre Schatten voraus: http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC05304281/1/LOG_0003

„Am 2. März erfährt Blücher, daß Bonaparte den 1. bei Jouarre angelangt ist; er beschließt hierauf sich auf die Straße von Chateau-Thierry nach Soissons gegen Oulchy zu wenden. Er erreicht diesen Punkt den 2., und den 3. die Aisne, an eben dem Tage, an welchem Bülow Soissons nimmt und Bonaparte die Marne passiert; er hat also jetzt seinen Zweck, die Vereinigung seiner Macht, erreicht. In dieser achttägigen Bewegung Blüchers ist durchaus alles einfach und natürlich. Der Versuch, über die Ourcq zu gehen und den französischen Marschällen ein Gefecht mit stark vorgeschobener Fronte zu liefern, war höchst natürlich. Die Anordnung scheint aber nicht gut gewesen zu sein, denn entweder mußte General Kleist bei Lizy stehen bleiben oder die Armee ihm auf dem Fuße folgen. Diese Bewegung gegen die Straße von Meaux nach Soissons hatte das Heer in lauter Nebenwege einer sehr schwierigen Gegend geführt. Die Schwierigkeit der Märsche und die vielen Einschnitte des Bodens veranlaßten einige Gefechte der Nachhut am 1. und 2. März, wodurch Blüchers Marsch das Ansehen eines vom Feinde stark gedrängten Rückzugs bekam. Davon hatte er jedoch den Hauptcharakter gar nicht, denn Blücher war den Marschällen um das Doppelte überlegen und Bonaparte war zwei Märsche zurück. Auf dieser falschen Ansicht, als sei Blücher von Bonaparte über Hals und Kopf an die Aisne gejagt worden, und würde dort ohne irgend ein Übergangsmittel unausbleiblich von ihm zertrümmert worden sein, wenn sich Soissons nicht ergeben hätte, beruht die übermäßige Wichtigkeit, welche man der Wegnahme dieses Platzes immer zugeschrieben hat. Man hat sich darin gefallen, Blücher wie durch einen Schutzgott (Bülow) vom Untergange errettet zu betrachten. Von dieser Vorstellungsart ist aber gar nichts wahr, als daß es angenehm ist über eine schon fertige Brücke zu marschieren und dabei einen halb befestigten Ort von beträchtlicher Größe als Brückenkopf zu haben. Blücher marschierte drei Tage vor Bonaparte ab. Nur an der Aube, in seiner Nähe, hatte der Übergang etwas Bedenkliches, denn es mußte erst eine Pontonbrücke geschlagen werden, was im Februar bei überschwemmten Ufern nicht überall tunlich ist; das Unternehmen war daher etwas gefährlich. Einmal über die Aube, hatte Blücher nichts mehr zu besorgen; er passierte die Marne den 27. und 28., Bonaparte erst den 3., also vier Tage nachher. Ungefähr zwei Tage verlor Blücher über den Versuch, die Ourcq zu passieren und die Marschälle von der Seite anzufallen; es blieben ihm also nur noch zwei Tage Vorsprung, wie sich auch aus der eben angegebenen Zusammenstellung zeigt. Selbst wenn Bonaparte einen ganzen Marsch näher gewesen wäre, so würde Blücher die Aisne teils auf Pontonbrücken, teils auf der Brücke von Micy ohne Gefahr haben überschreiten können…“

Ernst Jünger

Anno 1895 wurde unser Ernst Jünger in Heidelberg geboren. Im Vierjährigen Krieg machte sich dieser einen Namen als Stoßtruppführer und danach als Schriftsteller. In seinen Büchern verewigte er den Kampf unserer Fußtruppen an der Westfront, während er in seinen politischen Streitschriften den Novemberverbrechern zu Leibe rückte. Im Sechsjährigen Krieg diente er als Hauptmann erneut und setzte danach seine schriftstellerische Laufbahn fort, wenn auch die Wahl seines Stoffes doch etwas zu wünschen übrig ließ. Dennoch tragen wir Panzertiere seine Schrift „Der Kampf als inneres Erlebnis“ ihm zu Ehren vor, damit nicht nur Met geschlürft wird. Noch immer befinden wir uns bei der Frage des Blutes: https://archive.org/details/DerKampfAlsInneresErlebnis

„Im Kampfe, im Kriege, der alle Übereinkunft vom Menschen reißt wie die zusammengeflickten Lumpen eines Bettelmannes, steigt das Tier als geheimnisvolles Ungeheuer vom Grunde der Seele auf. Da schießt es hoch als verzehrende Flamme, als unwiderstehlicher Taumel, der die Massen berauscht, eine Gottheit über den Heeren thronend. Wo alles Denken und alle Tat sich auf eine Formel zurückführt, müssen auch die Gefühle zurückschmelzen und sich anpassen der fürchterlichen Einfachheit des Zieles, der Vernichtung des Gegners. Das wird bleiben. solange Menschen Kriege führen und Kriege werden geführt, solange es noch Menschen gibt. Da spielt die äußere Form keine Rolle. Ob im Augenblick der Begegnung die Krallen gespreizt und die Zähne entblößt, ob roh gekantete Beile geschwungen, hölzerne Bogen gespannt werden, oder ob sehr feine Technik die Vernichtung zu höchster Kunst erhebt, stets kommt der Punkt, wo aus dem Weißen im Auge des Feindes der Rausch des roten Blutes flammt. Immer löst der keuchende Ansprung, der letzte, verzweifelte Gang dieselbe Summe der Gefühle aus, ob nun die Faust die geschnitzte Keule oder die sprengstoffgefüllte Handgranate schwingt. Und immer auf den Gefilden, wo die Menschheit ihre Sache zur blutigen Entscheidung stellt, mag es der schmale Paß zwischen zwei kleinen Bergvölkern, mag es der weitgeschwungene Bogen moderner Schlachten sein, kann alles Grausige, alle Häufung raffiniertester Schrecken nicht so den Menschen mit Grauen durchtränken wie die sekundenlange Erscheinung seines Ebenbildes, das vor ihm auftaucht, alle Feuer der Vorzeit im verzerrten Gesicht. Denn alle Technik ist Maschine, ist Zufall, das Geschoß blind und willenlos, den Menschen aber treibt der Wille zu töten durch die Gewitter aus Sprengstoff, Eisen und Stahl, und wenn zwei Menschen im Taumel des Kampfes aufeinanderprallen, so treffen sich zwei Wesen, von denen nur eins bestehen kann. Den diese zwei Wesen haben sich zueinander in ein Urverhältnis gesetzt, in den Kampf ums Dasein in seiner nacktesten Form. In diesem Kampfe muß der Schwächere am Boden bleiben, während der Sieger, die Waffe fester in der Faust, über den Erschlagenen hinwegtritt, tiefer ins Leben, tiefer in den Kampf. So ist der Aufschrei, den solcher Anprall mit dem des Feindes vermischt, ein Schrei, der sich Herzen entringt, vor denen die Grenzen der Ewigkeit schimmern. Es ist ein Schrei, im Flusse der Kultur längst vergessen, ein Schrei aus Erkennen, Grauen und Blutdurst. Auch aus Blutdurst. Das ist neben dem Grauen das Zweite, was den Kämpfer mit einer Sturzflut roter Wellen überbrandet: der Rausch, der Durst nach Blut, wenn das zuckende Gewölk der Vernichtung über den Feldern des Zornes lastet. So seltsam es manchem klingen mag, der nie um Dasein gerungen: Der Anblick des Gegners bringt neben letztem Grauen auch Erlösung von schwerem, unerträglichem Druck. Das ist die Wollust des Blutes, die über dem Kriege hängt wie ein rotes Sturmsegel über schwarzer Galeere, an grenzenlosem Schwunge nur der Liebe verwandt. Sie zerrt schon im Schoße aufgepeitschter Städte die Nerven, wenn die Kolonnen im Regen glühender Rosen den Morituri-Gang zum Bahnhof tun. Sie schwelt in den Massen, die sie umrasen mit Jubelruf und schrillen Schreien, ist ein Teil der Gefühle, die auf die zum Tode Schreitenden Hektatomben niederschauern. Gespeichert in den Tagen vor der Schlacht, in der schmerzhaftem Spannung des Vorabends, auf dem Marsche der Brandung zu, in der Zone der Schrecknisse vorm Kampfe aufs Messer, lodert sie auf zu knirschender Wut, wenn der Schauer der Geschosse die Reihen zerschlägt. Sie ballt alles Streben um einen Wunsch: Sich auf den Gegner stürzen, ihn packen, wie es das Blut verlangt, ohne Waffe, im Taumel, mit wildem Griff der Faust. So ist es von je gewesen. Das ist der Ring von Gefühlen, der Kampf, der in der Brust des Kämpfers tobt, wenn er die Flammenwüste der riesigen Schlachten durchirrt: Das Grauen, die Angst, die Ahnung der Vernichtung und das Lechzen, sich im Kampfe völlig zu entfesseln. Hat er, eine durch das Ungeheure rasende kleine Welt in sich, die bis zum Platzen gestaute Wildheit in jäher Explosion, dem klaren Gedächtnis für immer verlorenen Augenblicken entladen, ist Blut geflossen, sei es eigener Wunde entströmend oder das des anderen, so sinken die Nebel vor seinen Augen. Er starrt um sich, ein Nachtwandler, aus drückenden Träumen erwacht. Der ungeheuerliche Traum, den die Tierheit in ihm geträumt in Erinnerung an Zeiten, wo sich der Mensch in stets bedrohten Horden durch wüste Steppen kämpfte, verraucht und läßt ihn zurück, entsetzt, geblendet von dem Ungeahnten in der eigenen Brust, erschöpft durch riesenhafte Verschwendung von Willen und brutaler Kraft. Dann erst erkennt er den Ort, an den ihn der stürmende Schritt verschlagen, erkennt das Heer von Gefahren, denen er entronnen, und erbleicht. Hinter dieser Grenze beginnt erst der Mut…“

Die Schlacht am Naratschsee

Anno 1916 nahm die gewaltige Abwehrschlacht am Naratschsee ihr Ende. In selbiger versuchten die Russen mit 350,000 Kriegsknechten und 1000 Feldgeschützen die Stellungen unserer X. Armee zu durchbrechen. Deren Befehlshaber Hermann von Eichhorn und Oskar von Hutier konnten nur 75,000 Mann und 400 Feldgeschütze dagegenstellen. Nach schweren Kämpfen und scheußlichem Wetter konnte der Durchbruch schließlich verhindert werden und die Russen hatten 140,000 Mann umsonst geopfert. Unsere deutschen Verluste waren mit 20,000 Mann zwar auch recht schwer, aber bei dieser Übermacht war es ein kleines Wunder, daß wir überhaupt den russischen Angriff abwehren konnten. Im Hauptquartier Ost leiteten Hindenburg und Ludendorff einmal mehr den Kampf ihrer Unterfeldherren und dabei ging ihnen – wie immer – ihr Schlachtenhelfer Max Hoffmann zur Hand. In dessen Aufzeichnungen wir über den Verlauf der Schlacht am Naratschsee dieses lesen: http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11126680_00152.html

„Gestern haben die Russen wieder wütend angegriffen. Leider hat sich eine unserer Divisionen zurückdrängen lassen. Zwei Regimenter sind ausgerissen und haben natürlich viel verloren. Selbstverständlich eine der westländischen, badischer Ersatz. Natürlich wird der Russe sich auf die Stelle dieses seines Erfolges mit doppelter Kraft werfen. Wir haben sofort eine unserer guten Divisionen dort hineingestopft. Eine weitere gute Division kommt heute mit der Bahn neu an, wenigstens ihr Anfang. Irgendwelche Besorgnisse für die Schlacht selbst habe ich nicht. Es sind aber solche Schönheitsfehler, die am meisten auf die Nerven gehen.“

Bei unserem Geschichtsschreiber und Spielmann Walter Flex in „Die russische Frühjahrsoffensive 1916“ kommen wir nun zum zweiten Schlachttag: https://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC05677910/1

„Der zweite Schlachttag ließ sich fast an wie der Gerste. Nach Mitternacht entwickelten sich wiederum gegen die im Zentrum des Hutierschen Korps stehende CXV. Infanteriedivision Schützenlinien, die nur Alarm und Artilleriefeuer herausfordern zu wollen schienen und bei dieser sinnlosen Demonstration 175 Tote zurückließen. Eine starke russische Patrouille versuchte bei Pasenka einen Handstreich gegen die sogenannte „Schauspiel“-Insel im Nordostzipfel des Narocz-Sees, von wo aus man in die offene Flanke der deutschen und russischen Stellungen hineinsehen konnte. Der Feind wurde aber durch die Inselpatrouille der 166er wieder vertrieben. Russische Pionierpatrouillen versuchten an den Hauptkampffronten Sprengungen und Zerstörungen der Hindernisse, wurden aber im Flackerlicht der Leuchtkugeln von Handgranatenwerfern zerfetzt und zersprengt. Aber auch den deutschen Streifkommandos und Arbeitstrupps wurde mit fortschreitender Nacht der Aufenthalt im Vorfeld sowie das Ausflicken der Hindernisse durch die von Stunde zu Stunde anschwellende Artillerietätigkeit und durch die Feuerwellen der russischen Maschinengewehre verleidet. Auch die Danaidenarbeit an den Holzpumpen in den Kampfgräben des Nordflügels litt unter dem Störungsfeuer der russischen Batterien. Die Mannschaften hackten sich schmale Sitznischen in die Brustwehren und erwarteten mit hochgezogenen Knien über dem Wasser hockend und in klatschnassen Kleidern fröstelnd den Morgen. Warmes Essen konnte auch bei Nacht nur an einigen wenigen Stellen herangeschafft werden, Zwieback und kaltes Büchsenfleisch waren die ganze Erquickung nach zwölfstündiger Schlacht. Ein nervöses Infanteriefeuer flackerte bald hier bald dort auf. Leuchtkugeln und Scheinwerfer suchten das Vorfeld ab. Die wilde Kampflaune des ersten Schlachttages ging immer mehr in eine zähe, verbissene Wut über. In den Morgenstunden steigerte sich mit zunehmender Sicht die Artillerieschlacht auf der ganzen Front, und die Infanteriekämpfe begannen von neuem. Aber wo und wann der Feind auch zwischen Früh- und Abenddämmerung seine Bataillone vortrieb, es kam nirgends zu entschlossenen Sturmangriffen. Die mutlos und schreckhaft über die frischen Totenfelder vortappenden Haufen glaubten selbst nicht an den Sieg und waren unfähig, ihn zu erzwingen. Erst in der Nacht konnte die russische Führung auf dem Nordflügel ihre Massen zu einem ungestümen Angriff aufpeitschen. Infanterietätigkeit größeren Umfanges setzte an diesem Tage zuerst auf dem äußersten Südflügel ein. Während ein schwächlicher Versuch des Gegners, am frühen Morgen mit starken Gefechtspatrouillen durch das Ausfallstor des Vorwerks Stachowce in die hinter den Rücken der Regimenter am Narocz-See führende Mulde einzubrechen, durch Artilleriefeuer mühelos vereitelt wurde, begannen gleichzeitig am Wiszniew-See die russischen Regimenter der 25. Division einen mattherzigen Angriff, der den ganzen Tag über anhielt. Nachdem ein erster entschlossener Überrumpelungsvorstoß von Spiagla-Tarasowicze aus im Vorfeld verpufft war, arbeiteten sich die Russen kriechend und springend stundenlang in dem weiten Hügelland vorwärts. Nur schwächere Teile ballten sich zuweilen zu sinnlosen Angriffen zusammen…“

Infanterie, die Krone aller Waffen — Germania

„In Flesquieres hatte gegen neun Uhr der Kommandeur des Reserveinfanterieregiments XXVII, Major Krebs, den Befehl übernommen und eine Reihe zweckmäßiger Maßnahmen getroffen. Er verhinderte in erster Linie die weitere Durchführung der gegen Panzer sinnlosen, verlustreichen Gegenstöße ungeschützter Infanterie. Es gelang, von seinem zweiten Bataillon wenigstens noch die Maschinengewehrkompanie und Teile einer Schützenkompanie, sowie das halbe […]

Infanterie, die Krone aller Waffen — Germania

Tannhäuser

Ein großer Spielmann war unser Tannhäuser fürwahr, sonst hätte man seinen Minnesang ja nicht in der Heidelberger Liederhandschrift festgehalten. Damals kostete das Papier schließlich ordentlich Geld und die Bücher schreiben und ausschmücken zu lassen noch sehr viel mehr. Viel wissen tut man vom Tannhäuser nicht. Seinen Heimgang schätzte man auf 1270 und er trat am Hofe Herzog Friedrichs des Streitbaren an der Ostmark in Erscheinung. Außerdem soll er den Kreuzzug unseres Kaisers Friedrichs II. mitgemacht haben. Im sagenhaften Sängerkrieg auf der Wartburg maß er sich mit Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach. Selbst die Liebesgöttin Freya (Venus) soll ihm ihre Gunst geschenkt haben… Über die Wirren nach dem Heimgang des letzten Stauferkaiser lagt unser Tannhäuser nunmehr:

„Ich muß beklagen,

daß die Welt seit einigen Zeit

alle Hoffnung auf Freude aufgeben will.

Die ist so kleinmütig ;

was auch immer ich in ihrem Dienst gesungen

habe, dafür sagt sie mir geringen Dank.

Einen anderen Mißstand

beklage ich allen Ernstes: daß die

wahre Freigebigkeit bei den Herren tot ist.

Dafür nenne ich zuerst

den Kaiser Friedrich.

Ach je, daß man in allen deutschen

Herrschaften nicht einen König

Finden kann, dem nach ihm des

Reiches Krone wirklich zukäme!

Ach je, daß er nicht leben soll,

dem sie so herrlich paßte!

Das war der freigebige König Heinrich,

bei dem war der Frieden von Dauer.

Daß ihm niemand nacheifert,

indem er sich des Reiches annähme

Und ihm in Treue beistünde!

Jetzt ist der König gestorben

und das Reich völlig ohne Erben.

Dadurch ist vom besten Land

Ein großer Teil zerstört.

Solange er lebte, König Konrad,

da waren viele noch voller Kraft,

die nach der Herrschaft strebten.

Nun ist es mit dem

Gefolge aller vorbei.

Wo sieht man noch eine Pracht entfalten,

wie es bei Königen üblich war,

für Bekannte wie für Gäste?

Ein mächtiger König aus der Böhmen Lande

und auch in Österreich,

ein Leopold und ein Friedrich,

die lebten ohne Tadel.

Ein junger Fürst von Meran

und auch ein Welf von Schwaben,

die bereitwillig vielen Leuten

eine Menge kostbarer Kleidung schenkten.

Ein junger Held von Abenberg

und Hugo, ein Tübinger,

die wirkten beide Herrenwerk,

sie halfen vielen aus der Bedrängnis.

Ein Hermann aus der Thüringer Land,

dazu ein Brabanter,

Konrad, von Landsberg genannt,

dazu der Bogener,

Dessen Freigebigkeit mir wohlbekannt war.

Wer erbt nun ihre Freigebigkeit?

Erich aus Dänemark,

dem wurde keine Gabe zu viel.

Seine Vorzüglichkeit wankte kein bißchen,

sie erweist sich stets als gleichmäßige Treue.

Dabei kommt mir ein Herr in den Sinn,

der zeigt so vollkommene Treue:

Von Brehna ein Graf Dietrich,

der besitzt wunderbar viele Vorzüge.

Großzügiger Gott im Himmelreich,

gewähre mir vor allem das

An seinem Sohn, Konrad genannt:

Solange ihn die Erde trägt,

so wünsche ich das um aller Länder willen,

daß er ein gerechter Herrscher werde

Und den Weg seines Vaters einschlage

nach der Lehre für einen gerechten Herrn.

Solange ihm die Jugend vorangeht,

so hat sein Alter Ehre.

Genauso hält es der junge Fürst,

eben der aus dem Land der Thüringer;

Albrecht erwächst großer Ruhm,

Brüder ohne Tadel.

Aus der Polen Land ein edler Fürst,

den will ich nicht vergessen.

Frau Ehre begehrt ihn jederzeit,

die hat ganz von ihm Besitz ergriffen.

Herzog Heinrich, reich an Ehren,

von Breslau genannt,

den will ich ganz gewiß loben:

meine Worte beschreiben ihn genau.

Hätte er den Besitz von tausend Fürsten,

sagt man in den deutschen Herrschaften,

den verschenkte sein großzügiger Sinn

und täte es bereitwillig.

Friede und Recht sind ausgesandt

von ihm auf seinen Weg.

Der junge König aus der Böhmen Land,

der lebt in eines Königs Weise.

Wer sah zu irgend einer Zeit je

eines so edlen Fürsten Krone,

wie er im Land der Böhmer trug,

dem sie so prächtig stand?

Gott helfe der Seele aus großer Not!

Ich denke dabei an alle die Herren,

die in Bezug auf wahre Freigebigkeit tot sind

und auch der Preisung ihres Ansehens.

Gott nehme sie alle in seine Schar auf!

Ich will von Fürsten singen –

derer finde ich leider überhaupt nur wenige –,

die sich jetzt um Ruhm bemühen.

Dem man stets das Beste nachsagte,

Heinrich von Meißen,

der seine Treue niemals brach,

der ist ohne jeden Makel,

er sollte des Reiches Krone tragen,

der Vater mit seinen Söhnen.

Ich konnte in meinem ganzen Leben niemals

irgend einen Makel an ihm finden.

Hennenberg besitzt großes Ansehen,

durch Vorzüge noch erhöht.

Graf Hermann, o was für eine Zeit,

daß der nicht gekrönt wurde!

Deshalb muß ich ihn zurecht beklagen.

Gott möge ihm dort lohnen!

Seinem Wert nach müßte er

im Himmelreich die Krone tragen.

Aus der Sachsen Land Herzog Albrecht,

der war das Vorbild der Fürsten.

Er konnte uns schlicht Frieden bringen;

die ganze Welt ehrt ihn.

Von Bamberg Bischof Egebrecht,

den will ich gerne grüßen.

Er war mit allen Vorzügen gesegnet,

er verstand es, Leid zu lindern.

Aus der Baiern Land ein edler Fürst,

den grüße ich mit meinem Gesang.

Sein Herz strebt nach vielerlei Ansehen,

nach seiner Freigebigkeit verlangt mich.

Sein Bruder heißt Ludwig,

der besitzt wunderbar viele Vorzüge.

Den Fürsten da von Braunschweig

behüte uns Gott besonders.

Um den Hof von Brandenburg steht es gut:

die fühlen sich so,

daß sie ganzer voller Weisheit sind,

diese Weisheit richtet sich auf Besitz.

Wo soll ich Herren suchen,

die sich heute um Lob bemühen?

Die wird Frau Ehre zeigen!

Wer wahres Lob wertschätzen kann,

in der Sprache eines edlen Herrn,

dem wird Lob gesungen!

Ich will den Fürsten nennen,

wenn ihr ihn erkennen wollt:

Sein Gruß und auch sein Lachen,

das kann mir Freude machen!

Seine Rede ist sittsam und lieblich die Worte,

das paßt niemandem besser als edlen Damen,

da ihre Güte vielen liebeskranken Männern

hilft, die in den Fesseln ihrer Liebe liegen.“

Rudolf von Ems

Ein freier Platz im Panzerschlacht- und Geburtstagskalender bescherte unserem großen deutschen Spielmann und Geschichtsschreiber Rudolf von Ems seinen Gedenktag. Man schätzt seine Geburt auf Anno 1200 und er ging wohl auf König Konrads des Vierten Italienfahrt Anno 1254 heim. Mehr wissen wir über unseren Dichter nicht und besitzen nur noch seine Werke. Erhalten geblieben sind uns seine Heldenlieder „Der gute Gerhard“, „Willehalm von Orlens“, „Alexander“ und „Barlaam und Josaphat“ sowie seine Weltchronik. Letztere ist allerdings unbrauchbar, weil sie als Quelle die christliche Bibel benützt, welche uns Deutsche bekanntlich nichts angeht. Das Heldenlied „Barlaam und Josaphat“ stell ich euch von den Werken unseres Minnesängers vor: https://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/RudolfvonEms/rud_bart.html

„Alphâ et Ô, künec Sâbâôt,

got, des gewaltes kraft gebôt

leben ân urhap, dîn kunst

ân anegenges begunst

was ie, dîn gotlîchiu kraft

lebende in werder meisterschaft.

dîn hôhiu kunst, dîn wîser rât

beslozzen und bestricket hât

daz angenge und daz ende;

sunder missewende

bist dû der urhap genant,

daz ende stât in dîner hant;

der beider name waer dû ie,

doch gewunne dû sie nie

und müezen dem gewalte dîn

versaget unde vremede sîn.

dîner lebenden gotheit

wart anevanc nie angeleit;

dîn kraft gewinnet niemer ort,

dîn gewalt, dîn geist, dîn wort,

got vater mensche unde kint,

gewaltes ungescheiden sint,

als ie ân anegenge was

dîn einic drîvalt unitas.

dir sich biegent älliu knie

ze himel und ûf der erde hie

biz durch der helle künde.

vor dir daz abgründe

bibent unde in vorhten swebet.

von dînem süezen geiste lebet

swaz lebelîche sich verstât

unde lebende sinne hât.

Erde, viur, wazzer, luft,

kelte, regen, hitze, tuft

getempert hât dîn eines kraft

in gotlîcher meisterschaft.

dîn eines vürdaehtlîch gewalt

hât genennet unde gezalt

der sternen menege unde genant

ir aller namen unde erkant

ir umbelouf ir umbevart,

und wie sie nâch ir rehter art

natûrent aller dinge leben,

den dû wilt lebende sinne geben.

ouch muoz in sînem loufe gân,

als ez dîn kraft hât angelân,

daz firmament unz an daz zil,

als ez gebôt und als ez wil

diu gotlîche witze dîn.

alsô hât sich der sunnen schîn

entliuhtet unde gerihtet;

von nihte hât getihtet

dîn wîser gotlîcher list

swaz sihtic unde unsihtic ist.

dîn wort ist aller dinge slôz.

den dunre und diu blicschôz

von viurînem lufte lât

dîn kraft, diu sie getempert hât.

dir ist niht verborgen vor,

dû sihst durch aller herzen tor

in menschlîcher sinne grunt;

dir sint älliu herzen kunt.

Got vater nâch der gotheit,

dînes sunes name treit

die menscheit, in der er leit

den tôt durch unser broedekeit,

der megede schepfer unde ir kint,

an dem die drîe namen sint:

vater, sun, heiliger geist,

dû hâst in wîser volleist

allen herzen gegeben

sin, verstân, vernunstlîch leben

mit mislîches teiles gunst.

dîn geist berihtet al die kunst,

die menschlîchez leben treit:

einem gît er wîsheit,

bî witzen wîslîchiu wort;

dem andern kunstrîchen hort,

der doch an im verborgen ist;

dem dritten manegerhande list;

er gît dem bescheidenheit;

gnuogen machet er bereit

mit triuwen tugende rîche site.

er teilet ouch genuogen mite

gesunden lîp, vroelîchen muot.

älliu leben hât behuot

dîn vil heiliger geist

nâch ir sinne volleist.

Swie kleine doch sîn wîser rât

der künste mir geteilet hât,

Krist herre got, sô sage ich dir

lop der gnâden, daz dû mir

geruochtest sinneclîche geben

gelouben unde kristen leben,

daz ich von sinnen mich verstân,

waz ich gnâden von dir hân;

daz dîn geloube mir gît trôst;

daz dû mich armen hâst erlôst

von der êweclîchen nôt,

und daz ich weiz, daz ich den tôt

niht vürhten sol der sêle mîn,

ob ich bejage die hulde dîn.

durch die gnâde bite ich dich,

daz dû geruochest hoeren mich

und mir in mîne sinne

des heilegen geistes minne

ze lêre geruochest senden,

daz ich wol müge verenden,

des ich mit kranken sinnen

alhie wil beginnen

ze sprechenne von einem man,

wie des lêre dir gewan

vil der heidenischen diet,

wie er von ungelouben schiet

mit dîner lêre liute, lant

und den glouben tet erkant

in dînem namen, süezer Krist.

sît dû daz anegenge bist

und daz ende hâst erkant,

sô biut mir dîner helfe hant

und wis nû mînen sinnen bî.

in nomine dominî.

hilf, herre got, verenden mir,

des ich beginnen wil mit dir…“

Adolph Hasse

Anno 1699 erblickte unser großer deutscher Spielmann Adolph Hasse im sächsischen Bergedorf das Licht der Erdenwelt und bekommt daher von uns Panzertieren eine kleine Geburtstagsfeier ausgerichtet. Er hat rund 200 Tondichtungen geschaffen, worunter sich über 60 Singspiele befinden. Deren Handlungen meist im klassischen Altertum angesiedelt sind und daher mit Hermann dem Cherusker oder der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern auch unsere deutsche Geschichte ein wenig streifen. Zum Leben unseres Hasses gibt es wenig zu sagen: Er ging Anno 1722 nach Italien und studierte dort die Tonkunst und wurde Anno 1731 zum kurfürstlichen Hofkapellmeister in Dresden ernannt. Anno 1763 wurde er beim Thronwechsel entlassen und verbrachte seine letzten Tage in unserer alten deutschen Reichshaupt Wien und in Venedig. Anno 1730 nahm er die Sängerin Faustina Bordoni zum Weib und zeugte mit ihr zwei Töchter und einen Sohn. Das Singspiel „Ezio“ – welches von der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern handelt, in welche wir Nibelungen beziehungsweise Burgunder ja irgendwie verstrickt sein sollen – würde ich unseren Hasse nun gerne zum Besten geben lasse, habe aber nur Bruchstücke davon im Zwischennetz gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=ujocSdlLYZA Ein paar kluge Gedanken hat sich unser Gelehrter Wilhelm Heinrich Riehl über unseren Tondichter in seinem Buch „Musikalische Charakterköpfe. Ein kunstgeschichtliches Skizzenbuch“ gemacht und so lesen wir Panzertiere – auf Geheiß der Jungfer Dosenschreck – daraus vor: https://archive.org/details/musikalischechar01rieh

„Wenn ein Sittenmaler, der seinen Stoff aus dem achtzehnten Jahrhundert nehmen will, recht grelle Lichtbilder des äußeren Scheines aufsucht, die zugleich die dunkelsten Schattenbilder des inneren Seins und Wesens sind, dann muß er das italienische Hofopernwesen studieren, wie es vor hundert Jahren an den deutschen Höfen floriert hat. Aber er muß studieren, studieren wie ein Philologe, der zweifelhafte Texte feststellen, der lückenhafte Codices ergänzen will. Denn obgleich es sich um einen bereits sehr schreibseligen Zeitabschnitt handelt, fließen doch die Quellen gar dürftig, weil eben die deutsche Literatur in dem verhätschelten Schoßkinde der Hofoper mit Recht ihre Todfeindin erblickte und darum blutwenig Neigung verspürte, sich mit einem Gegenstande gründlich zu befassen, den sie am liebsten zum Teufel gewünscht hätte und den sie bei einer schwächsten Seite, nämlich bei der sittlichen und sozialen doch nicht packen durfte. Während das deutsche Schauspiel unstet von Stadt zu Stadt wandern und in Bretterbuden und Reitbahnen seine Bühne aufschlagen mußte, hatte die italienische Oper in Deutschland feste Stätten gefunden, wohlgeschmückte Tempel ihrer Kunst. Der große Eckhof fuhr auf einem Leiterwagen, nebst einer kranken Frau und etlichen Hunden in Stroh gewickelt, zu einem Gastspiele in Braunschweig ein; die italienischen Sänger und Sängerinnen wurden in Hofequipagen zu den Theatervorstellungen abgeholt. Die deutschen Schauspieler hungerten und darbten, starben oft im Armenhospital, oft am Wege; die Opernsänger bezogen großenteils Gehalte von so vielen Tausenden, daß die heutigen übertriebenen Hoftheatergagen gar oft als geringfügige Summen daneben, erscheinen. Eine Sängerin, welche in den ersten Jahrzehnten des achtzehnten Jahrhunderts zu Stuttgart starb, hinterließ neben einem ansehnlichen Barkapital nicht weniger als hundertundfünfzig Taschenuhren, die sie nach und nach als Geschenke für besonders gelungene Leistungen erhalten hatte. Die bedeutendsten Schauspielergesellschaften besaßen nur drei Dekorationen: eine Landschaft, einen Saal und eine Bauernstube; viele Truppen beschränkten sich sogar darauf, die Bühne mit grünem Tuch zu verhängen, wenn die Handlung im Freien spielte, mit gelbem, wenn innere Räume anzudeuten waren; bei der Oper dagegen wurde das Dekorationswerk in üppigster Pracht ausgebildet; die ganze moderne Kulisseneinrichtung und Maschinerie datiert sich von den Hofopernbühnen aus dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts. In Verwandlungen, Erscheinungen, Feuerwerken, Wasserkünsten, ja selbst in wirklichen Taschenspielereien ward ein Übermaß des Sinnenprunkes entfaltet, gegen welches sich derlei Effekte in der heutigen Oper ziemlich mager ausnehmen dürften. Wollte ein Schauspielerprinzipal, der ein klein wenig für die Aufführung edlerer Stücke begeistert war, nicht geradezu Bankrott machen, dann mußte er durch gemeine Hanswurstiaden und schmutzige Zotenstücke, die übrigens von dem feinsten Publikum am stärksten beklatscht wurden, sich gleichsam Absolution erkaufen, damit man so beiläufig auch ein edleres Streben duldete. Die Oper dagegen hielt sich an ihre akademischen Regeln und Musterbilder, sie tyrannisierte den Geschmack des Publikums, und wenn die langen italienischen Arien deutschen Ohren etwa nicht verständlich waren oder langweilig klangen, dann verlangte man wohl, daß sich der deutsche Zuhörer andere Ohren, nicht aber der Komponist eine andere Kompositionsweise anschaffen solle. Die deutschen Schauspieler waren verachtet in der Gesellschaft, die Pfarrer wollten sie nicht zum Abendmahle zulassen, und nach dem Tode gönnte man ihnen vielleicht nur ein Plätzchen in der Armensünderecke des Kirchhofes; die italienischen Sänger dagegen waren gar oft nicht nur die einflußreichsten Leute am Hof, sie mischten sich selbst in Staatsgeschäfte, Einzelne wurden in den Adelstand erhoben, und wenn die Theatermätressenwirtschaft der Primadonnen auch nicht dazu diente, die innere Würde des Standes zu heben, so mehrte sie doch ein äußeres Ansehen…“

Das schlimme Schicksal der letzten Kinder unseres ermordeten Volkes — Eowyn von Rohan

https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2023/maedchen-gequaelt – Mit betrüblicher Regelmäßigkeit machen im Netz Filme und Bilder die Runde, welche die Mißhandlung eines deutschen Kindes durch Ausländer zeigen. Mit abartiger Grausamkeit gehen die Fremdlinge dabei meist zu Werk und die Gequälten wagen es oftmals nicht sich zu wehren. Solche Untaten werden von der Polizei und der Lügenpresse eisern totgeschwiegen und weit […]

Das schlimme Schicksal der letzten Kinder unseres ermordeten Volkes — Eowyn von Rohan