Admiral Reinhard Scheer

Anno 1863 wurde unser Admiral Reinhard Scheer in Oberkirchen im Sachsenland geboren. Es ist zwar schon eine Weile her, daß unsere Sachsen ernsthaft zur See gefahren sind, doch trat unser Admiral Scheer durchaus in die Fußstapfen Hengists und Horsas und schlug Anno 1916 den Briten am Skagerrak aufs Haupt und die Engländer in einer Seeschlacht zu besiegen ist vergleichbar wie der Sieg in einer Reiterschlacht über die Hunnen oder Mongolen. Angeheuert hat unser Admiral Scheer bei unserer deutschen Kriegsflotte Anno 1879 und wurde unter anderem zum Geschütz- und Torpedomeister ausgebildet. Anno 1904 kam er zu unserem Großadmiral Alfred von Tirpitz ins Reichsmarineamt und half beim Aufbau unserer deutschen Schlachtflotte mit. Anno 1913 wurde er zum Vizeadmiral befördert und erhielt Anno 1914 den Befehl über unser Drittes Geschwader. Anno 1916 wurde unser Admiral Scheer zum Chef unserer Hochseeflotte ernannt und setzt als solcher umgehend die Seeschlacht am Skagerrak ins Werk. Diese zeigte eindrucksvoll wie falsch die bisherige Schonung unserer Kriegsschiffe gewesen war und welche Möglichkeiten Seeschlachten gegen die Engländer boten. Mehrfach lief unser Admiral Scheer danach zwar noch mit unserer Flotte aus, aber die Engländer wichen dem Kampf meist aus und noch immer wollte unsere Regierung die Schlachtflotte möglichst schonen, während Heer und Luftwaffe ohne solche Rücksichten in den Kampf geworfen wurden. Doch während beide unerschütterlich standhielten, stiften die Novemberverbrecher Anno 1918 einen Aufstand bei der Flotte an. Diesen vermochte unser Admiral Scheer nicht zu unterdrücken und so nahm das Unglück seinen Lauf… An Auszeichnungen erhielt er den Hausorden der Hohenzollern, das Eiserne Kreuz beider Klassen, den Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen und den Roten Adlerorden. Anno 1899 heiratete er Emilie Mohr, mit der er die Töchter Marianne und Else hatte. Zu lesen gibt es von unserem Admiral Scheer die Seefahrerbücher „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“ und „Vom Segelschiff zum U-Boot“. Vom Beginn der legendären Seeschlacht am Skagerrak lese ich aus „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“ zur Feier des Tages ein wenig vor: https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/14808

„Westlich der Amrumbank war durch die Minensuchformationen ein Weg durch die feindlichen Minenfelder abgesucht, der die Hochseestreitkräfte sicher in die freie See führte. Das Wetter war sichtig, leichter nordwestlicher Wind, kein Seegang. Um %8 vormittags meldete „U 32″ etwa 70 Meilen östlich des Firth of Forth zwei Großkampfschiffe, zwei Kreuzer und mehrere Torpedoboote mit südöstlichem Kurs. Um acht Uhr 30 kam ein weiterer Funkspruch, daß nach Wahrnehmung des englischen F.T.-Verkehrs zwei große Kriegsschiffe oder Verbände mit Zerstörern aus Scapa Flow ausgelaufen seien. Um acht Uhr 48 vormittags kam noch eine dritte Meldung von „U LXVI“, daß es etwa 60 Seemeilen östlich Kinnairel acht feindliche Großkampfschiffe, Kleine Kreuzer und Torpedoboote mit nordöstlichem Kurs gesichtet habe. Diese Meldungen gaben kein Bild von den Absichten des Feindes. Die verschiedenartige Stärke der einzelnen Flottenteile und ihre auseinander führenden Kurse liehen einstweilen weder auf ein operatives Zusammenarbeiten noch auf ein Vorgehen gegen die deutsche Bucht noch auf irgendwelche Beziehung zu unserer Unternehmung schließen, wohl aber gaben sie die Möglichkeit, daß unser Plan, einzelne Teile des Gegners zu treffen, gelingen könne. Sie konnten uns daher nur bestärken, an unserem Vorhaben festzuhalten. Zwischen zwei und drei Uhr nachmittags stiegen nacheinander „L 9“, „L 14“, „L 16“, „L 21“ und „L 23“ zur Fernaufklärung im Sektor Nord bis West von Helgoland auf. Zur Mitwirkung bei der sich bald darauf entwickelnden Schlacht sind sie nicht gekommen, haben auch nichts vom eigenen Gros und vom Feinde gesehen und nichts von der Schlacht gehört. Vier Uhr 28 nachmittags meldete das Führerboot der IV. Torpedoboot-Halbflottille V. 109, das von „Elbing“, dem westlichen Flügelkreuzer der Marschsicherung des Befehlshabers der Aufklärungsstreitkräfte zur Untersuchung eines Dampfers entsandt war, etwa 90 Seemeilen westlich Bovbjerg einzelne feindliche Streitkräfte. Diesem Dampfer ist das Zusammentreffen zu verdanken; unsere Marschsicherung wäre vielleicht an den englischen Kreuzern vorbeigestoßen, wenn sich das Torpedoboot nicht zu dem Dampfer begeben hätte, wobei es auf die Rauchsäulen des Feindes im Westen aufmerksam wurde. Der Feind, acht Kleine Kreuzer der „Caroline“-Klasse, bog, als er unserer Streitkräfte ansichtig wurde, sofort nach Norden ab. Admiral Bödicker nahm mit seinen Kreuzern die Verfolgung auf. Hierbei sichtete der Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte fünf Uhr 20 nachmittags m westlicher Richtung zwei Kolonnen großer Schiffe mit östlichem Kurs. Sie stellten sich bald heraus als sechs Schlachtkreuzer, davon drei vom Typ „Lion“, ein „Tiger“, zwei „Indefatigables“ und zahlreiche leichte Streitkräfte. Der Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte rief die nördlich von ihm jagende II. Aufklärungsgruppe zurück und ging zum Angriff vor. Der Feind entwickelte sich nach Süden zur Gefechtslinie. Es war Vizeadmiral Beatty mit dem ersten und zweiten englischen Schlachtkreuzergeschwader, den Schiffen „Lion“, „Princess Royal“, „Queen Mary“, „Tiger“, „New Zealand“ und „Indefatigable“. Die Entwicklung des Gegners in südlicher Richtung war außerordentlich willkommen, da sie die Möglichkeit bot, den Feind auf das eigene Gros zu ziehen. Der Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte folgte daher der Bewegung, staffelte auf wirkungsvolle Schußentfernung hinan und eröffnete fünf Uhr 49 nachmittags auf etwa 130 Hektometer das Feuer. Das Gefecht wurde auf südöstlichem Kurse geführt. Der Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte hielt den Feind auf wirkungsvoller Entfernung. Die Batterien tagen gut am Ziel. Auf allen feindlichen Schiffen wurden Treffer beobachtet. Bereits sechs Uhr 13 Min. nachmittags sank der in der Linie der feindlichen Kreuzer an letzter Stelle stehende Panzerkreuzer („Indefatigable“) im Feuer von „Von der Tann“ unter gewaltiger Detonationserscheinung. Feuerüberlegenheit und taktischer Stellungsvorteil waren entschieden auf unserer Seite, bis sechs Uhr 19 Min. nachmittags aus nordwestlicher Richtung ein neuer Verband von vier oder fünf Schiffen der „Queen Elisabeth“-Klasse mit beträchtlichem Geschwindigkeitsüberschuß auflief und auf etwa 200 Hektometer beginnend in das Gefecht eingriff. Es war dies das V. englische Schlachtgeschwader. Hierdurch wurde die Lage unserer Kreuzer kritisch. Der neue Gegner schoß, bemerkenswert schnell und gut. Letzteres um so mehr, als er fast keine Gegenwirkung fand und finden konnte. Denn unsere Panzerkreuzer waren vollauf durch die Schiffe des Admiral Beatty in Anspruch genommen. Sechs Uhr 26 Min. nachmittags betrug die Gefechtsentfernung zwischen den beiderseitigen Panzerkreuzern etwa 120 Hektometer, zwischen unseren Panzerkreuzern und den Queen Elizabeths etwa 180 Hektometer. Von den Flottillen des Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte befand sich zu dieser Zeit nur die IX. Torpedoboot-Flottille in Angriffsstellung. Der zweite Führer der Torpedoboote Kommodore Heinrich auf „Regensburg“ und einige Boote der II. Torpedoboot-Flottille standen, mit äußerster Kraft aufdampfend, etwa querab von der Spitze des Befehlshabers der Aufklärungsstreitkräfte. Die Kreuzer der II. Aufklärungsgruppe mit dem Rest der Torpedoboot-Flottillen waren von den Queen Elizabeths zum Ausholen nach Osten gezwungen, um sich ihrem Feuer zu entziehen, und hatten deshalb trotz äußerster Beanspruchung der Maschinen ihre Posten an der Spitze der Panzerkreuzer noch nicht erreichen können. Der zweite Führer der Torpedoboote befahl, der Lage entsprechend, der IX. Torpedoboot-Flottille, deren Chef Korvettenkapitän Goehle bereits aus eigener Entschließung zum Angriff ansetzte, zur Entlastung der Panzerkreuzer vorzugehen…“

Die Schlacht bei Soor

Anno 1745 besiegte Friedrich der Große die Österreicher bei Soor und erfocht hierbei nicht den kleinsten seiner Siege. Denn sein Widersacher Karl Alexander von Lothringen konnte ihn hier mit doppelter Übermacht zum Kampf stellen. Mit einem Verlust von 7500 Mann, 22 Geschützen und 12 Fahnen mußten die Österreicher von Dannen ziehen, während Friedrich der Große 1000 Gefallene und 2000 Verwundete hatte. Seinen Sieg bei verdankt Friedrich der Große dem engen Gelände, auf dem Lothringen seine Übermacht nicht zur Geltung bringen konnte. So schreibt es zumindest Friedrich der Große in der „Geschichte meiner Zeit“ und erteilt seinen Soldaten ein großes Lob für ihre mustergültige Tugendhaftigkeit: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/2/9

„Der Sieg von Soor ist vor allem dem engen Gelände zuzuschreiben, auf dem der Prinz von Lothringen den König angriff. Dies Gelände brachte den Feind um alle Vorteile der überlegenen Zahl. Die Preußen konnten ihm in gleich breiter Front entgegentreten. Die Menge der Truppen kam den Österreichern gar nicht zustatten. Ihre drei Treffen standen fast ohne allen Zwischenraum aufeinander gedrängt und hatten keinen Spielraum zum Fechten. Riß erst einmal Verwirrung ein, so war kein Halten mehr. Der Sieg wurde aber auch durch die Tapferkeit der preußischen Truppen errungen, die die Fehler ihres Führers wettmachten und den Feind für seine Fehler bestraften. Während der Schlacht plünderten die kaiserlichen Husaren das preußische Lager. Der linke Flügel und das Zentrum hatten nämlich keine Zeit mehr gehabt, die Zelte abzubrechen. Das machten Nadasdy und Trenck sich zunutze. Der König und viele Offiziere verloren ihre ganze Bagage. Selbst des Königs Sekretäre wurden gefangen genommen. Sie besaßen die Geistesgegenwart, alle ihre Papiere zu vernichten. Doch wie konnte man an solche Kleinigkeiten denken, wo der Geist mit den größten und wichtigsten Dingen beschäftigt war, vor denen alle andern zurücktreten: mit dem Ruhm und der Wohlfahrt des Staates. Lehwaldt kam auf das Kampfgetöse hin noch rechtzeitig herbei, rettete die Bagage des rechten Flügels und tat den schändlichen Grausamkeiten Einhalt, welche die zucht- und zügellosen ungarischen Scharen gegen einige Kranke und gegen die im Lager zurückgebliebenen Frauen verübten. Derartige Untaten empören jeden, der ein menschliches Empfinden hat, und wer sie begeht oder duldet, dem bringen sie Schande. Zum Lobe des preußischen Soldaten muß gesagt werden, er ist tapfer, aber nicht grausam und hat oft Beweise von Seelengröße geliefert, die man Leuten aus niederem Stande nicht zutrauen sollte. Die Nachwelt wird vielleicht erstaunen, daß ein in zwei Feldschlachten siegreiches Heer sich vor dem geschlagenen Gegner zurückzieht, statt die Frucht seiner Siege zu ernten. Des Rätsels Lösung liefern die Gebirge, die Böhmen einschließen, die Engpässe, die es von Schlesien trennen, die Schwierigkeit der Verpflegung, die Überlegenheit des Feindes an leichten Truppen und endlich die Erschöpfung der Armee. Hätte der König seine Winterquartiere in Böhmen beziehen wollen, so wären folgende Schwierigkeiten entstanden. Das Land war rein ausfouragiert. In der ganzen Gegend gibt es nur wenige und kleine Städte, fast alle mit schlechten Mauern. Man hätte also die Truppen der Sicherheit wegen in solchen Nestern zusammenpferchen müssen, und das hätte der Armee ansteckende Krankheiten und schließlich den Untergang gebracht. Es waren kaum Mehlwagen vorhanden. Wo sollte man Fouragewagen für die Kavallerie finden? Verließ aber der König Böhmen, so konnte er Rekruten, Remonten und neue Ausrüstungen beschaffen und den Truppen reichliche Nahrung und Ruhe gewähren, sodaß sie im künftigen Frühjahr, wenn es nötig war, wieder ins Feld gestellt werden konnten. Wahrscheinlicher war es jedoch, daß die Kaiserin-Königin nach der Schlacht von Soor geneigter sein würde, dem Vertrage von Hannover beizutreten. Nachdem man der Ehre halber fünf Tage auf dem Schlachtfelde von Soor gelagert hatte, führte der König seine Truppen nach Trautenau zurück. Der Prinz von Lothringen stand noch bei Ertina, um bei der Nachricht vom Anmarsch der Preußen auf Königgrätz zurückzugehen…“

Unser Panzerkampfwagen III

Anno 1939 wurde unser Panzer III endlich für die Massenfertigung freigegeben und daher wollen wir heute etwas an unseren Panzerkampfwagen Nummer III erinnern. Diesem – und seinem großen Bruder, dem Panzer IV – verdanken wir Deutschen nämlich den Großteil unserer Siege im Sechsjährigen Krieg. Ganz gleich, ob es nun beim Vorstoß durch die Ardennen, die Niederwerfung Polen, die Kesselschlachten in Rußland oder die Panzerschlachten im nordafrikanischen Wüstensand handelt. Immer war unser Panzer III vorne mit dabei. Seine Panzerung ließ mit einer 3,7cm- beziehungsweise 5cm-Kampfwagenkanone ebenso zu wünschen übrig wie die bestenfalls 5cm dicke Panzerung. Die Geschwindigkeit war mit 40 Sachen und die Reichweite mit 160 Kilometern durchaus annehmbar, ebenso wie die beiden Maschinengewehre zum Kampf gegen die feindlichen Fußtruppen. Das Gewicht von 20 Tonnen und die Antriebskraft von 300 Pferdestärken waren angemessen. Die Besatzung war fünf Mann stark und gebaut wurden sind 5700 Stück. Ein hochwertiges Erzeugnis unserer alten Firma Daimler-Benz. Nicht zu vergessen ist unser Sturmgeschütz III, welches das Fahrgestell unseres Panzers III verwendete und aus den Panzerschlachten des Sechsjährigen Krieges nicht wegzudenken ist. Zahlreiche unserer Panzerasse – wie Otto Carius oder Michael Wittmann – waren auch mit unserem Panzer III unterwegs und so lesen wir auch in den Tigern im Schlamm ein wenig von unserem Panzer III:

„Als frisch gebackener Leutnant und Pionier-Zugführer überstand ich einen sehr üblen Einsatz. Wir hatten die Aufgabe, vor den Panzern die Minen zu räumen, und ich wunderte mich selbst, daß ich mit einem nur wenig gefährlichen Streifschuß an der Hand davonkam. Jetzt wußte ich auch die Arbeit zu würdigen, die von unseren Pionieren verlangt wurde. Ich war froh, als ich wieder zu unserer alten I. Kompanie versetzt wurde. Ich traf August Dehler wieder, meinen früheren Kommandanten. Er war inzwischen Feldwebel geworden, und selbstverständlich fuhren wir zusammen in einem Zug. Die Einsätze, die wir nun nebeneinander mitmachten, brachten unserer Abteilung die größten Ausfälle seit Beginn des Feldzuges. Die Russen setzen in großen Mengen ihre Panzerbüchsen ein, die alle unsere Wagen glatt durchschlugen. Unsere Verluste waren sehr hoch. Viele unserer Kameraden wurden in den Panzern tödlich getroffen oder konnten schwer verwundet gerade noch geborgen werden. Bei Nachteinsätzen waren wir völlig machtlos. Die Russen ließen uns ganz dicht herankommen, und wenn wir sie erkannten, war es viel zu spät, sich noch zu wehren, zumal ein genaues Richten durch die Panzeroptik bei Nacht unmöglich war. Das Gefühl, praktisch wehrlos zu sein, ging uns schwer an die Nieren. Zum Glück kamen in dieser Zeit die ersten 7,5cm-Langrohr Panzer IV und die stärker gepanzerten Panzer III mit der 5cm-Langrohr-KWK in kleiner Zahl aus der Heimat. Das war ein Silberstreif am Horizont, der so oft in Rußland unsere Hoffnungen aufleben ließ. Nachdem wir kurz zuvor noch fast verzweifelt waren und in unsere eigenen Fahrzeuge kein Vertrauen mehr hatten, faßten wir wieder etwas Mut und überstanden den letzten mißglückten Angriff über Ploskaja auf Betzajewa…“

Für die technischen Einzelheiten verweise ich auf Walter Spielbergers Panzerbuch „Der Panzerkampfwagen III und seine Abarten“:

„Es sollte jedoch herausgestellt .werden, daß dieses Fahrzeug für seine Zeit ein äußerst fortschrittliches Kampffahrzeug war und daß mit etwas Voraussicht und unter Berücksichtigung der Wünsche Guderians dieses Fahrzeug 1940/41 das beste Kampffahrzeug aller am Konflikt beteiligten Mächte hätte sein können. Daß man bei der Entwicklung der deutschen Panzerfahrzeuge nach 1933 hauptsächlich einen Einsatz in Mittel- und Westeuropa zugrunde legte, erwies sich nach den Ereignissen nach dem 22. Juni 1941 als verhängnisvoller Irrtum. 1941 erfolgte die Einführung der Ausführung J des „Panzerkampfwagens III“ (DB-Typenbezeichnung „8/ZW“ Fahrgestell-Nummer 68001 bis 69100). Die Grundpanzerung dieser Fahrzeuge war von 30 auf 50 Millimeter erhöht worden. Nach wie vor kam die kurze 5cm-Kampfwagenkanone L/42 zum Einbau. Nach Einführung der 5cm-Kampfwagenkanone waren an der Stirnwand des Bugpanzers vor dem Panzerfahrer zwei blaue Warnlampen angebracht. Sie dienten zur Benachrichtigung des Panzerfahrers, wenn während der Fahrt die 5cm-Kampfwagenkanone bei Turmdrehung über die äußeren Begrenzungslinien des Fahrzeuges hinausragte. Geschaltet wurden die Warnlampen durch einen Querabschalter, welcher bei den Ausführung E und F am Bugpanzerdach angeschraubt und ab Ausführung G im Schleifringübertrager eingebaut war. Durch die Einführung der 50-mm-Grundpanzerung ergab sich die Verwendung einer „Fahrersehklappe 50“, welche aus einem an der Bugpanzerstirnwand angeschraubten Gehäuse bestand, welches von einem Drehschieber überdeckt wurde. Ab Ausführung J konnte nur noch die Fahreroptik „KFF 2“ verwendet werden. Ebenfalls ab Ausführung J kam nunmehr die „Kugelblende 50“ zum Einbau. Bei den im Panzerkastenoberteil angeordneten Haltern und Behältern für die kraftfahr- und waffentechnische Ausrüstung sowie für das Zubehör bestanden Unterschiede bezüglich des Ortes der Unterbringung sowie hinsichtlich der Anzahl dieser Halter und Behälter bei den Ausführungen E, F, G, H und J. Außen an der Turmrückwand war (bei einer Reihe von „Panzerkampfwagen III“ nachträglich) ein Gepäckkasten zur Mitführung von Mannschaftsgepäck angeschraubt. Im Bugpanzer der Panzerwanne ergaben sich bis Ausführung H zwei geteilte Einstiegklappen, verriegelbar, für Panzerfahrer und Funker. Ab Ausführung J waren nur noch zwei einteilige Bedienungsklappen vorhanden. Bis Ausführung H waren zum Abschleppen des Fahrzeuges vorne und hinten an der Panzerwanne je zwei Anhängegabeln mit Bolzen vorhanden, während ab Ausführung J nur noch je zwei Ösen mit Bolzen angeschweißt wurden. Bis Ausführung H wurden Delbag-Luftfilter verwendet, welche im Motorraum an der Trennwand angebracht und durch ein Gabelrohr mit dem Vergaserblock verbunden waren. Ab Ausführung J kamen Mahle-Wirbelölfilter zum Einbau, die nun im Motorraum über Kräfte auf die Stütz- und Lenkbremsen fand nunmehr mechanisch statt, während bis Ausführung K (Panzerbefehlswagen) eine hydraulische Übertragung eingebaut war. Für die Ausweitung der Panzerproduktion wurden laut Mitteilung des Generalbevollmächtigten für das Kraftfahrzeugwesen vom 21. Juli 1941 zusätzliche Kapazitäten und Fertigungsstätten zur Verfügung gestellt. Darunter befanden sich unter anderen ein Werk der Daimler-Benz AG, die Fahrzeugwerke Friedrich Krupp AG, Fross-Büssing in Wen, Tatra Wagenwerk in Kolin, Framo in Hainichen sowie Teile von MAN, Henschel, Hanomag, Auto-Union und NSU. Bestandmäßig Waren am 1. Juli 1941 327 „Panzer III“ mit 3,7cm-Kampfwagenkanone sowie 1174 Stück mit 5cm-Kampfwagenkanone beim Feldheer vorhanden. Die Zahl der 3,7cm-Fahrzeuge war am 1. April 1942 auf 131 abgesunken, während an 5cm-Fahrzeugen 1893 Stück zugeteilt waren. Das monatliche Produktionssoll an „Panzern III“ für Januar 1942 war mit 190 Einheiten festgelegt, tatsächlich konnten wegen Transportschwierigkeiten bei Geschützen und Panzergehäusen nur 159 Stück ausgeliefert werden. Ende 1941 kam noch die zweite Serie der J-Ausführung des „Panzerkampfwagens III“ zur Auslieferung. (Fahrgestell-Nummer 72001 bis 74100). Diese Serie hatte nun endgültig serienmäßig die 5cm-Kampfwagenkanone 39 L/60 eingebaut. Eine Gegenüberstellung dieser ebenfalls von den Firmen Karges-Hammer in Braunschweig und Franz Garny in Frankfurt/Main hergestellten Waffe zeigt folgende Verbesserungen…“

Die Einnahme von Warschau

Im Sechsjährigen Krieg, dem Panzerkrieg schlechthin, wurde heute die polnische Hauptstadt Warschau von uns Deutschen erstürmt. So geschehen Anno 1939. Die Polen hatten 120,000 Kriegsknechte in ihre Hauptstadt gerettet und so durfte unsere VIII. Armee, die unser Generaloberst Johannes Blaskowitz befehligte, mit einer ziemlichen Keilerei rechnen. Jedoch genügte unser Artilleriebeschuß in Verbindung mit unseren Luftangriffen, um die Polen zur Aufgabe zu zwingen. Die Schlacht hatte die Polen 22,000 Kriegsknechte und 120,000 Gefangene gekostet, unsere Verluste beliefen sich auf 1500 Gefallene und 5000 Verwundete. Beim Sturm auf Warschau fand auch unser Generaloberst Werner von Fritsch den Heldentod. Sein Mitstreiter Erich von Manstein würdigte ihn wie folgt in seinem berühmten Panzerbuch Verlorene Siege: „Vor Warschau fiel der frühere Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch. Der Mann, der das neue deutsche Heer in den Jahren 1934 bis 1938 geschaffen hatte.“ Dem wollen wir uns anschließen und unseren Generaloberst von Fritsch sowie allen vor Warschau gefallenen deutschen Soldaten und Offiziere (und die Unteroffiziere natürlich auch) mit dem Lied vom guten Kameraden gedenken: https://www.youtube.com/watch?v=1QqHc6CQmLA

„Ich hatt’ einen Kameraden,

Einen bessern findst du nit.

Die Trommel schlug zum Streite,

Er ging an meiner Seite

In gleichem Schritt und Tritt.

Eine Kugel kam geflogen,

Gilt’s mir oder gilt es dir?

Ihn hat es weggerissen,

Er liegt mir vor den Füßen,

Als wär’s ein Stück von mir.

Will mir die Hand noch reichen,

Derweil ich eben lad.

Kann dir die Hand nicht geben,

Bleib du im ew’gen Leben

Mein guter Kamerad!“

Bei unserem Panzergeschichtsschreiber Nikolaus von Vormann („Der Feldzug 1939 in Polen“) herrscht nun vor Warschau die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm:

„Mitten im Operationsgebiet einer anderen Armee (X.), zunächst noch ohne Truppe, ging General Blaskowitz an die neue Aufgabe, deren technische Durchführung nicht gerade durch die Forderung erleichtert wurde, daß nur aktive Infanteriedivisionen den letzten Angriff durchführen sollten, falls Hitler sich gegen alle Vorschläge für ein derartiges Kampfverfahren entscheiden sollte. Die schnellen Verbände waren ihrer Gliederung nach dafür ungeeignet und für die Reservedivision schien die Aufgabe zu schwierig. In Aussicht gestellt wurden dem Armeeoberkommandos die Generalkommandos XI, XIII, die X., XVIII., XIX., XXXI. und XLVI. Infanteriedivision sowie notfalls auch das IV. Korps mit der IV. und XIV. Infanteriedivision Vorläufig standen diese Verbände jedoch noch in dem großen Dreieck Radom – Bzura – Weichsel verteilt und zum Teil in schwere Kämpfe verwickelt. Sofort verfügbar vor Warschau befanden sich nur Teile der XXXI. Infanteriedivision und der III. leichte Division Sie sollten die Südfront der Stadt – noch unter dem Befehle der X. Armee – abriegeln und den Aufmarsch der Artillerie hier sichern. Im Westen und Norden hatten verzweifelt kämpfende polnische Verbände die Schließung des Ringes bislang verhindert. Die Säuberung der Puszcza Kampinoska durch das XI., XV. und XVI. Korps der X. Armee ging nur langsam vorwärts. Ein planmäßiges Zermürbungsfeuer der Artillerie war so bisher nur von der Ostseite durch das I. Korps über Praga hinweg möglich und daher wenig wirkungsvoll. Luftangriffe größeren Ausmaßes hatte Hitler zur Schonung der Stadt und der Zivilbevölkerung noch nicht freigegeben. Nach dem Verbot Hitlers für die III. Armee am 20. 9., gegen Praga angriffsweise vorzugehen, wies die Heeresgruppe Süd am gleichen Tage erneut auf die zu erwartenden großen Verluste bei einen Angriff hin und schlug nochmals vor, die Übergabe von Warschau durch lückenlose Einschließung, Aushungerung, Fliegerangriffe und Artilleriebeschuß zu erzwingen. Eine klare Entscheidung erfolgte von höchster Stelle nicht. Die Heeresgruppe erließ daher wiederum von sich aus am 21. 9. den Befehl für eine enge Einschließung, die durch Angriff mit Schwerpunkt im Norden und Süden in zwei Abschnitten erreicht werden sollte. Erstes Ziel war die Inbesitznahme der äußeren Fortslinie, zweites Ziel der äußere Rand des alten Stadtkernes von der Südbrücke in einem Bogen nach Westen entlang der Ringbahn bis zur Nordbrücke. Die Befehlsverhältnisse zwischen der VIII. und X. Armee wurden derart geregelt, daß die VIII. Armee am 22. 9., 18.00 Uhr, den Befehl über die süd1iche und westliche Einschließungsfront zwischen Weichsel und der Straße Warschau – Leszno übernehmen sollte, während nördlich davon die X. Armee vorerst die Feindreste in der Puszcza Kampinoska zu erledigen hatte. Mit dem Abschluß der Kämpfe hier sollte das Armeeoberkommando X und das XVI. Korps herausgezogen, das XI. und XV. Korps zur VIII. Armee übertreten. Ab 22. 9. wurden dem Armeeoberkommando VIII das Generalkommando XIII. Korps mit der III. leichte Division und XXXI. Infanteriedivision am Süd- und Westrand von Warschau, die X. Infanteriedivision die sich von Westen her Blonie näherte, und die XLVI. Infanteriedivision, die im Anmarsch von Süden um Grojec aufschloß, unterstellt. Die westlich der Bzura stehenden CCXXI., CCVIII., L. und CCXIII. Infanteriedivision sowie die Brigade Netze waren von der VIII. Armee im Einvernehmen mit der X. Armee in Richtung Warschau – Modlin vorzuziehen, soweit sie nicht mehr zum Aufräumen des Schlachtfeldes benötigt wurden. Generalkommando III. Korps und XVII. Infanteriedivision wurden zum Abtransport nach dem Westen bestimmt. Diese Befehle ergingen, während vor Warschau selbst am 21. 9. Waffenruhe herrschte. Der Kommandant der Stadt hatte ein Angebot Hitlers angenommen, neben dem gesamten diplomatischen Korps auch die Angehörigen fremder Staaten abzuschieben. Lange Kolonnen durchschritten bei Praga die beiderseitigen Fronten, wurden hier von Vertretern des Auswärtigen Amtes empfangen und nach Königsberg weitergeleitet. Die langatmigen Erzählungen der Diplomaten schienen eine Erklärung dafür zu bringen, daß Polen den hoffnungslosen und sinnlosen Kampf immer noch weiter führte, daß Warschau und Modlin eine Übergabe ablehnten, die unter den ehrenvollsten Bedingungen mehrfach angeboten worden war. Nach den Nachrichten, die Vertrauensmänner, Funk, Rundfunk und so weiter laufend gebracht hatten, war ganz Süddeutschland bereits von den siegreichen Franzosen besetzt, der Zugverkehr völlig lahmgelegt, das Ruhrgebiet arbeitete nicht mehr, Deutschland stand unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Hitler empfing diese Meldung freudig erregt. Seiner Gewohnheit gemäß bewies er sich selbst in stundenlangen Monologen die Richtigkeit seiner Politik. Niemals würden Frankreich und England marschieren, sie wollten keinen Krieg und rasselten nur mit dem Säbel. Besonders Frankreich wäre nur bemüht, den Anschein zu erwecken, daß es getreulich seinen Verpflichtungen nachkäme, es wäre aber niemals gewillt, wirklich zu kämpfen. Gelänge es ihm, die Dinge so lange hinzuziehen, bis der Pole sich verblutet hatte, bis der Vertragsteilnehmer nicht mehr bestünde, wäre es sofort zu Verhandlungen bereit. Um diese Zeit zu gewinnen, schrecke es selbst vor der Verkündung offensichtlicher Unwahrheiten nicht zurück, wie unter anderem ja auch die täglichen Berichte des französischen Generalstabes über frei erfundene Kampfhandlungen an der Westfront bewiesen. Was ihm – Hitler – 1938 bei der Besetzung der Tschechoslowakei geglückt sei, werde auch jetzt wieder gelingen. Es gäbe keinen Weltkrieg. Anfang Oktober würde er der Welt den Frieden anbieten, den sie annehmen würde. Zuvor aber müsse natürlich Warschau gefallen sein, damit Frankreich und England wirklich freie Hand hätten. Er befahl schließlich, durch Flugblätter und Kriegsgefangene, die zu entlassen und sofort über alle noch bestehenden Fronten hinweg in Marsch zu setze wären, die noch kämpfenden Polen über die tatsächliche Lage zu unterrichten. Die Zivilbevölkerung Warschaus sei dabei aufzufordern, sich nach Praga in Sicherheit zu bringen, das geschont werden würde…“

Die Rückeroberung von Straßburg

Anno 1870 wurde unsere deutsche Stadt Straßburg zurückerobert (was nach beinahe 200 Jahren welscher Fremdherrschaft höchste Eisenbahn war). Erfochten hat diesen Sieg uns unser General August von Werder, der mit 40,000 Mann und 288 Feld- und Belagerungsgeschützen die Stadt erstürmte. Die Belagerung zog sich vom 12. August bis zum heutigen Tag hin und erforderte einige Mühe. Straßburg wurde immerhin von 23,000 Welschen mit 1200 Geschützen verteidigt. Als sich der welsche Befehlshaber Uhrich schließlich ergab, hatte er 2200 Leute verloren, die restlichen 17,500 gingen in Gefangenschaft. In der Festung haben wir 1200 Geschütze, 200,000 Handfeuerwaffen, allerlei Vorräte und die Schätze der welschen Staatsbank erbeutet. Unsere Verluste beliefen sich auf über 900 Mann. Bei unserem Geschichtsschreiber Oskar Höcker menschelt es nun ein wenig, während der Belagerung Straßburgs: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11182474_00005.html

„Das Hauptquartier ward in dem ziemlich eine Meile nördlich von Straßburg gelegenen Dorfe Mundolsheim aufgeschlagen, und zwar in einem begüterten Bauernhause. Die Familie, deren originellstes Glied eine hochbetagte Großmutter war, kam, wie überhaupt die gesamte Bevölkerung des Orts, ihrer hohen Einquartierung außerordentlich freundlich entgegen, zumal sie einfach, daß die „dütschen“ Soldaten recht manierliche Leute waren, die sogar – ganz entgegengesetzt dem französischen Militär – fleißig den Gottesdienst besuchten. Die Wirtsleute Werders beeiferten sich daher, ihrem Gaste ein möglichst bequemes Quartier einzurichten, und holten das Beste von Möbeln zusammen. Als der General dies merkte, sagte er jedoch: „So laßt dich die Sachen stehen, wie sie stehen, und macht keine Umstände. Wir sind im Felde, da braucht man doch wahrlich keinen Salon.“ Und in der Tat ruhte er nicht eher, als bis die Wirtsleute von ihrem Vorhaben abstanden. Die Letzteren zeigten sich indessen während der ganzen Belagerung so liebenswürdig, daß alsbald zwischen ihnen und den Stabsoffizieren ein freundschaftliches Verhältnis zu Stande kam. Man ward familiär und selbst Werder nannte die alte Bäuerin nie anders als „Großmutter“. Was diese anlangte, so nahm sie sich in ihrer Naivität ebenfalls kein Blatt vor den Mund, wie man zu sagen pflegt, und eines Tages, als Werder gerade sehr übler Laune war und Jeder seiner Untergebenen ihm gern aus dem Wege ging, fragte sie ihn in unerschrockenster, treuherzigster Weise: „Habet Ihr wieder Euern wüsten Tag? Ei nu, das muß ich schon sage, Herr General, grob könnet Ihr sein, daß es ’ne Freude ist, – aber ich sage immer, die groben Leut‘ sind auch die besten Leut‘, und das scheint mir auch bei Euch der Fall zu sein.“ In der Tat bestand sich denn auch Werder größtenteils in einer aufgeregten Stimmung, wie dies bei seinem Temperamente ganz natürlich war. Von früh bis spät entfaltete er eine rastlose Tätigkeit und keiner der Vorposten war vor seiner plötzlichen Inspektion sicher. Denselben Eifer und die gleiche aufopfernde Diensttreue, welche ihm eigen waren, forderte er jedoch auch von jedem Andern, und wo er auf Nachlässigkeiten stieß, mochten dieselben auch noch so geringfügig sein, setzte es jederzeit ein nicht gelindes Donnerwetter. Wir wollen nur einen dieser kleinen Vorfälle aufzeichnen. Die Mehrzahl der Vorposten stand inmitten von Weinbergen und ließ sich die in den Sonnenstrahlen erglühenden Trauben trefflich munden. Ganz besonders war es die preußischen Landwehr, welche wacker zulangte und dieses herrliche Geschenk der Natur, das ihnen das rauere Klima ihrer nordischen Heimat versagte, in Übermaß genoß. Die Folgen blieben selbstverständlich nicht aus, und so mancher der Landwehrmänner sah sich veranlaßt, auf eine kurze Zeit seinen Posten zu verlassen. Als Werder davon Kenntnis erhielt, wetterte er denn auch ganz gehörig und hatte vollständig recht, in seinem Zorne auszurufen: „Himmelmillionendonnerwetter, wir sind dich wahrhaftig nicht vor Straßburg, um Weintraubenkuren anzustellen!“ Und Tags darauf erschien ein geharnischter Korpsbefehl, laut welchem das Traubenessen auf Vorposten strengstens verboten ward…“

Die Schlacht um Arnheim

Die Schlacht um Arnheim hat heute anno 1944 angefangen und wird in den nächsten Tagen erfolgreich von uns Deutschen zu Ende gebracht werden. Mit seinem Versuch, sich der Brücke von Arnheim zu bemächtigen, plante das alte Scheißhaus Monty unser altes Reich mit einem gewaltigen Schlag niederzuwerfen. Im Zuge von diesen sollten die westlichen Landfeinde unsere deutschen Waffenschmieden im Ruhrgebiet überrennen. Diesen Spaß haben wir dem Monty aber gründlich verdorben; was mit unserem Panzergetränk Met gefeiert werden muß. Durch die Absetzung von 42,000 Fallschirmspringern stellt das Unternehmen Marktgarten das größte Luftlandeunternehmen der Kriegsgeschichte dar. Abgeschlagen haben es unter Feldmarschall Gerd von Rundstedt als Oberbefehlshaber West, unser Feldmarschall Walter Model als Befehlshaber unserer Heeresgruppe B, unser Generaloberst Kurt Student als Befehlshaber unserer I. Fallschirmarmee und unser General Wilhelm Bittrich, der die Panzerkräfte bei Arnheim zum Sieg führte. Wer des Englischen mächtig ist, der kann sich die Schlachtfelddokumentation über den Kampf um Arnheim ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=G2obwt4n1G0 Man muß hier natürlich die üblichen Lügenmärchen der Landfeinde ertragen, gemäß denen wir Deutschen die Bösen im Sechsjährigen Krieg gewesen wären und dergleichen mehr. Ansonsten ist das Dinge recht gut und sachlich gemacht, vom englischen Standpunkt aus. Unser Panzergeschichtsschreiber Wilhelm Tieke schildert uns die Schlacht um Arnheim in seiner Panzerchronik „Im Feuersturm letzter Kriegsjahre“ – und darin wird nun der Schlachtplan den englischen Truppen verkündet:

„Gleichzeitig mit dem Absetzen von Luftlandetruppen an den erwähnten Brücken soll General Horrocks mit dem britischen XXX. Armeekorps aus dem Brückenkopf Neerpelt auf dem Landwege nachstoßen und die Brückenköpfe der Luftlandeverbände zu einem Schlauch auf Arnheim erweitern; dann sollen rechts das VIII. (O’Connor) und links das XII. (Ritchie) Korps unmittelbar hinter dem XXX. Korps folgen. Der Plan legt – unter Berücksichtigung der Fluß- und Geländeverhältnisse – die Absprunghöhe der Fallschirmjäger und die Landestellen der Lastensegler in allen Einzelheiten fest. Das Anlaufen von „Market Garden“ wird auf Sonntag, den 17. September 1944, festgelegt. Am Abend des 14. September findet im Stabsquartier des II. SS-Panzerkorps in Doetinchem eine Besprechung statt, an der neben den Divisionskommandeuren und dem Kommandierenden General der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B, Generalfeldmarschall Model, teilnimmt. Hierbei geht es um die schnelle Auffrischung der IX. Und X. SS-Panzerdivision. In einer allgemeinen Lageerklärung weist Model auf die Stabilisierung der Westfront in der ersten Septemberhälfte hin. Er läßt jedoch keinen Zweifel daran, daß die neue Front bei einem wuchtigen Angriff kaum gehalten werden kann, da alle deutschen Verbände äußerst schwach sind. Alle Möglichkeiten der Abwehr werden durchgesprochen, so auch mögliche Luftlandungen in Richtung Ruhrgebiet. Von einer Luftlandung bei Arnheim und Nimwegen fällt kein Wort, da man eine solche nicht in Betracht zieht. Später behaupten die Alliierten das Gegenteil, um damit das Scheitern bei Arnheim zu erklären. Es steht fest, daß den deutschen Stäben der Plan „Market Garden“ nicht bekannt war. Das wird auch dadurch untermauert, daß der Kommandeur der X. SS-Panzerdivision bei dieser Besprechung den Auftrag erhält, nach Berlin zu fahren, um mit dem SS-Führungshauptamt, das für den materiellen und personellen Ersatz der Waffen-SS zuständig ist, die schnelle Auffüllung der X. SS-Panzerdivision zu besprechen. Und man schickt einen Divisionskommandeur nicht auf Dienstreise, wenn man weiß, daß eine feindliche Luftlandung bevorsteht. Am 16. September 1944, gegen elf Uhr, hat General Horrocks, Kommandierender General des britischen XXX. Armeekorps, seine Divisions- und Regimentskommandeure in seinem Gefechtsstand in der belgischen Kleinstadt Leopoldsburg versammelt. Die Kontrolle am Eingang des Gebäudes ist streng. „Market Garden“ soll für die Deutschen eine Überraschung werden. Die Agentenmeldungen aus den vorgesehenen Landeräumen sind günstig, die Räume sind truppenleer. Den Agenten ist die Verlegung des II. SS-Panzerkorps in den Raum nördlich von Arnheim entgangen. Horrocks gibt die Befehle für „Garden“ aus, die Befehle für die Landstreitkräfte. An einer großen Karte, die das Gebiet von der belgisch-niederländischen Grenze bis zum Ijsselmeer umfaßt, erklärt General Horrocks die einzelnen Operationsphasen und wirft mehrmals den amüsanten Satz ein: „Und hier kommt ein Halt, um mit Kleinkindern zu plaudern!“ Die Offiziere lachen, doch das soll ihnen bald vergehen, denn „Market Garden“ wird kein Spaziergang. Auf der großen Karte, an der Horrocks die einzelnen Angriffsphasen erklärt, zeigt ein dicker roter Pfeil über Neerpelt, Eindhoven, Nimwegen auf Arnheim: die erste Operationsphase. Ein zweiter dicker Angriffspfeil beginne bei Arnheim und zielt über Apeldoorn auf Nunspeet am Ijsselmeer. Vierundzwanzig Stunden vor Beginn von „Market Garden“ gehen Horrocks‘ Truppenführer in Leopoldsburg hoffnungsvoll auseinander. Nicht so vorsichtig ist Generalleutnant Brereton, Oberbefehlshaber der ersten alliierten Luftlandearmee, bei der letzten Besprechung von „Market“. Da seine Armee im Südosten Englands liegt, ist die Gefahr eines vorzeitigen Bekanntwerdens von „Market Garden“ über Agenten nicht so groß wie bei Horrocks‘ Erdtruppen, die zudem der unmittelbaren Beobachtung durch deutsche Stellungsverbände ausgesetzt sind. Die Fallschirmjägereinsätze leitet General Browning, ein Engländer. Am Vormittag des 17. September 1944 herrscht auf allen Flugplätzen Südost-Englands rege Geschäftigkeit. Britische und amerikanische Fallschirmjäger besteigen die Maschinen. Fahrplanmäßig starten die einzelnen Gruppen. Die Luftbasen March und Hatfield sind Sammelpunkte, hier werden die einzelnen Fluggruppen „eingefädelt“ und über die Basen Aldeburgh und Foreland weitergeleitet. Über Aldeburgh geht die Nordroute, die die Brigaden für Arnheim und Nimwegen heran leitet, über Foreland – Antwerpen – Gheel die Südroute, die für den Sektor Eindhoven bestimmt ist. Indessen gehen die Abtransporte der IX. SS-Panzerdivision „Hohenstaufen“ nach Dcutschland in den Raum Altenkirchen weiter. Jedoch werden bis zuletzt auf Anordnung des II. SS-Panzerkorps kampfkräftige Alarmeinheiten zurückgehalten. Die noch in den Niederlanden verbleibenden Einheiten werden vom Ia, Obersturmbannführer Harzer, geführt. Es sind am Morgen des 17. September 1944: Rest-Divisions-Stab, Divisions-Begleitkompanie, Feldgendarmeriezug und eine gemischte Nachrichten-Kompanie im Raum Beekbergen. Gesamtstärke etwa 280 Mann. Zwei Alarmkompanien SS-Panzerregiment IX (ohne Panzer) im Raum nördlich Arnheim. Zwei Alarmkompanien Regiment XIX (ohne schwere Waffen) in Zutphen. Zwei Alarmkompanien Regiment XX (ohne schwere Waffen) in Rheden. Zwei Alarmkompanien SS-Panzerartillerieregiment IX (ohne Geschütze) in Dieren. Eine Alarmkompanie SS-Panzerflakabteilung IX mit vier 2cm-Gesdützen, Rest infanteristisch, in Dieren. Reste der IV./SS-Panzerflakabteilung IX sind nach Wesel abmarschiert und werden in Dinslaken verladen. Eine Alarmkompanie SS-Panzerpionierbataillon IX (60 Mann) in Brummen. Zwei Kompanien SS-Sanitätsabteilung IX in Velp. Je eine Kompanie Nachschub- und Wirtschaftsbataillon IX in Apeldoorn. Eine Alarmkompanie SS-Panzerjägerabteilung IX (120 Mann ohne Geschütze) südwestlich von Apeldoorn. Drei Kompanien SS-Panzeraufklärungsabteilung IX (zusammen 400 Mann) mit 30 Schützenpanzerwagen und Panzerspähwagen im Raum Hoenderlo. SS-Ausbildungsbataillon Krafft (SS-Panzergrenadierersatzbataillon XVI) im Raum nördlich von Arnheim. Diese Kräfte haben eine Gesamtstärke von etwa 3000 Mann. Die im Raum ostwärts von Arnheim bis zur Reichsgrenze stehende X. SS-Panzerdivision Frundsberg beginnt mit der Auffrischung. Der Divisionsgefechtsstand befindet sich in Ruurlo. Die Division hat von der IX. SS-Panzerdivision die Bataillone Euling und Doktor Segler sowie die Artillerie-Abteilung Krause mit zwei leichte Feldhaubitzen-Batterien, motorisiert. Zug und der Kanonenbatterie König bekommen. Die X. SS-Panzerdivision Frundsberg mußte aber schon am 7. September die verstärkte Kampfgruppe Heinke, die einen beträchtlichen Teil der Kampfkraft der Division ausmacht, an die I. Fallschirmjägerarmee zur Stützung der Front bei Neerpelt abgeben…“

Die Kesselschlacht von Kiew

Die Schlacht von Kiew, geleitet von unserem Gerd von Rundstedt, aber im wesentlichen erfochten von unseren beiden Panzergruppen Guderian und Kleist. Letztere hat sogar ihr eigenes Panzerkampflied, mit dem Namen „Das Lied der Panzergruppe Kleist“, erhalten. Das am Tag der Siegesfeier ein muß ist, immerhin wurde bei Kiew ein russisches Heer in Stärke von 850,000 Mann eingekesselt und aufgerieben, also ein großer deutscher Sieg erfochten. Dieser mit mit reichlich Met und unseren alten Kriegsliedern gefeiert werden: https://www.youtube.com/watch?v=pFEBhpImXwA

„Im Westen haben wir es einst bewiesen,

wo wir dabei, da brach die stärkste Kraft.

Ob hoch die Berge, sumpfig auch die Wiesen,

wir haben jedes Hindernis geschafft.

Wir rollten an, und ob wir Opfer zollten,

unser ’st der Sieg, wo wir viel siegen wollten.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Und wieder ist des Führers Ruf ergangen

und wieder liefen die Motoren an.

Von neuem unsre alten Lieder klangen,

die Gruppe Kleist stand bis zum letzten Mann.

Und alle nur von einem Geist getragen:

Den Feind zu treffen, und den Feind zu schlagen!

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Der Balkan bot uns seine schwersten Pässe,

unwirtlich und in Nacht und Schnee verhüllt.

Durch Wege, die verschlammt und voller Nässe,

hat jedes Fahrzeug den Befehl erfüllt.

Die Räder glitschten und die Raupen wühlten,

wenn sie mit metertiefem Schlamme spielten.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Nichts war zu schwer, als daß es nicht gelungen,

wir wurden Sieger über Belgerad.

Wir haben jeden Widerstand bezwungen

und machten Schluß mit einem falschen Staat.

Denn wer es wagt, mit England zu paktieren,

muß deutschen Schwertes ganze Härte spüren.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Im Osten warfen wir die Sowjethorden

vom Bug bis weit hinab zum Asowmeer,

Im schwersten Kampf sind Sieger wir geworden

und schlugen Stalins stärkstes Panzerheer.

Und war der Tod auch oft zu Gast geladen,

unsterblich sind mit uns die Kameraden.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Wir wissen nicht, wie morgen die Befehle,

wohin uns morgen unser Schicksal treibt.

Wir wissen nur, daß die Soldatenseele

bei uns auf allen unsern Märschen bleibt.

Von Kleist befiehlt der Name gibt Vertrauen,

in jeden Feind als Männer dreinzuhauen.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!“

Mit einem kühnen Stoßtruppunternehmen wird bei unserem Panzergeschichtsschreiber Werner Haupt („Kiew. Die größte Kesselschlacht der Geschichte“) nun der Kessel bei Lochwiza geschlossen:

„Die Russen, es sind Angehörige verschiedener Verbände, setzen sich mit fanatischer Verbissenheit zur Wehr. Doch nützt ihnen aller Opfermut nichts, als die Panzer heran dröhnen. Nach einem halbstündigen Gefecht weichen die Sowjets aus, dicht gefolgt von den Schützen des I./Schützenregiment III. Unsere Soldaten kommen bis zum Straßenkreuz in der Mitte der Stadt. Da hat der Gegner seine Geschütze, Granatwerfer, Pak und Flak aufgestellt und läßt die deutschen Kompanien nicht weiter. Oberstleutnant von Lewinski befiehlt darauf um 19.00 Uhr, daß die Panzer und Selbstfahrlafette die Stadt räumen und Sicherungsstellungen in den Schluchten am Stadtrand beziehen. Lediglich das I./Schützenregiment III (Major Wellmann) verbleibt im Ort und hält sich im Ostteil Lochwizas. Die Lage beim XXIV. Motorisierten Armeekorps am Abend des 13.9. bietet folgendes Bild: Die IV. Panzerdivision hat Gaiworon genommen, während die SS-Division „Das Reich“ 14 Kilometer südlich Borsna steht. Die X. motorisierte Infanteriedivision löst sich langsam aus dem Raum um Konotop und folgt der III. Panzerdivision auf Romny nach. General der Panzertruppen Geyr von Schweppenburg erkennt, daß die XVI. Panzerdivision der Panzergruppe I nur noch 40 Kilometer südlich Lochwiza aufmarschiert. 40 Kilometer sind noch frei, durch die von Stunde zu Stunde mehr Feindkräfte abzufließen beginnen… Da bricht der 14. 9. an. Es ist ein strahlend schöner Spätsommertag, ein herrlicher Sonntag, an dem in der fernen Heimat die Kirchenglocken läuten. Es ist der Tag, der den „Anfang vom Ende“ der sowjetischen Heeresgruppe „Südwestfront“ bedeutet. Die XVI. Panzerdivision des Generalmajors Hube greift Lubny an. Das Schützenregiment LXXIX (Oberst von Arenstorff) und das II./Schützenregiment LXIV (Hauptmann Fondermann) stürmen nach kurzer Artillerievorbereitung die Stadt. Die Sowjets geben nach Kampf auf und räumen Lubny. Die III. Panzerdivision stürmt zur selben Zeit Lochwiza. Teile des I./Schützenregiments III und der III./Panzerregiments VI treten bei Büchsenlicht am 14. 9. zum Angriff auf die feindlichen Widerstandsnester in Lochwiza an. Was gestern nicht gelang, glückt heute! Die III./Schützenregiment III (Hauptmann Peschke) bricht überraschend schnell durch die Stadt und besetzt im Handstreich die große Nordbrücke. Eine zum Schutz der Brücke aufgestellte Flakbatterie wird mit „Hurra“ genommen. Der feindliche Widerstand bricht restlos zusammen. Als gegen 10.30 Uhr die Kampfwagen der II./Panzerregiments VI einfahren, zeigen sich die Russen nur noch mit erhobenen Amen. Lochwiza ist in deutscher Hand! Das I./Schützenregiments III rückt über die Brücke und bezieht Stellung auf den Höhen von Jaschniki südlich von Lochwiza sowie auf den Höhen bei Charjkowzi im Westen der Stadt. Die Masse der III. Panzerdivision trifft zur Mittagszeit in Lochwiza ein und besetzt sofort eine Rundumverteidigungsstellung. Generalleutnant Model ist bei seiner kämpfenden Truppe und richtet im Schulhaus von Lochwiza seinen Gefechtsstand ein. Hier erscheint am Nachmittag Generaloberst Guderian, der wie immer vom ist, wenn es um die Entscheidung geht! Die beiden Panzerführer ordnen noch am selben Nachmittag die Aufstellung eines kampfstarken Spähtrupps an, der unverzüglich weiter nach Süden zur Verbindungsaufnahme mit der XVI. Panzerdivision stoßen soll. Damit beginnt eine Episode des Zweiten Weltkrieges, die sich in der Geschichte dieses ereignisreichen Krieges kaum noch einmal finden läßt. Es ist eine Episode, die nur mit den Kavalleriefernpatrouillen des Jahres 1914 verglichen werden kann. Oberleutnant Warthmann, Chef IX./Panzerregiments VI, wird zum Führer dieses Spähtrupps ernannt. Der Oberleutnant verfügt allerdings nur über einen einzigen Panzer vom Typ Panzer III, einen Befehlspanzer als Funkstelle und einige Mannschaftstransportwagen. Es sind insgesamt zwei Offiziere – Oberleutnant Warthmann und Oberleutnant Müller-Hauff -, ein Kriegsberichter (Sonderführer Heysing) und 45 Mann, die zu dem kühnen Panzerraid starten, der zur Schließung des Kessels um Kiew führt! Die kleine Kampfgruppe tritt bei sonnig-heißem Wetter an. Die Straßen südlich Lochwiza sind fest und zeigen nur wenige Moraststellen. Die beiden Panzer und die Mannschaftstransportwagen durchfahren bei Iskowizy – Ssentschanskije die vorderen Sicherungen der Vorausabteilung des Majors Frank. Dann sind sie im weiten, leicht welligen Feindland. Verbindung zur Division ist von mm an nur durch Funk möglich. Die ersten Mängel dieser provisorisch zusammengestellten Kampfgruppe zeigen sich nach zwei Kilometern Fahrt. Einige Fahrzeuge, darunter das einzige Krad, fallen wegen Motoren- und Getriebeschadens aus und müssen zurückgelassen werden. Ein Teil ihrer Besatzungen wird später von feindlichen Panzern gestellt und gefangengenommen. Die Kampfgruppe rattert weiter… Nach drei Stunden Fahrt taucht das erste Dorf auf. Eine sowjetische Transportkolonne rastet an der Straße. Die Feinde verlassen beim Näherkommen des Spitzenpanzers hastig die Panjefahrzeuge und stürzen in die nahen Sonnenblumenfelder. Ein kurzer Feuerstoß der Maschinengewehre, auf zischende Flammen – es gibt keinen Halt. Als eine Höhe überfahren wird, kreuzen Lastwagen mit dem roten Stern die Straße. Wieder sprechen die Maschinengewehre. Weiter! Nach 500 Metern die nächsten Russen. Diesmal ist es eine lange Kolonne von Geschützen, Troßfahrzeugen, Protzen, Panjewagen, Trecker, die von berittenen Kosaken bewacht wird. Von neuem pfeifen die Maschinengewehre. Die deutschen Panzer und Mannschaftstransportwagen schießen sich eine Gasse durch die Kolonne und brechen durch. Oberleutnant Warthmann kennt keinen Halt. Er führt seine Gruppe durch Hohlwege, Sumpfniederungen, Wald, Feld und über manche brüchige Holzbrücke. Bei Titschi geht es über die Ssula – es ist genau die Hälfte des Weges zwischen Lochwiza und Lubny. Da bricht die Funkverbindung ab. Erst als die Fahrzeuge wieder die Höhe erreichen, hören die Funker des Divisionsgefechtsstandes in Lochwiza die Worte: „Um 16.02 Uhr auf der Höhe von Luka!“ Die Sonne geht rot-golden unter. Da läßt Oberleutnant Warthmann zum erstenmal auf einer Hochfläche halten. Die Panzer und Mannschaftstransportwagen suchen Deckung unter den Getreidepuppen. Die Offiziere kriechen bis zum Rande des Feldes und blicken durch die Ferngläser. Dort zeigt sich die violettfarbene Silhouette von Lubny. Dunst und Qualmwolken ziehen über die Häuser…“

Martin Heidegger

Anno 1889 wurde mit unserem Martin Heidegger einer unserer großen deutschen Denker im schwarzwäldischen Meßkirch geboren. Er besuchte die höhere Schule und studierte in die Freiburg die Gotteslehre und die Denkerei. Er erlangte Anno 1913 seine Doktorwürde und Anno 1915 folgte die Hochschullehrbefugnis. Anno 1916 wurde unser Denker eingezogen und widmete sich im Vierjährigen Krieg der Wetterbeobachtung und dem Postwesen – wenig heldenhafte Tätigkeit, die aber auch jemand übernehmen muß. Anno 1923 erhielt er seinen ersten Lehrstuhl in Marburg und wirkte ab Anno 1928 in Freiburg. Anno 1933 wurde er gar zum Vorsteher der Freiburger Hochschule gewählt und trat in die Autobahnpartei ein. Ein Umstand, der ihm nach dem Sechsjährigen Krieg reichlich Ärger zuzog, besonders da unser Heidegger sich weigerte Autobahnabbitte zu leisten. Anno 1917 heiratete er Elfride Petri, mit der er zwei Söhne zeugte. Zu lesen gibt es von unserem Heidegger „Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles“, „Die Grundprobleme der Phänomenologie“, „Sein und Zeit“, „Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt – Endlichkeit – Einsamkeit“, „Kant und das Problem der Metaphysik“, „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität“, „Hölderlin und das Wesen der Dichtung“, „Holzwege“, „Der Ursprung des Kunstwerkes“, „Nietzsche I und II“, „Besinnung“, „Platons Lehre von der Wahrheit“, „Vom Wesen der Wahrheit“, „Was heißt Denken?“, „Die Technik und die Kehre“, „Der Satz vom Grund“, „Identität und Differenz“, „Unterwegs zur Sprache“ und „Gelassenheit“ – deren Anschaffung für die heimische Panzerbüchersammlung nicht schadet. Der Frage nach dem Grund geht unser Heidegger nun in seiner „Einführung in die Metaphysik“ ein wenig auf den Grund: https://archive.org/details/HeideggerEinfuehrungInDieMetaphysik

„Als die solchergestalt weiteste ist die Frage sodann die tiefste: Warum ist überhaupt Seiendes …? Warum, das heißt welches ist der Grund? aus welchem Grunde kommt das Seiende? auf welchem Grunde steht das Seiende? zu welchem Grunde geht das Seiende? Die Frage fragt nicht dieses oder jenes beim Seienden an, was es je, hier und dort, sei und wie beschaffen, wodurch zu verändern, wozu brauchbar und ähnliches. Das Fragen sucht den Grund für das Seiende, sofern es seiend ist. Den Grund suchen, das heißt: ergründen. Was in Frage gestellt wird, rückt in den Bezug zu Grund. Allein, weil gefragt wird, bleibt offen, ob der Grund ein wahrhaft gründender, Gründung erwirkender, Urgrund ist; ob der Grund eine Gründung versagt, Abgrund ist; ob der Grund weder das Eine noch das Andere ist, sondern nur einen vielleicht notwendigen Schein von Gründung vorgibt und so ein Ungrund ist. Wie auch immer, die Frage sucht die Entscheidung im Grund, der gründet, daß das Seiende seiend ist als ein solches, das es ist. Diese Warumfrage sucht für das Seiende nicht Ursachen, die von der gleichen Art und aus der gleichen Ebene sind wie es selbst. Diese Warumfrage bewegt sich nicht in irgendeiner Flache und Oberfläche, sondern dringt in die „zugrunde“ liegenden Bereiche, und zwar bis ins Letzte, an die Grenze; sie ist aller Oberfläche und Seichtigkeit abgekehrt, der Tiefe zustrebend; als die weiteste ist sie zugleich unter den tiefen Fragen die tiefste. Als die weiteste und tiefste Frage ist sie schließlich die ursprünglichste. Was meinen wir damit? Wenn wir unsere Frage in der ganzen Weite dessen bedenken, was sie in Frage stellt, das Seiende als solches im Ganzen, dann begegnet uns allerdings leicht folgendes: Bei der Frage halten wir uns jedes besondere und einzelne Seiende als gerade dieses und jenes völlig fern. Wir meinen zwar das Seiende im Ganzen, aber ohne jede besondere Bevorzugung. Nur ein Seiendes drangt sich immer wieder merkwürdig vor bei diesem Fragen: die Menschen, die diese Frage stellen. Aber auf irgendein besonderes einzelnes Seiendes soll es doch nicht ankommen in der Frage. Im Sinne ihrer unbeschrankten Reichweite gilt jedes Seiende gleich viel. Irgendein Elefant in irgendeinem Urwald in Indien ist ebenso gut seiend wie irgendein chemischer Verbrennungsvorgang auf dem Planeten Mars und beliebig anderes. Wenn wir daher die Frage: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ in ihrem Fragesinn recht vollziehen, müssen wir die Hervorhebung von jeglichem besonderen, einzelnen Seienden unterlassen, auch den Hinweis auf den Menschen. Denn was ist dieses Seiende schon! Stellen wir uns die Erde innerhalb der dunklen Maßlosigkeit des Raumes im All vor. Vergleichsweise ist sie ein winziges Sandkorn, bis zum nächsten seiner Große erstreckt sich ein Kilometer und mehr Leere; auf der Oberfläche dieses winzigen Sandkorns lebt ein durcheinander kriechender, betäubter Haufe angeblich kluger Tiere, die für einen Augenblick das Erkennen erfunden haben [vergleiche Nietzsche, „Über Wahrheit und Luge im außermoralischen Sinne“, 1873 Nachlaß]. Und was ist die zeitliche Erstreckung eines Menschenlebens in der Bahn der Zeit von Jahrmillionen? Kaum ein Ruck des Sekundenzeigers, ein Atemzug. Innerhalb des Seienden im Ganzen ist kein Rechtsgrund zu finden für die Hervorhebung gerade des Seienden, das man Mensch nennt und zu dem wir selbst zufällig gehören. Aber insofern das Seiende im Ganzen jemals in die genannte Frage gerückt wird, tritt zu ihm das Fragen und es zu diesem Fragen doch in eine ausgezeichnete, weil einzigartige Beziehung. Denn durch dieses Fragen wird das Seiende im Ganzen allererst als ein solches und in der Richtung auf seinen möglichen Grund eröffnet und im Fragen offengehalten. Das Fragen dieser Frage ist in Bezug auf das Seiende als solches im Ganzen nicht irgendein beliebiges Vorkommnis innerhalb des Seienden, wie zum Beispiel das Fallen von Regentropfen. Die Warumfrage tritt dem Seienden im Ganzen gleichsam gegenüber, tritt 4 aus ihm heraus, wenngleich nie völlig. Aber gerade dadurch gewinnt das Fragen eine Auszeichnung. Indem es dem Seienden im Ganzen gegenübertritt, sich ihm aber doch nicht entwindet, schlagt das, was in dieser Frage gefragt wird, auf das Fragen selbst zurück. Warum das Warum? Worin gründet die Warumfrage selbst, die das Seiende im Ganzen in seinen Grund zu stellen sich anmaßt? Ist auch dieses Warum noch ein Fragen nach dem Grund als Vordergrund, so daß immer noch Seiendes als gründendes gesucht wird? Ist diese „erste“ Frage doch nicht die rangmäßig erste, gemessen an dem inneren Rang der Seinsfrage und ihrer Verwandlungen? Zwar – ob die Frage: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ gestellt wird oder nicht, das ficht das Seiende selbst gar nicht an. Die Planeten ziehen ihre Bahn ohne dies. Die Schwungkraft des Lebens strömt durch Pflanze und Tier ohne dies. Aber wenn diese Frage gestellt wird, dann geschieht in diesem Fragen, falls es wirklich vollzogen wird, notwendig ein Rückstoß aus dem, was gefragt und befragt wird, auf das Fragen selbst. Dieses Fragen ist deshalb in sich kein beliebiger Vorgang, sondern ein ausgezeichnetes Vorkommnis, das wir ein Geschehnis nennen. Diese Frage und alle in ihr unmittelbar verwurzelten Fragen, in denen diese eine sich entfaltet, diese Warumfrage ist gegenüber jeder anderen unvergleichlich. Sie stößt in das Suchen nach ihrem eigenen Warum. Die Frage: „Warum das Warum?“ sieht äußerlich und zunächst aus wie eine spielerische und ins Endlose fortzusetzende Wiederholung desselben Fragewortes, sieht aus wie eine verstiegene und leere Grübelei über gehaltlose Wortbedeutungen. Gewiß, so sieht es aus. Die Frage ist nur, ob wir ein Opfer dieses recht billigen Augenscheines werden wollen und damit alles für erledigt halten oder ob wir imstande sind, in diesem Rückstoß der Warumfrage auf sich selbst ein erregendes Geschehnis zu erfahren…“

König Friedrich Wilhelm der Zweite von Preußen

„Unter diesen Umständen war auch die Energie der Kriegführung eine andere, und wenn sie die französische nur teilweise erreichte und auf anderen Punkten die Zaghaftigkeit vorwaltete, so war doch der Gang der Feldzüge im allgemeinen nicht im alten, sondern im neuen Stil. In acht Monaten wurde das Kriegstheater von der Oder an die Seine versetzt, das stolze Paris mußte zum erstenmal sein Haupt beugen und der furchtbare Bonaparte lag gefesselt am Boden. Seit Bonaparte also hat der Krieg, indem er zuerst auf der einen Seite, dann auch auf der anderen wieder Sache des ganzen Volkes wurde, eine ganz andere Natur angenommen, oder vielmehr, er hat sich seiner wahren Natur, seiner absoluten Vollkommenheit sehr genähert. Die Mittel, welche aufgeboten worden sind, hatten keine sichtbare Grenze, sondern diese verlor sich in der Energie und dem Enthusiasmus der Regierungen und ihrer Untertanen. Die Energie der Kriegführung war durch den Umfang der Mittel und das weite Feld möglichen Erfolges sowie durch die starke Anregung der Gemüter ungemein erhöht worden, das Ziel des kriegerischen Aktes war Niederwerfung des Gegners; nur dann erst, wenn er ohnmächtig zu Boden liege, glaubte man innehalten und sich über die gegenseitigen Zwecke verständigen zu können. So war also das kriegerische Element, von allen konventionellen Schranken befreit, mit seiner ganzen natürlichen Kraft losgebrochen. Die Ursache war die Teilnahme, welche den Völkern an dieser großen Staatsangelegenheit wurde; und diese Teilnahme entsprang teils aus den Verhältnissen, welche die französische Revolution in dem Innern der Länder herbeigeführt hatte, teils aus der Gefahr, womit alle Völker von dem französischen bedroht waren.“ (Carl von Clausewitz, „Vom Kriege“)

Einer der Männer, die von den Nornen in jene Zeit hineingestellt wurden, war unser Preußenkönig Friedrich Wilhelm der Zweite, der Anno 1744 in Berlin geboren wurde. Der Neffe Friedrichs des Großen folgte seinem Onkel Anno 1786 nach und regierte bis Anno 1797 unser altes Preußen. Es fehlte ihm die Fähigkeit oder die Lust zur eigenhändigen Führung der Staatsgeschäfte. Diese legte er in die Hände seiner Minister, welche von durchschnittlicher Begabung waren. Das gilt wohl auch für seinen Feldherrn, den Herzog Karl von Braunschweig. Der konnte zwar Anno 1787 in den Niederlanden den Statthalter Wilhelm den Fünften wieder in die Herrschaft einsetzen, vermochte aber im Krieg mit den Welschen nichts auszurichten. Besiegt wurde er zwar nicht, aber das war auch schon alles. Der Baseler Frieden besiegelte Anno 1795 mehr oder weniger das Unheil im Westen. Im Austausch für die Neutralität Norddeutschlands schied unser altes Preußen aus dem Krieg gegen die Welschen aus. Diese warfen sich nun mit Wucht auf unseren Kaiser Franz den Zweiten und konnten ihn bis Anno 1805 niederkämpfen. Und so stand unser altes Preußen Anno 1806 allein da… Im Osten gewann unser Friedrich Wilhelm der Zweite Danzig, Thorn und Südpreußen zurück, die unser Deutscher Orden vor Zeiten an die Polen verloren hatte. Hinzu kam die Erwerbung von Ansbach und Bayreuth. Ohne das spätere Unglück bei Jena und den Schatten Friedrichs des Großen würde man also die Regierung Friedrich Wilhelms des Zweiten weitaus wohlwollender beurteilen. Einzig in Geldsachen verdient er einigen Tadel. Denn in elf Jahren einen Staatsschatz von 51 Millionen Talern aufzubrauchen und einen Schuldenberg von 48 Millionen Talern zu hinterlassen, ist wahrlich kein Ruhmesblatt. Freilich, die von ihm geförderten Küste und Wissenschaften bescherten unserem alten Preußen dauerhaften Ruhm. Vier Mal heiratete Friedrich Wilhelm der Zweite und hatte zudem noch ein Kebsweib. Aus diesen Verbindungen gingen 15 Kinder hervor. Seine Nachfolge trat sein Sohn Friedrich Wilhelm der Dritte an. Die gallische Kriegserklärung und deren Folgen schildert uns unser Geschichtsschreiber Julius von Hartmann in der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ wie folgt: https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008365/images/index.html?seite=687

„Kaunitz war gegen einen Kongreß, dagegen gewann Ludwig durch eine an die europäischen Mächte gerichtete Aufforderung von neuem Friedrich Wilhelms Interesse; die früher an Österreich gerichteten Anträge sich zu gemeinsamen Schritten zu verbinden, wurden wieder aufgenommen; sie führten dazu, daß an Stelle der Bischoffswerder’schen Präliminarien am 7. Februar 1792 ein Defensivvertrag abgeschlossen wurde; er versprach die gegenseitige Garantie der Besitzungen beider Mächte, auch in einem besonderen Artikel die gemeinsame Behandlung der polnischen Angelegenheiten. Kaunitz ließ nun eine entschiedener lautende Note nach Paris ergehen; sie brachte den den Frieden anstrebenden Minister Delessart zum Sturz, die republikanische Opposition zu voller Herrschaft. Dumouriez wurde Minister, nach erneuertem Notenwechsel erfolgte am 20. April die Kriegserklärung Frankreichs gegen Österreich. In Wien, wo, nach dem frühen Tode Leopolds, Franz zur Regierung gelangt war, beriet Bischoffswerder die militärischen Operationen; seine Instruktion drang auf Gleichheit der beiderseitigen Anstrengungen, dem Herzog von Braunschweig sei der Oberbefehl zu übergeben, eine Entschädigung für die notwendigen Aufwendungen sollte in der Besitznahme von Jülich und Berg erfolgen. Man unterhandelte noch, als die Franzosen am 29. April 1792 die niederländische Grenze überschritten. – Friedrich Wilhelm hatte 50,000 Mann ins Feld gestellt; die gemeinsame Action sollte gegen die Maas dirigiert werden. Franz wurde in Frankfurt zum Kaiser gekrönt. Friedrich Wilhelm hatte die durch Vertrag vom 2. Dezember 1791 Seitens des kinderlosen Markgrafen Christian Friedrich kedierten fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth in Augenschein genommen; es war ein Erwerb von 160 Meilen mit 385,000 Einwohnern. Hochbeglückt eilte er zum jungen Kaiser nach Mainz. Glänzende Feste empfingen beide. Des Königs Leutseligkeit entzückte alle Welt. Konferenzen führten, im Gegensatz zu Kaunitz, Erwägungen herbei, die den früher eingehaltenen Standpunkt weit hinter sich ließen; Rußlands Auftreten in Polen reflektierte auf dieselben; der Plan Österreichs, Bayern gegen die Niederlande einzutauschen, eventuell die Niederlande durch französische Provinzen zu vergrößern, derjenige Preußens, Elsaß und Lothringen für das pfälzische Haus zu gewinnen, wurden gegen einander abgewogen. Kaunitz, der bis zuletzt eine friedliche Einwirkung anstrebte, Frankreich regeln, aber nicht schwächen wollte, trat zurück; zu definitiven Abmachungen gelangte man nicht. Das Manifest des Herzogs von Braunschweig wurde vereinbart; zugleich aber war in Frankreich Ludwig der Gefangene der durch die Faktionen jeder Unabhängigkeit beraubten legislativen Versammlung geworden; die Commune gebot unbeschränkt. – Friedrich Wilhelm, der über Koblenz zur Armee gegangen war, eröffnete seiner Seits die Feindseligkeiten am 11. August mit der Besetzung von Sierk; Longwy kapitulierte am 23. August, Verdun am 2. September; die Vereinigung mit den Österreichern war erreicht. An der Maas hatte man stehen bleiben wollen; die Nachrichten aus Paris jedoch und die rasch erzielten Erfolge bestimmten zu weiterem Vorgehen; der König hoffte sich unvergänglichen Ruhm zu erwerben. Dabei hielt er sich die Emigranten fern; er verwarf ihren Antrag, den Grafen von der Provence zum Regenten von Frankreich zu proklamieren. Die französische Position bei Grandpre wurde umgangen; Dumouriez retirierte auf Stank Menehould; Kellermann und Beurnonville rückten mit Verstärkungen heran; die französischen Truppen zeigten mehr Haltung, als erwartet war. Anhaltender Regen erschwerte die preußischen Operationen, die Verpflegung unterlag Schwierigkeiten. Die Kanonade von Valmy am 20. September lähmte das preußische Selbstgefühl, obwohl Dumouriez andern Tags seine Stellung räumte. Der König wünschte Fortführung des Angriffs, der Herzog verwies auf das Umsichgreifen von Krankheiten, auf den Mangel an Munition; in der Armee überwog ein Gefühl der Enttäuschung. Es kam zu Verhandlungen, die Manstein führte; die Nachrichten aus Paris nahmen jede Hoffnung auf den erwarteten Umschlag zu Gunsten der Monarchie; Dumouriez zeigte verlockend die Vorteile, welche eine Trennung Preußens von Österreich und ein Separatvertrag des letzteren mit Frankreich bieten würden. Friedrich Wilhelm, obwohl damals schon nicht ohne Verstimmung gegen seinen Bundesgenossen, der in seinen Rüstungen hinter seinen Versprechungen zurückgeblieben war, verwarf entschieden solche Gedanken. Indessen war der Rückzug angetreten, bald beschleunigt; die österreichischen Truppen zogen nordwärts ab, Verdun und Longwy wurden wieder geräumt, der König ging unter stetem Verhandeln mit den Abgesandten des Konvents nach Luxemburg zurück. – Die militärisch geringen, moralisch aber enormen französischen Erfolge reflektierten nach allen Seiten; Custine besetzte, fast ohne Widerstand zu finden, Mainz und Frankfurt, Montesquiou vereinigte die sardinischen Landschaften Savoyen und Nizza mit Frankreich, Dumouriez rückte mit 80,000 Mann nach Belgien, schlug die Österreicher bei Jemappes und unterwarf das ganze Land mit Lüttich, Limburg, Geldern und Aachen. – Das Selbstgefühl Friedrich Wilhelms war aufs äußerste erschüttert, sein Mißtrauen gegen Österreich wuchs, der Gedanke fand Platz, man habe Preußen nur sich engagieren lassen, um Spielraum für eigensüchtige Bestrebungen zu gewinnen, auch war mit der Vereitelung der Rettung Ludwigs der hauptsächlichste Anreiz geschwunden, welcher der Teilnahme am Kriege Richtung und Aufschwung gegeben…“

Albrecht von Wallenstein

„Man ist gewohnt, sich um den Dreißigjährigen Krieg wenig anders zu bekümmern, als um eine allgemeine historische Kenntnis davon zu haben und etwa die berühmten Namen kennen zu lernen, die von dem reichhaltigen Strome seiner Begebenheiten emporgetragen wurden. Wenn man sieht, wie oft verächtliche Blicke auf die Begebenheiten des Dreißigjährigen Krieges geworfen werden, um damit anzudeuten, daß diesen Begebenheiten die Seele, die entfaltete Kunst, fehle, daß man also wohl tue, sich an das Studium der späteren Kriege zu halten, so ist dies ein Irrtum, der befremden muß. Es läßt sich begreifen, daß der Geist des dreißigjährigen Krieges uns fremd geworden ist, weil wir mit der fortschreitenden Kultur manche unmenschliche und barbarische Kriegssitte aufgegeben, und von der andern Seite dafür auch manche notwendige Bedingung kriegerischer Größe verloren haben. Allein warum wir in dem Dreißigjährigen Kriege unsere eigene bessere Natur verleugnen wollten, ist nicht einzusehen.“ (Carl von Clausewitz)

Anno 1583 wurde im böhmischen Hermanitz unser Albrecht von Wallenstein geboren. Die (((amerikanische))) Umerziehung und ihre bedauernswerten Opfer mögen nun aufheulen und behaupten, daß dieser kein Deutscher, sondern ein Tscheche gewesen sei. Aber da ihn die Altvorderen in die Regensburger Walhalla aufgenommen haben, ist die Frage entschieden. Und man muß auch sagen, daß er nicht sonderlich tschechisch gehandelt, sondern den Habsburgern bei der Unterdrückung des Prager Fenstersturzes half. Freilich, tat das unser Wallenstein nicht ganz uneigennützig und eignete sich in der Folge die Güter der böhmischen Geächteten an. Anno 1622 kaufte er gar das Herzogtum Friedland. Auf eigene Kosten stellte unser Wallenstein Anno 1625 ein Heer von 50,000 Mann auf und wurde dafür von unserem alten deutschen Kaiser Ferdinand dem Dritten zum Generalissimus ernannt. Bei Dessau schlug er Anno 1626 das Unionsheer unter Ernst von Mansfeld und besiegte Anno 1628 bei Wolgast den Dänenkönig Christian den Vierten. Anno 1628 belehnte ihn unser Kaiser Ferdinand der Dritte gar mit den beiden Mecklenburger Herzogtümer und ernannte ihn zum General der Ostsee. Seine Pläne zum Flottenbau konnte er aber nicht verwirklichen. Denn auf dem Regensburger Reichstag Anno 1630 wurde er abgesetzt und Anno 1631 landeten die Schweden unter Gustav Adolph bei Stralsund. Nach den Niederlagen und dem Tod Tillys gegen die Schweden, verlieh Ferdinand der Dritte unserem Wallenstein abermals den Oberbefehl, das berühmt-berüchtigte Zweite Generalat. Schnell stellte unser Wallenstein ein neues Heer auf die Beine und stellte Anno 1632 die Schweden bei Nürnberg zum Kampf. Bei der Alten Veste erlitt Gustav Adolph eine Niederlage und mußte sich nach Sachsen zurückziehen. Bei Lützen kam es abermals zur Schlacht. Unser Wallenstein verlor diese zwar, aber der Schlachtentod Gustav Adolphs wog seine Niederlage wieder auf. In der Folge wurde unser Wallenstein allerdings ein wenig zu vorsichtig und so fanden die Anschuldigungen gegen ihn Gehör bei unserem Kaiser Ferdinand dem Dritten. Die geheimen Unterhandlungen unseres Wallensteins mit den Schweden wurden diesem als Verrat ausgelegt, obwohl sie wahrscheinlich von seiner Vollmacht gedeckt waren. Anno 1634 wurde unser Wallenstein in die Acht erklärt und von seinen eigenen Hauptleuten in Eger ermordet. Geheiratet hat er Anno 1609 die reiche Witwe Lukretia von Witschkow und Anno 1623 Isabella von Harrach. Letztere gebar ihm eine Tochter und einen Sohn. Bei unserem Geschichtsschreiber Leopold von Ranke in der „Geschichte Wallensteins“ unterbreitet unser Friedländer unserem Kaiser Ferdinand dem Dritten nun sein berühmt-berüchtigtes Angebot zur Aufstellung eines Heeres auf eigene Kosten: https://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb11001451.html

„Der Kaiser durfte jetzt auf die Hilfe nicht mehr rechnen, die ihm im böhmisch-deutschen Kriege von den Spaniern und der Liga geleistet worden war. Denn jene waren selbst in den Niederlanden vollauf beschäftigt, wo die Eroberung von Breda, die ihnen gelang, um so größere Anstrengungen der Republik, die jetzt durch halb Europa unterstützt wurde, hervorrief; das Heer der Liga unter Anführung Tillys hatte alle Mühe, die mansfeldisch-braunschweigischen Truppen, die von Westen, und die dänischen, die von Osten heranrückten, auseinanderzuhalten und sich ihnen gegenüber zu behaupten. Und bei dem letzten Versuch, die erbländischen Garnisonen einem andringenden Feind entgegenzustellen, hatte man empfunden, wie wenig, wenn es in der bisherigen Weise geschah, darauf zu bauen sei. Wie leicht in der Tat, daß ein glücklicher Anfall von Ungarn her die kaum unterdrückte Empörung wieder ins Leben rief! Da erschien nun Wallenstein in Wien, mit dem Antrag, wie einst ein Regiment so jetzt eine ganze Armee auf seine Kosten aufzubringen und ins Feld zu stellen. Sie sollte 15,000 Mann zu Fuß, 5000 zu Pferd zählen; er wollte sie führen, wohin man befehle, nach Ungarn oder Italien oder ins deutsche Reich. Man soll ihn gefragt haben, ob er 20,000 Mann im Felde zu halten sich anheischig machen könne, worauf seine Antwort gewesen sei, nicht 20,000, wohl aber 50,000; er soll das Beispiel Mansfelds vor Augen gehabt haben. Ich wage nicht, dies zu wiederholen. Denn die beglaubigte Nachricht ist, daß doch eben nur von 20,000 Mann die Rede gewesen ist, und für die Erhaltung einer Armee ohne Kosten des Kriegsherrn hatte er das beste Beispiel selbst gegeben. Als Generalquartiermeister in Böhmen hatte er schon bewiesen, wie ein Land einer überlegenen Mannschaft dienstbar zu machen sei; er hatte die fremden Truppen entfernt und ein System der Kontribution eingerichtet, bei der die kaiserliche Armee sich behaupten konnte. Lange bedachte man sich in Wien, denn das Unternehmen enthielt viele große Neuerungen; es konnte selbst bedenkliche Folgen nach sich ziehen. Noch schmeichelte man sich, auf einem Deputationstage, der nach Ulm ausgeschrieben war, die Ruhe in Deutschland zu befestigen, so daß das wiedergeeinigte Reich keinen fremden Einbruch zu befürchten haben würde. Da liefen Briefe der Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg ein, aus denen so viel erhellte, daß diese Versammlung nicht zu Stande kommen würde. Mit doppelter Stärke und Berechtigung erhob sich nun im geheimen Rat die Meinung, daß der Kaiser sich selbst besser als bisher bewaffnen müsse. Der erste Minister Eggenberg, nunmehr auch Fürst, war noch immer gegen die Anträge Wallensteins, so sehr er ihn sonst beschützte; aber die meisten Mitglieder erklärten ihre Annahme für notwendig. Wallenstein war im voraus zum Feldhauptmann für die kaiserliche Armee bestimmt; jetzt wurden seine Anträge angenommen; er bekam ein Patent zu seiner Werbung. Man wußte, daß er hinreichend mit barem Gelde versehen sei, um sogleich ans Werk zu schreiten. Die im Dienst befindlichen Obersten erhielten Befehl, ihre Regimenter zu verstärken, die zu Pferde auf 1000, die zu Fuß bis auf 3000 Mann. Anfangs hat man noch einen Augenblick darüber geschwankt, wohin Wallenstein seine Richtung nehmen solle, ob nicht vielleicht eben doch gegen Bethlen, der eine die Erblande bedrohende Stellung inne hatte; aber diese waren viel zu erschöpft, um daselbst eine neue Armee erhalten zu können: und die große Entscheidung lag doch zunächst auf einer anderen Seite. An der untern Weser und Elbe trat die europäische Kombination von Dänemark, Holland und England der bisher in Folge der Schlacht am weißen Berge vollzogenen Umgestaltung der deutschen Angelegenheiten entgegen: hier mußte sie zurückgewiesen oder gebrochen werden. Eben aber in Norddeutschland war der kaiserlichen Macht noch eine große Einwirkung möglich. Die mächtigen Häuser, Hessen und Braunschweig-Lüneburg, waren durch die wichtigsten Territorialfragen in sich selbst entzweit. Indem der Kaiser in dem Streit zwischen Cassel und Darmstadt, welcher Marburg betraf, zu Gunsten des letztern, in dem Streit zwischen Lüneburg und Braunschweig-Wolfenbüttel über Grubenhagen zu Gunsten Lüneburgs entschied, geschah es, daß zwar Cassel und Braunschweig dem Kaiser entfremdet, Lüneburg und Darmstadt aber um so mehr für ihn gewonnen wurden. Zwischen dem Landgrafen Ludwig V. von Darmstadt, welcher mit Vorbehalt des evangelischen Glaubens übrigens eine sehr rührige Beflissenheit zu Gunsten der kaiserlichen Autorität entwickelte, und dem Herzog Georg von Lüneburg-Celle, der ein Schüler Spinolas, in mannigfaltigen Diensten den Ruf eines guten Kriegsmannes erworben hatte, war die engste Familienverbindung geschlossen worden: Georg, zum Stammhalter seiner Linie bestimmt, hatte sich mit der Tochter des Landgrafen vermählt. Das Zerwürfnis der hessischen Fürsten hatte dem General der Liga bereits den Weg nach Hessen geebnet: die Entzweiung zwischen Lüneburg-Celle und Braunschweig-Wolfenbüttel lud Wallenstein nach Niedersachsen ein. Soeben hatte Georg sein Verhältnis zu dem niedersächsischen Kreise, dessen Truppen er anführte, aufgelöst und dem König von Dänemark, dem er als Oberst verpflichtet war, seinen Dienst gekündigt. Der Kreis wählte hierauf den Herzog von Wolfenbüttel zum Befehlshaber seiner Truppen und ernannte den König von Dänemark, Herzog von Holstein, zum Kreisobersten. Damit war noch nicht ausgesprochen, daß sich der Kreis nun auch der Politik des Königs und seinem Einverständnis mit England anschließen würde; wenn es aber dahin kam, so konnte der Kaiser allemal auf die Unterstützung von Lüneburg rechnen. Auch zwischen den beiden Linien des Hauses Oldenburg war ein heftiger Hader ausgebrochen, der damals hauptsächlich daher rührte, daß der König von Dänemark den Prinzen Johann Adolf von Holstein-Gottorp von dem Erzstift Bremen ausschloß; er hatte dort in Konkurrenz mit demselben seinen eigenen zweiten Sohn als Koadjutor wählen lassen. Johann Adolf war in kaiserliche Kriegsdienste gegangen und gehörte zu den Obersten, welche Truppen für die neue Armee Wallensteins aufbrachten. In den Häusern Brandenburg und Sachsen gab es in diesem Augenblick einen ähnlichen offenen Zwiespalt nicht. Aber die jüngeren Linien verfolgten doch eine andere Politik, als die Häupter der Häuser, die sich vom Kaiser nicht trennen mochten. Ein Markgraf von Brandenburg, welchem Jägerndorf zugefallen, beteiligte sich an dem erbländischen Kriege: er gehörte zu den Verjagten. Ein Prinz von Sachsen-Weimar diente unter den dänischen Fahnen. In der eigentümlichsten Lage befand sich der Bruder des Kurfürsten von Brandenburg, Christian Wilhelm, Administrator von Magdeburg. Von dem Reiche war er nicht anerkannt; die Hauptstadt des Stiftes versagte ihm den Gehorsam; dem Domkapitel gegenüber hatte er die drückendsten Bedingungen, die ihn der Regierung fast beraubten, eingehen müssen. Sein Bruder, Kurfürst Georg Wilhelm, fürchtete sich selbst zu gefährden, wenn er ihn offen unterstütze…“