Feldmarschall Albrecht von Roon

„Roon aber war der einzige unter meinen spätern Kollegen, der bei meinem Eintritt in das Amt sich der Wirkung und des Zweckes desselben und des gemeinsamen Operationsplanes bewußt war und den letzteren mit mir besprach. Er war unerreicht in der Treue, Tapferkeit und Leistungsfähigkeit, womit er vor und nach meinem Eintritt die Krisis überwinden half, in welche der Staat durch das Experiment der neuen Ära geraten war. Er verstand sein Ressort und beherrschte es, war der beste Redner unter uns, ein Mann von Geist und unerschütterlich in der Gesinnung eines ehrliebenden preußischen Offiziers. Mit vollem Verständnis für politische Fragen wie Eulenburg, war er konsequenter, sicherer und besonnener als dieser. Sein Privatleben war einwandsfrei. Ich war mit ihm von meinen Kinderjahren her, als er, mit topographischen Aufnahmen beschäftigt, sich im Hause meiner Eltern aufhielt, persönlich befreundet und habe nur unter seinem Jähzorn zuweilen gelitten, der sich leicht bis zur Gefährdung seiner Gesundheit steigerte.“ (Otto von Bismarck)

Anno 1803 wurde unser Feldmarschall Albrecht von Roon in Pleushagen – einem Dorf im Herzogtum Pommern – geboren. Sein Vater war Offizier und besaß ein Landgut und so trat er in dessen Fußstapfen. In Kulm und Berlin besuchte unser Roon die Kadettenschule und erhielt Anno 1821 sein Offizierspatent. Es folgte der Besuch der allgemeinen Kriegsschule und die Berufung in den Großen Generalstab. Unser Roon unterrichtete zudem unseren Prinzen Friedrich Karl von Preußen, der mit zu unseren größten Feldherren der Einigungskriege gehört. Selbst ins Feld zog unser Feldmarschall Anno 1849 und zwar als Generalstabschef unseres ersten preußischen Heerhaufens. Dessen Aufgabe in der Niederschlagung der liberalen Aufstände am Rhein bestand. Anno 1856 wurde unser Roon zum Generalmajor befördert und erhielt Anno 1858 das Kommando über unsere XIV. preußische Division. Anno 1859 ernannte Wilhelm der Große unseren Roon zu seinem Kriegsminister. Gemeinsam mit unserem Eisernen Reichskanzler Otto von Bismarck führte er die preußische Heeresvermehrung durch und trug dafür Sorge, daß es dem Hohenzollernheer in unseren deutschen Einigungskriegen an Nichts fehlte. Geehrt wurde unser Roon mit dem Roten und dem Schwarzen Adlerorden, dem Eisernen Kreuz, dem Hohenzollernhausorden und dem Verdienstorden Friedrichs des Großen. Anno 1836 hatte unser Feldmarschall die Klerikertochter Bertha Rogge geheiratet. Die Nornen sollten dem Paar sieben Kinder vergönnen. Zu lesen gibt es von unserem Roon auch etwas und zwar „Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatenkunde“, „Militärische Länderbeschreibung von Europa“ und „Die iberische Halbinsel“. Das preußische Herrenhaus stimmt nun für die Heeresvermehrung – wie uns Sohnemann Waldemar („Kriegsminister von Roon als Redner“) zu berichten weiß: https://archive.org/details/kriegsministerv02roongoog

„In Übereinstimmung mit dieser Auffassung erklärte der Berichterstatter der Kommission, Freiherr von Vincke, in seiner nachfolgenden Rede unter anderm ausdrücklich, die Regierung könne zum Beispiel auch Regimentskommandeure und Offiziere für die neuen Linienregimenter ernennen, sie könne auch neue Kavallerieregimenter errichten – nur müsse sie darauf gefaßt sein, daß jene Offiziere und diese Formationen eventuell auf den Aussterbeetat kämen, wenn der Landtag bei definitiver Beratung die Beibehaltung jener Stellen und Truppenteile budgetmäßig ablehnen sollte. Roon für seine Person beteiligte sich an der Debatte nicht; er hatte dazu auch in der Tat keine Veranlassung, denn durch das abgeschlossene Kompromiß waren seine Vorschläge – vorläufig wenigstens auf das Niveau einer Finanzfrage herabgedrückt und seine Einrede gegen das Provisorium wäre vergeblich geblieben. Mit finanziellen Fragen oder auch mit deren staatsrechtlicher Auslegung hatte er sich als Kriegsminister nicht zu befassen. So konnte er sich denn in jener Sitzung auf wenige Worte beschränken, bei denen es ihm nur darauf ankam, die Kritik Vinckes, welcher gewisse Maßregeln der Militärverwaltung für „ungeschickt“ erklärte, zurückzuweisen. In denselben Tagen waren nämlich die im Herbste 1859 aus dem mobilen Zustande übernommenen „Landwehrstammbataillone“ auf Allerhöchsten Befehl zu kombinierten Infanterieregimentern zusammengefaßt und damit ein weiterer Schritt zur Durchführung der Armeereform getan worden. Roon verwahrte die Regierung in ernsten Worten gegen eine derartige Beurteilung ihrer Maßregeln; und nach kurzer Diskussion, an welcher sich auch der Präsident beteiligte, wurde der Zwischenfall für erledigt erklärt. Mit der ungeheuren Majorität von 315 Stimmen, bei 322 anwesenden Abgeordneten, wurde schließlich der oben zitierte, für den Kompromißvorschlag entscheidende Paragraph des Kommissionsantrages angenommen; damit war diese Angelegenheit für dieses Jahr im Abgeordnetenhause erledigt. Im Herrenhause wurde dieselbe Kreditvorlage nebst den übrigen zur Deckung des außerordentlichen Geldbedarfs erforderlichen Finanzgesetzen am 22ten Mai einstimmig angenommen. In der vorangehenden Debatte war von mehreren Seiten lebhaft bedauert worden, einmal daß durch den Gang der Verhandlungen dem Herrenhause die Möglichkeit genommen worden sei, in nachdrücklicher Weise für die Prinzipien der von der Regierung ursprünglich gemachten Vorlagen einzutreten und zweitens, daß die Staatsregierung selbst, gewissermaßen den Rückzug antretend vor dem Kommissionsberichte des Abgeordnetenhauses, darein gewilligt habe, den Kampf um die Grundlagen der so heilsamen Militärgelege auf 14 Monate zu vertagen. Um die Unklarheit der Lage, wie sie durch das Provisorium geschaffen war, und dieses selbst noch schärfer zu verurteilen und dasselbe anderseits im Sinne des Herrenhauses zu deklarieren, wurde ferner ohne Widerspruch (in namentlicher Abstimmung votierten sämtliche 102 stimmende Mitglieder dafür) folgende Resolution angenommen: „Das Herrenhaus hat nur mit Befriedigung entnehmen können, daß die königliche Staatsregierung Entschließungen gefaßt hat, welche zur wesentlichen Kräftigung des Heeres zu führen geeignet sind, und hofft mit Zuversicht, daß sie auf diesem Wege beharren und alle zur Reorganisation des Heeres erforderlichen Maßregeln energisch in Ausführung bringen, zu diesem Behufe auch soweit, als dieselben nicht schon kraft der Prärogative des Kriegsherrn durchgeführt werden können, die erforderlichen gesetzlichen Bestimmungen seiner Zeit einbringen werde.“ Auch der anwesende Finanzminister von Patow widersprach mit keinem Worte dieser Resolution, also auch nicht der in derselben ausgedrückten Auslegung und Auffassung des „Provisoriums“, und auch sämtliche anwesende liberale Mitglieder des Herrenhauses (zum Beispiel Hasselbach und andre Bürgermeister) hatten ihr Votum für die obige Resolution abgegeben. Bemerkt sei noch, daß die Wortführer im Herrenhause trotz ihrer mehrfachen Bemängelung der Maßregeln der aktuellen Regierung während der Debatte doch jede Gelegenheit benutzten, um ihrer warmen Sympathie und ihrem vollen Vertrauen für die Person des Kriegsministers und für seine Amtsführung Ausdruck zu geben. In der Session 1860 hat sich Roon dann noch einmal an den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses zu beteiligen gehabt. Dies geschah in der Sitzung vom 18. Mai bei Beratung des Militäretats, speziell als es sich darum handelte, eine von der Regierung beantragte Erweiterung des Kadettenkorps zu befürworten. Nachdem mehrere Redner für und wider zu dieser Sache gesprochen und meist die prinzipielle Bedeutung der Kadettenkorps für die Ergänzung des Offizierkorps erörtert hatten, wobei der als wissenschaftliche Autorität und erfahrener Soldat gleich hoch geachtete, greise Abgeordnete General von Brandt mit großer Wärme für die Kadettenerziehung und ihre guten Resultate eingetreten war, ergänzte Roon die Ausführungen des vom Kriegsministerium bestellten Kommissars, Oberstleutnant von Hartmann, in nachstehender Rede): „Meine Herren! Ich habe dem, was der Kommissarius der Königlichen Staatsregierung über diese Angelegenheit gesagt hat, nur einige wenige Worte hinzuzufügen. Ich habe mich nicht entbinden können, in dieser Sache meine Stimme zu erheben, wiewohl ich weder eine Gewähr dafür habe, daß ich die entgegenstehende Ansicht bewältigen werde, noch eine Gewähr dafür, daß diese Sache überhaupt eine der Regierung günstige Wendung nähme; es ist aber Mannespflicht, das Nötige zu tun, man mag Aussicht auf Erfolg haben oder nicht. Was der Regierungskommissarius über die Berufswahl der jungen Leute, die in das Kadettenkorps eintreten, gesagt hat, ist vollständig richtig; es fehlt durchaus jeder Zwang. Seitdem aber jeder Vater für seinen Sohn Erziehungsbeiträge zahlt, die normiert sind nach den verschiedenen Verhältnissen der Eltern von 30 Reichstalern bis zu 150 Reichstalern, seitdem hat auch der Zwang aufgehört; es kann jeder in jedem Jahre austreten und einen andern Lebensweg einschlagen. Es ist der Lektionsplan der Realgymnasien für die Kadettenkorps akzeptiert; es ist also der übertritt in andre Schulen in keiner Weise mit Nachteil verknüpft. Sodann ist noch gesprochen worden davon, daß das Kadettenkorps eine Einseitigkeit in die Bildung der jungen Leute bringe. Ja, meine Herren, ganz im allgemeinen will ich das durchaus nicht leugnen. Eine Einseitigkeit im besseren Sinne ist aber nach meiner Meinung ein Vorzug, und eine jede Berufsbildung ist eine einseitige, und daß hier eine Berufsbildung beabsichtigt wird, liegt auf der flachen Hand. Eine jede derartige Einseitigkeit aber hat den Vorzug, daß sie für den Zweck dieser Einseitigkeit eben schneidiger wird als jede Universalität, die sich eben nicht eines bestimmten Zieles bewußt ist…“

Generalleutnant Johann von Tilly

Schlimmer noch als die Einladung der Kriemhild zum Familienfest beim Hunnenkönig Etzel war der 30jährige Krieg, in welchem wir Deutschen uns zum größten Teil selbst zerfleischten, was zwar schon früher vorgekommen ist – siehe Marbod gegen Hermann den Cherusker – aber in diesem Fall ganz besonders ärgerlich war. Denn um Papismus und Luthertum muß man sich nun wirklich nicht streiten, weil beides für den Monty ist. Unser halbes Volk wurde ausgelöscht und unser deutsches Vaterland schwer verwüstet und staatlich zersplittert. Mancher Mann wurde in dieses unselige Treiben verstrickt, der sich zu anderen Zeiten großen Ruhm erworben hätte. So auch unser Generalleutnant Johann von Tilly, der Anno 1632 heimgegangen ist. Um Anno 1559 wurde er in Brabant geboren und stand anfangs in den Diensten der Habsburger. Am Vorabend des 30jährigen Krieges wurde er zum Feldherrn der katholischen Liga ernannt. Er zerschmetterte die Truppen den Winterkönigs in der Schlacht am Weißen Berg und führte die habsburgisch-ligistischen Truppen in den Schlachten von Wimpfen, Höchst, Stadtlohn und Lutter zum Sieg. Es sah so aus als würden die Habsburger unter Ferdinand II. das machtvolle Kaisertum der Karolinger, Ottonen, Salier und Staufer erneuern können. Doch dann landeten die Schweden und bei Breitenfeld erlitt unser Tilly eine schwere Niederlage und wurde bald darauf in der Schlacht von Rain tödlich verwundet. In der Schlacht am Weißen Berg erfocht unser Tilly einen seiner größten Siege und so darf der Schlachtbericht unseres Geschichtsschreibers Onno Klopp („Tilly im dreißigjährigen Kriege“) nicht fehlen: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10717043_00005.html

„Die Witterung ward rauer, die Herbeiführung der Lebensmittel schwieriger, die Krankheiten nahmen zu. An einem kalten Herbstmorgen sah man im bayerischen Lager die Geschützwache, zehn Mann, vor Frost erstarrt. Es mußte etwas Nachdrückliches gestehen. Da man bei Rakonicz nicht zum Schlagen kam, zogen Max und Tilly nach längerem Verweilen dort ihren alten Plan hervor aus Prag zu ziehen. Am 4. November brachen sie aus, am 7. erschauten sie die Türme von Prag. Die Böhmen, welche beobachtend erst das Heer der Feinde begleitet hatten, waren voran geeilt und standen vor der Stadt. Es war die Frage, ob man sie angreifen sollte; denn ihre Stellung war vortrefflich. Zur Rechten hatten sie den königlichen Park, den Thiergarten, zur Linken einen steilen Abhang als Deckung, im Rücken die Stadt. Nur von vorn, wo der Boden rau und hügelig, war ein Angriff möglich, und hier waren Verschanzungen errichtet. Dazu floß davor ein Bach mit einer einzigen Brücke. Das Heer des Kaisers und der Bundesgenossen war ermattet von dem langen Marsche, geschwächt durch Krankheiten und Entbehrungen. Dennoch entschieden sich Max und Tilly für den sofortigen Angriff. Bucquoi war dagegen. Dazu war er verwundet und fieberkrank. Er schlug vor die Feinde zu umgehen, dann Prag anzugreifen. Bei gleicher moralischer Kraft der Heere und namentlich der Feldherren hätte dieser Rat im regelmäßigen Verlaufe der Dinge der bessere sein mögen; allein hier kamen mehr Rücksichten in Frage. Max und Tilly brachten noch andere Kräfte und Mittel in Anschlag, als diejenigen der Zahl, des Ortes, der physischen Kraft. Während die Feldherren uneinig waren, trat der Pater Dominikus zu ihnen, ein Mann von ernstem strengem Wandel, der im Rufe der Heiligkeit stand. An seiner Brust sah man das Bild Mariens, aus seinem Stabe das des Gekreuzigten, „Söhne der Kirche“, rief er, „was zaudert ihr? Wie sollten wir nicht setzt sie angreifen, da der Herr sie in unsere Hände gibt? Wir werden sie überwinden, so gewiß wir leben.“ Er zog ein verstümmeltes Marienbild hervor, hielt es hoch und rief: „Seht da, was sie getan. Die Fürbitte dieser wird mit euch sein. Vertrauet auf Gott und geht kühn in die Schlacht. Er streitet für euch und gibt euch den Sieg.“ Bucquoi wich, er stimmte bei. Das Losungswort war: heilige Maria, Es war ein Sonntag, und das Evangelium desselben lautete: Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist. Es waren dieselben Worte, die in fast jeder lutherischen Flugschrift über Böhmen damals wiederkehren, dieselben Worte, deren Anwendung für Ferdinand gegen Friedrich die Kalvinisten den Lutheranern so sehr übel nahmen. Der Angriff mußte von der Niederung aus beginnen, und zu diesem Zwecke die Brücke über den Nach überschritten werden, die im Bereiche der feindlichen Geschütze lag. Tilly wagte es die Seinen zuerst hinüber zu führen. Wallenstein und andere urteilsfähige Richter haben dieses Wagestück später sehr getadelt. Friedrichs Feldherr Christian von Anhalt nannte später den ganzen Angriff eine unbedachtsame, aber brave Resolution. Daß derselbe taktisch ein Fehler war, dürfte danach nicht zweifelhaft sein. Aber Tilly war ein alter ergrauter Feldherr, der als Grundsatz seines Handelns später wohl einmal erklärte: er gehe nicht lieber ins Wasser, als wo er den Grund noch sehen könne. Es ist eine alte Erfahrung, daß ein scheinbarer Fehler strategisch eine wohl begründete Maßregel sein kann. Wir dürfen annehmen, daß ein Fehler, der jedem anderen Auge sich erschloß, demjenigen Tillys nicht verborgen gewesen sein kann. Demgemäß mußte er einen Grund haben, der ihn bewog aus höheren strategischen Rücksichten diesen Fehler zu begehen. Und zwar kann dieser Grund nur in der Überzeugung zu suchen sein, die wir bei ihm, wie bei denn Herzoge Max auf dem ganzen Zuge lebendig sehen: derjenige der Überzeugung von der völligen inneren Nichtigkeit des böhmischen Unwesens. Wie tief muhte der erfahrene alte Feldherr seine Gegner verachten, wenn er, der 61jührige Meister der Vorsicht, das vor ihren Augen wagte! Wenn, wie wir anzunehmen ein Recht zu haben glauben, dies die Berechnung Tillys war: so traf sie vollkommen ein. Sein Zug über die Brücke, sein Aufmarsch ward nicht gestört. Nur der kühne Jugendmut des jüngeren Anhalt, sein Beispiel, das Andere mit fortriß, machte für eine kurze Frist die Waage schwanten. Als Anhalts Ansturm gebrochen, war auch die Schlacht entschieden. Es war Mittag, als sie begann. Sie dauerte nicht eine Stunde. Der Verlust der kaiserlichen Waffen in dem entscheidenden Treffen betrug 3-400 Mann. In wilder Flucht wälzten sich die böhmischen Streiter den Toren der Stadt zu…“

Meister Eckhart

Anno 1328 ging unser Meister Eckhart heim und da wird aus dessen Werken vorgelesen, ohne daß wir Panzertiere damit dem Christentum Vorschub leisten wollen. In selbiges hat sich das mystische Denken unseres Meisters Eckhart eben ergossen. Anno 1260 erblickte er bei Gotha das Licht der Welt. Obwohl er aus einem ritterlichen Geschlecht stammte, wurde er Mönch. Er studierte die Gotteslehre und wurde Anno 1302 zum Meister derselbigen ernannt. Anno 1325 wurde er der Ketzerei bezichtigt und mußte schließlich seine Lehren widerrufen (ohne daß seine Schriften vernichtet worden wären). Seine Abhandlung „Von der Abgeschiedenheit“ habe ich mir von unserem Meister Eckhart ausgesucht: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Meister+Eckhart/Predigten,+Traktate,+Spr%C3%BCche/Traktate/3.+Von+der+Abgeschiedenheit

„Ich habe viele Schriften gelesen, von heidnischen Meistern und von Propheten, und vom alten und neuen Bund, und habe mit Ernst und ganzem Fleiß gesucht, was die beste und höchste Tugend sei, mit der der Mensch sich auf dem nächsten Wege zu Gott verfügen könnte, und mit der der Mensch ganz gleich wäre dem Bilde, wie er in Gott war, indem zwischen ihm und Gott kein Unterschied war, bevor Gott die Kreaturen erschuf. Und wenn ich alle Schriften durchforsche, so gut meine Vernunft zu ergründen und erkennen vermag, so finde ich nichts anderes als reine Abgeschiedenheit, die aller Kreaturen entledigt ist. Darum sprach unser Herr zu Martha: „unum est necessarium“, das heißt so viel wie: wer ungetrübt und rein sein will, der muss eines haben, und das ist Abgeschiedenheit. Die Lehrer loben gar gewaltig die Liebe, wie zum Beispiel Sankt Paulus mit den Worten: „Was ich auch üben mag, habe ich nicht Liebe, so habe ich gar nichts.“ Ich aber lobe die Abgeschiedenheit mehr als alle Liebe. Zum ersten darum, weil das Gute an der Liebe ist, dass sie mich zwingt, Gott zu lieben. Nun ist es viel mehr wert, dass ich Gott zu mir zwinge als dass ich mich zu Gott zwinge. Und das kommt daher, dass meine ewige Seligkeit daran liegt, dass ich und Gott vereinigt werden; denn Gott kann sich passender mir anpassen und besser mit mir vereinigen, als ich mit ihm. Dass Abgeschiedenheit Gott zu mir zwingt, das bewähre ich damit: ein jedes Ding ist doch gerne an seiner natürlichen Eigenstätte. Nun ist Gottes natürliche Eigenstätte Einfachheit und Reinheit; die kommen von der Abgeschiedenheit. Darum muss Gott notwendig sich selbst einem abgeschiedenen Herzen hingeben. – Zum zweiten lobe ich die Abgeschiedenheit mehr als die Liebe, weil die Liebe mich dazu zwingt, alles um Gottes willen auf mich zu nehmen, während die Abgeschiedenheit mich dazu zwingt, dass ich für nichts empfänglich bin als für Gott. Nun steht es aber viel höher, für gar nichts als Gott empfänglich zu sein, als um Gottes willen alles zu tragen. Denn in dem Leiden hat der Mensch noch einen Hinblick auf die Kreatur, von der er zu leiden hat. Die Abgeschiedenheit dagegen ist aller Kreatur entledigt. Dass aber die Abgeschiedenheit für nichts als für Gott empfänglich ist, das beweise ich: denn was empfangen werden soll, dass muss irgendworin empfangen werden. Nun ist aber die Abgeschiedenheit dem Nichts so nahe, dass kein Ding so zierlich ist, dass es in der Abgeschiedenheit enthalten sein kann als Gott allein. Der ist so einfach und zierlich, dass er wohl in dem abgeschiedenen Herzen sich aufhalten kann. Die Meister loben auch die Demut vor vielen andern Tugenden. Ich lobe die Abgeschiedenheit vor aller Demut, und zwar darum. Die Demut kann ohne die Abgeschiedenheit bleiben; dagegen gibt es keine vollkommene Abgeschiedenheit ohne vollkommene Demut. Denn vollkommene Demut zielt auf ein Vernichten seiner selbst; nun berührt sich aber die Abgeschiedenheit so nahe mit dem Nichts, dass zwischen ihr und dem Nichts kein Ding mehr sein kann. Daher kann es keine vollkommene Abgeschiedenheit ohne Demut geben, und zwei Tugenden sind immer besser als eine. Der andere Grund, warum ich die Abgeschiedenheit der Demut vorziehe, ist das, dass die vollkommene Demut sich selbst unter alle Kreaturen beugt, und eben damit begibt sich der Mensch aus sich selbst zu den Kreaturen. Aber die Abgeschiedenheit bleibt in sich selbst. Nun aber kann kein Hinausgehen jemals so hoch stehen wie das Darinbleiben in sich selbst. Die vollkommene Abgeschiedenheit achtet auf nichts und neigt sich weder unter noch über eine Kreatur: sie will nicht unten noch oben sein; sie will so für sich selbst verharren, niemand zu Lieb und niemand zu Leid, und will weder Gleichheit noch Ungleichheit, noch dies noch das mit irgend einer Kreatur gemein haben, sie will nichts anderes als allein sein. Daher werden keinerlei Dinge von ihr belästigt. Ich ziehe auch die Abgeschiedenheit allem Mitleid vor, denn das Mitleid ist nichts anderes, als dass der Mensch aus sich selbst heraus zu den Gebresten seines Mitmenschen geht und davon sein Herz betrüben lässt. Dessen steht die Abgeschiedenheit ledig und bleibt in sich selbst und lässt sich durch nichts betrüben. Kurz gesagt: wenn ich alle Tugenden betrachte, so finde ich keine so ganz ohne Fehler und so zu Gott führend wie die Abgeschiedenheit…“

Die Schillsche Erhebung

„Daß ein so verteilter Widerstand nicht zu der in Zeit und Raum konzentrierten Wirkung großer Schläge geeignet ist, geht aus der Natur der Sache hervor. Seine Wirkung richtet sich, wie in der physischen Natur der Verdampfungsprozeß, nach der Oberfläche. Je größer diese ist und der Kontakt, in welchem sie mit dem feindlichen Heere sich befindet, also je mehr dieses sich ausbreitet, um so größer ist die Wirkung der Volksbewaffnung. Sie zerstört wie eine still fortschwelende Glut die Grundfesten des feindlichen Heeres. Da sie zu ihren Erfolgen Zeit braucht, so entsteht, während beide Elemente so aufeinander wirken, ein Zustand der Spannung, die sich entweder nach und nach löst, wenn der Volkskrieg an einzelnen Stellen erstickt wird und an anderen langsam erlischt, oder die zu einer Krise führt, wenn die Flammen dieses allgemeinen Brandes über das feindliche Heer zusammenschlagen und es nötigen, das Land vor eigenem gänzlichen Untergange zu räumen. Daß diese Krisis durch den bloßen Volkskrieg herbeigeführt werden sollte, setzt entweder eine solche Oberfläche des eingenommenen Reiches voraus, wie außer Rußland kein europäischer Staat sie hat, oder ein Mißverhältnis zwischen der einfallenden Armee und der Oberfläche des Landes, wie es in der Wirklichkeit nicht vorkommt. Will man also kein Phantom verfolgen, so muß man sich den Volkskrieg in Verbindung mit dem Kriege eines stehenden Heeres denken und beide durch einen das Ganze umfassenden Plan geeinigt.“ (Carl von Clausewitz)

Wir sehen also wie schwer es ist die Schilderhebung unseres Majors Ferdinand von Schills gegen Napoleon zu beurteilen. Denn es kann durchaus sein, daß unser Major von Schill sein Unternehmen auf höhere Weisung ausgeführt hat, wie er selbst immer gesagt hat. Hätte er bedeutende Erfolge errungen, so hätte also durchaus unser preußisches Heer Anno 1809 in Erscheinung treten können. Daß Aufgrund des Mißlingens und der Fehlschläge der Österreicher im Süden die preußische Regierung jede Verbindung mit unserem Major von Schill bestritt, ist dagegen kein Einwand. Alles andere wäre ja auch selbstmörderisch gewesen. Zu Beginn errang unser Major von Schill mit seinen Husaren einige schöne Anfangserfolge in Westphalen über bedeutend überlegene gallische und rheinbündische Truppen, aber der Zulauf war zu gering, um im Feld eine Streitmacht zu erschaffen, welche den Truppen Napoleons wirklich die Spitze bieten konnte. Die Folge war der Rückzug aus Westphalen nach Pommern und auf Stralsund. Unsere alte Hansestadt – die weiland selbst Wallenstein getrotzt hatte – wollte unser Major von Schill zu seiner Festung ausbauen. Seine Truppen waren aber zu schwach, um diese zu behaupten. Die Welschen drangen in die Stadt ein und unser Major von Schill fand im Häuserkampf den Heldentod. Weniger glücklich war das Los seiner Getreuen. Elf seiner Offiziere wurden zu Wesel öffentlich ermordet und 500 seiner Soldaten auf die Galeeren verschleppt. Während unsere Mecklenburger bei Damgarten wenig Lust haben gegen unseren Schill zu fechten, bekommen die polnischen Hilfstruppen Napoleons von unserem Helden eine tüchtige Abreibung verabreicht – wie wir in unserem Geschichtsbuch „Schills Zug nach Stralsund und sein Ende“ erfahren: http://www.epoche-napoleon.net/werk/a/anonym/flugschriften/schills-zug/i-teil.html

„Den 24sten. Die Bestimmung hinsichtlich der Verproviantierung der Schiffe ging nicht so schnell von statten, (da keine mit englischen Pässen versehene genommen werden sollten), als wir erwartet hatten. Gegend Abend begab ich mich auf die Rhede, bestieg ein Schiff, einen schönen großen Dreimaster, der schon in Ostindien gewesen, und traf, weil die dänischen Kaper diese Gewässer beherrschten, alle möglichen Verteidigungsanstalten. Ich fand sechs kleine Kanonen vor, zu denen ich aus Flintenkugeln Kartätschen machen ließ. Unter der Besatzung befanden sich zufälliger Weise kaiserlich französische Artilleristen, denen ich die Bedienung übertrug. Als nunmehriger Admiral verabredete ich alle nötigen Signale, und als der bis jetzt uns entgegenwehende Wind zu meiner großen Freude umschlug, so stach ich mit meiner Flottille von sieben Schiffen in See. Den 29sten. Nach einer glücklichen Fahrt von einigen Tagen, nachdem ich bei Warnemünde Befehl erhalten, in Stralsund einzulaufen, landete ich bei der Halbinsel Jasmund, von wo ich Boote herbeischaffen und sie alle, weil es für große Schiffe zu seicht war, nach den vier Meilen entfernten Stralsund bringen ließ, wo ich sogleich an das Land stieß. Ich eilte zu dem fernern Verlauf der Operationen des Majors Schill, der, wie ich schon früher erwähnt, den 23sten Mai Wismar verließ, in größter Geschwindigkeit Rostock erreichte und durch Kapitulation einnahm. Da ein früherer Teil der mecklenburgischen Garde einen Sturm abzuwarten nicht willens war, so erhielt derselbe freien Abzug nach Schwerin, unter der Bedingung, ein Jahr lang die Waffen weder gegen Schill, noch gegen seine Alliierten, Österreich und England, zu führen. Zugleich nahm er hier alle seine Detaschements wieder auf, ließ die Garnison von Dömitz einschiffen und kam ohne Widerstand gegen Damgarten, den einzigen Übergang über die schwer zu passierende Riebnik, wo der General Candras, Gouverneur von Schwedisch-Pommern, der uns in größter Eile mit 2000 Mecklenburgern, 300 Mann polnischer Kavallerie und zwölf Kanonen entgegengegangen war, eine feste Position gewonnen und versichert hatte: Damgarten solle ein zweites Thermpylä werden. Doch nur zu bald war er anderes Sinnes geworden; denn statt jener feigen unzählbaren Perser stand er nur ein kleines, aber von wahrhaftem Heroismus beseeltes Häuflein, von welchem selbst die neue Infanterie den schönsten Beweis hier ablegte. Denn während Schill Damgarten von vorn angriff, mußte der größte Teil der Kavallerie über die Riednik schwimmen; auch die Infanterie erhielt Befehl überzugehen, um den Feind in die Seite zu nehmen; alle Schiffe waren, wie leicht vorherzusehen, weggenommen worden und nur ein einziges aus Vorsicht mitgenommenes Boot, das uns auf Wagen nachgebracht wurde, herbeigeschafft. Sogleich sprangen so viel Infanteristen, als das Boot fassen konnte, hinein, und trotz der Erklärung der Schiffer, das Boot werde, weil es zu sehr beladen untergehen, wollte Niemand heraus; sondern Alles rief einstimmig: „Geht das Boot unter: wohlan! Sterben müssen wir doch! Vorwärts!“ Sie kamen trotz dem jenseitigen Feuer glücklich hinüber, faßten so lange Posto, bis ihre Kameraden den Fluß auch passierten, und so von allen Seiten angegriffen, streckten die Mecklenburger das Gewehr, indem nur der Pseudo-Leonidas mit einigen polnischen Lanzenreitern entkam. 47 Offiziere, vier Fahnen, zwölf Kanonen und 2000 Gefangene, die aber entlassen wurden, waren die Früchte dieses vierstündigen, jedoch nicht sehr mörderischen Gefechts. Zugleich bot die hiernächst angestellte allgemeine Toilette einen höchst sonderbaren Anblick dar; denn unsere Infanterie, die, ohne alle Uniform, größtenteils ziemlich lustig gekleidet war, hüllte sich auf dem Kampfplatz in die sehr schöne Montierung der Überwundenen, indem sie ihnen ihre bisherigen Bedeckungen dagegen reichten. Eingedenk, wie oft Schnelligkeit und rasche Benutzung eines erhaltenen Vorteils die schönsten Früchte hervorbringt, brach Schill sogleich nach der Affäre an der Spitze einer Eskadron Ulanen, einer Abteilung Husaren und reitender Jäger, ungefähr 300 Mann, sogleich auf, kam vor Stralsund an und forderte es auf, sich zu ergeben. Die aus einer Compagnie französischer Artillerie bestehende Besatzung versprach, auf dem Markte das Gewehr zu strecken; da sie aber wahrscheinlich später von der schwachen Zahl der Kommenden benachrichtigt, empfingen sie die arglos Einmarschierenden in einer engen Gasse mit den Kartätschenfeuer von sechs vor dem Arsenal aufgefahrenen Kanonen. Natürlich entstand die größte Verwirrung; eine sogleich unternommene Attacke verunglückte und verursachte einige Unschlüssigkeit. In diesem kritischen Augenblick führte Schill Alles auf einen freien Platz zurück, stellte die Ordnung wieder her und rief: „Kameraden! wir haben hier einen Schimpf- und einen Treubruch erfahren, den wir rächen müssen. Infanterie haben wir nicht, also herab vom Pferde, folgt mir!“ Der Ruf des geliebten Führers wurde willig befolgt, mit dem Säbel in der Faust die sechs Kanonen genommen und die Besatzung größtenteils niedergemacht…“

Paul Beneke

Anno 1473 erbeutete unser großer deutscher Seeheld Paul Beneke mit seinem legendären Kriegsschiff „Peter von Danzig“ einmal mehr ein englisches Handelsschiff seit Anno 1469 befand sich unsere deutsche Hanse im Krieg mit den Engländern und da dieser für jene nicht gut verlief, mußte deren König Eduard der Vierte Anno 1474 Frieden schließen. Durch den Frieden von Utrecht erhielt unsere deutsche Hanse nicht nur ihr Eigentum in England zurück, sondern bekam auch eine Entschädigung von 10,000 Mark Silber. Unser Paul Beneke ist ein Findelkind, welches Anno 1442 als Überlebender eines Schiffbruchs in unsere deutsche Hansestadt Danzig kam. Seine erste Seeschlacht machte er als Knabe Anno 1455 gegen die Dänen mit und eroberte mehrere Schiffe im Seekrieg gegen die Engländer. Seine Beförderung zum Kapitän verdankte er der Eroberung des dänischen Kriegsschiffes „Anholt“ Anno 1466. Später diente er Danzig als Ratsherr. Bei unserem Dichter Gustav Freytag („Bilder aus der deutschen Vergangenheit“) wird nun die Beute geteilt und Frieden mit den Engländern geschlossen: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10015687

„Es begab sich, daß in derselben Zeit zwischen den Osterstädten und den Englischen ein Tag zu Utrecht gehalten wurde. Da also die Lombarden die Zeitung erhielten, daß Paul Beneke die Galleye genommen hatte, reisten sie alsbald nach Utrecht und klagten kläglich, daß die Osterleute sie gekapert hätten, da sie doch nicht der Osterlinge Feinde wären, sie hingen auch große Drohworte daran; aber daß sie von den Englischen Geld genommen und gelobt, mit solcher Finanzerei das Gut derselben hinüberzubringen, davon schwiegen sie still. Die Herren der Städte gaben zur Antwort, sie wären nicht dazu da, um zu richten, sie könnten nichts als Fleiß anwenden, daß man die Sache zwischen den Englischen und den Osterstädten zu einem guten Vertrag brächte. Wäre ihnen etwas genommen, so möchten sie ihr Recht bei denen suchen, die es getan hätten; könnten ihnen die Städte in späterer Zeit helfen, so wollten sie es gern tun. Als die Lombarden bei den Herren von Lübeck, Köln und Bremen, die zu Utrecht waren, keinen besseren Bescheid erhielten, bewirkten sie bei Herzog Karl von Burgund, den damals alle Welschen, Spanier und Franzosen fürchteten, daß er an Paul Beneke auf die Elbe seinen Sendboten schickte, welcher im Namen des Herzogs von Burgund Schiff und Ware zurückforderte, die in seinem Fahrwasser und dazu unter seinem Wappen genommen wären. Aber dieser Legat kriegte von Paul Beneke und den Seinen eine solche Antwort, daß er ledig wieder nach Hause ziehen mußte, und Paul Beneke und sein Volk teilten die Beute, also daß Paul Beneke die Hälfte der Beute von wegen des Rates zu Danzig empfing, die andere Hälfte teilten die Leute und wurden alle reich. Also brachte Paul Beneke die Hälfte der Beute dem Rat nach Danzig. Nicht lange danach bewirkten die Lombarden bei dem Herzog von Burgund, daß er einen Brief sandte an den Rat von Danzig, dieses Inhalts: er wollte von den in Danzig all dies Gut bezahlt haben oder so jemand von Danzig in sein Land käme, denselben wollte er mit Leib und Gut anhalten. Aber die von Danzig kehrten sich nicht groß an das Schreiben. Diese Historia habe ich gern so fleißig geschrieben dem deutschen Helden zu Ehren, und wollte Gott, daß diese guten Städte viele solcher Hauptleute hätten, die sie in der Not gebrauchen könnten. – Aus dieser männlichen Tat des Paul Beneke entstand so viel, daß die Englischen den deutschen Kaufmann zu Brügge bearbeiteten, man möchte an die Herren der Städte schreiben und noch einmal einen Tag zu Utrecht ansetzen, sie wollten sich in allen Dingen billig finden lassen und nach dem Frieden trachten. Der Kaufmann schrieb an die Herren von Lübeck, Hamburg, Danzig, der Tag wurde gehalten, die Sache vertragen. Und so ward der Fehde ein Ende, die so manches Jahr gewährt, und die Englischen mußten den deutschen Kaufleuten für ihren Schaden 10,000 Pfund Sterling geben, das sind 60,000 rheinische Gulden, den Gulden zu 24 Schilling. Soweit der Chronist. – Zur Zeit des Paul Beneke sandte seine Stadt einmal in einem Jahr 1100 Schiffe mit Getreide nach England, häufig 600 bis 700 Schiffe. Und das Getreidegeschäft war damals nicht die größte Erwerbsquelle der Danziger, und Danzig war nicht die größte unter den 70 bis 80 Städten der Hansa (…). Diese Blüte des norddeutschen Handels war aus dem freien Bund einzelner Städte erwachsen und aus Privilegien, welche der Schwäche anderer Mächte durch Gewalt und Geld abgerungen waren. Sie verging, sobald das Interesse der Staaten mächtiger wurde als das der Städte, und seit die Kriegsflotten der Holländer, Engländer, Nordmannen und zuletzt sogar der Russen stärker waren als die Orlogschiffe von Hamburg, Bremen, Lübeck und Danzig. Ganz allmählich sank im 16. Jahrhundert eine Stadt nach der andern aus dem Hansabund, herrisch wurde ein Hof und Kontor nach dem andern von den Fremden geschlossen…“

Generalluftzeugmeister Ernst Udet

Anno 1896 wurde unser Generaloberst Ernst Udet in Frankfurt am Main geboren, der mit seinen 62 Abschüssen unser zweitbester deutscher Jagdflieger im Vierjährigen Krieg ist. Ein Kriegsfreiwilliger der ersten Stunde, der ab Anno 1915 Bombenflüge machte und Anno 1916 zu den Jägern kam. Im Laufe des Krieges führte er unsere Jagdgeschwader XXXVII, XI und IV und erhielt für seine Waffentaten (unter anderem) das Eiserne Kreuz und den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen. Mit Kunstflügel und fliegerischen Filmauftritten rettete er sich über die dunkle Zeit der Novemberverbrecher und konnte daher ab Anno 1935 bei der Wiederherstellung unserer deutschen Luftwaffe mitwirken. Anno 1939 wurde eigens für ihn das Amt des Generalluftzeugmeister geschaffen. In seinem Panzerfliegerbuch „Mein Fliegerleben“ muß sich nun unser Ernst Udet sich selbst stellen, um ein wahrer Meister der Kampfkunst werden zu können: https://www.pdf-archive.com/2016/11/11/ernst-udet-mein-fliegerleben-1935

„Das Kampfeinsitzerkommando Habsheim besteht aus vier Piloten. Führer ist Leutnant Pfälzer, außer mir fliegen noch Vizefeldwebel Weingärtner und Unteroffizier Glinkermann mit. Wir sind alle junge Leute, und wir wohnen wie die Prinzen in der leerstehenden Villa eines reichen Amerikaners, der bei Kriegsbeginn geflüchtet ist. Es herrscht ein netter, kameradschaftlicher Ton im Kommando. Mit Weingärtner bin ich bald gut Freund. Das ist eine Eigentümlichkeit von Weingärtner, am dritten Tage der Bekanntschaft ist jeder mit ihm befreundet. Glinkermann ist schwieriger und verschlossener. Er sitzt abends viel mit den Monteuren zusammen, raucht sein Pfeifchen und starrt in den Nebel, der in weißen Ballen von den Wiesengründen aufsteigt. Ich glaube, er ist sehr arm und trägt schwer daran. Viel, viel später, als man mir seine Brieftasche brachte, habe ich darin ein Bild gesehen von einem Mädchen, das in einer Kavalkade lachender Reiter dahinsprengte. Er hat nie davon gesprochen. Manche spötteln über ihn, wenn er daherkommt mit seinen immer verrutschten Wickelgamaschen, aus denen ewig ein Stück weißer Unterhose hervorschaut. Aber er ist ein guter Flieger, einer der besten, die ich je gekannt habe. Der Dienst ist leicht und bequem. Ein- bis zweimal am Tage steigen wir auf und fliegen eine Stunde Sperre. Aber einen Feind bekommen wir selten zu Gesicht. Der Dezemberhimmel ist kalt unklar; die Erde klirrt vor Frost, und wenn man sich gut einpackt und das Gesicht gehörig buttert, ist die Fliegerei ein Vergnügen, fast wie eine Schlittenfahrt auf den Wolken. Oben, in Flandern und in der Champagne, wo gekämpft wird und wo täglich Piloten fallen hüben und drüben, spricht man vom schlafenden Heer in den Vogesen. Man spricht’s mit ein bißchen Verachtung und ein klein wenig Neid. Eines Morgens werde ich schon früh alarmiert. Das ist ganz ungewöhnlich. Die B.A.K. meldet von vorn, daß ein Caudron unsere Linien passiert hat, er soll sich in Richtung auf unseren Flugplatz zu bewegen. Ich klettere in meine Kiste und starte. Verhängter Himmel, die Wolken streichen tief, kaum vierhundert Meter hoch. Ich stoße in den grauen Dunst hinein, schraube mich höher und höher. In zweitausend Meter wölbt sich ein tiefer, stahlblauer Himmel über mir, von dem seltsam blaß die Dezembersonne herunterstrahlt. Ich sehe um mich. Ganz hinten im Westen über der Wolkendecke ein Punkt wie ein fahrendes Schiff am Horizont des Meeres: der Caudron. Ich halte geraden Kurs auf ihn zu, er fliegt mir entgegen. Wir nähern uns rasch, schon kann ich die breit gespannten Flügel erkennen, die beiden Motoren und die Gondel, die schmal wie der Leib eines Raubvogels zwischen den Schwingen hängt. Wir liegen in gleicher Höhe, wir fliegen aufeinander zu. Das ist gegen alle Spielregel, denn der Caudron ist ein Beobachtungsflugzeug, ich aber bin Jagdflieger. Ein Druck auf den Knopf am Knüppel, und mein festeingebautes Maschinengewehr würde eine Schußserie herausjagen, die ihn in der Luft zerreißt. Er muß das wissen, so gut wie ich, aber trotzdem fliegt er weiter, gerade auf mich zu. Jetzt ist er so nah, daß ich den Kopf des Beobachters erkennen kann. Mit seiner viereckigen Brille sieht er aus wie ein riesiges, bösartiges Insekt, das auf mich zustößt, um mich zu töten. Der Augenblick ist da, wo ich schießen muß. Aber ich kann nicht schießen. Es ist, als habe das Entsetzen mein Blut in den Adern zu Eis erstarren lassen, meine Arme gelähmt und alles Denken mit einem Tatzenhieb aus dem Hirn gerissen. Ich sitze da, ich fliege weiter geradeaus und starre wie gebannt nach links hinüber zu dem Caudron. Da bellt drüben das Maschinengewehr auf. Metallisches Klacken der Einschläge in meinen Fokker, ein Zittern läuft durch den ganzen Apparat, ein wuchtiger Schlag gegen die Backe, die Brille wird mir heruntergerissen. Mechanisch greife ich nach oben, Splitter, Glassplitter von der Brille, und meine Hand wird naß von Blut. Ich drücke den Steuerknüppel, nehme die Nase nach unten und tauche in die Wolken ein. Mein Kopf ist benommen. Wie kam das, wie war das nur möglich? „Laurig gewesen, feige gewesen!“ hämmert der Motor. Und dann mein einziger Gedanke: „Gott sei Dank, daß niemand zusah!“ Das flutende Grün der Kiefernwipfel, der Flugplatz. Ich lande. Die Monteure kommen gelaufen, ich warte ihre Hilfe nicht ab, ich klettere allein heraus aus der Maschine und gehe an ihnen vorbei auf die Revierstube. Der Sanitäter entfernt mit einer Pinzette die Glassplitter der Brille, sie haben sich rings ums Auge ins Fleisch gebohrt. Es müßte eigentlich weh tun, aber ich spüre nichts. Dann gehe ich hinauf in mein Zimmer. Oben werfe ich mich auf mein Bett. Ich will schlafen, aber die Gedanken kommen immer wieder und geben keine Ruhe. „Ist man feige, wenn man einmal im ersten Schreck versagt? Ich möchte mich trösten, ich sage mir: eine Nervensache – das kann jedem passieren! Das nächste Mal machst du’s besser!“ Aber mein Gewissen gibt sich mit einer so billigen Erklärung nicht zufrieden. Es stellt die harte Tatsache vor mich hin: du hast versagt, weil du im Moment des Kampfes an dich gedacht und für dein Leben gezittert hast. In diesem Augenblick geht mir der Sinn des Soldatentums auf. Soldat sein heißt an den Feind denken und an den Sieg und sich selbst darüber vergessen! Möglich, daß die Grenzscheide zwischen dem Mann und dem Feigling schmal ist wie die Schärfe eines Schwertes. Wer aber ein Mann unter Männern bleiben will, der muß im Augenblick der Entscheidung die Kraft haben, die Angst des Tieres in sich abzuwürgen. Denn das Tier in uns will leben um jeden Preis. Und wer ihm nachgibt, ist verloren für die Gemeinschaft der Männer, wo Ehre, Pflicht und der Glaube an das Vaterland gelten. Ich trete ans Fenster und sehe hinunter. Unten vor dem Hause geht Weingärtner mit Glinkermann auf und ab. Vielleicht haben sie’s nie so empfinden müssen wie ich jetzt. Und ich gelobe mir: von dieser Stunde ab will ich nichts sein als Soldat, ich will besser schießen und besser fliegen als meine Kameraden, bis ich den Flecken wieder getilgt habe…“

Ludwig Uhland

Anno 1787 wurde unser großer deutscher Spielmann und Denker Ludwig Uhland in Tübingen geboren und da ist eine kleine Panzerfeier, einschließlich Werkvortrag, nicht fehl am Platze. Um nicht als fahrender Sänger – gleich Walther von der Vogelweide – durch die deutschen Lande ziehen zu müssen, studierte unser Uhland ab Anno 1805 die Rechtskunde an der Tübinger Hochschule und erlangte Anno 1810 die Doktorwürde. Damit nicht genug: Als Ratsherr verfocht er die liberale Sache im Herzogtum Württemberg. Anno 1829 erhielt er einen Lehrstuhl für deutsche Sprache an der Tübinger Hochschule. In den Ehestand trat unser Uhland Anno 1820 mit Emilie Vischer. Die zahlreichen Gedichte unseres Uhlands allesamt aufzuzählen würde wahrhaft den Rahmen sprengen. Daher begnüge ich mich mit der Nennung seiner Trauerspiele „Ernst, Herzog von Schwaben“ und „Ludwig der Bayer“ und von seiner Kurzfassung des Nibelungenliedes. Soviel zu den dichterischen Werken unseres Uhlands. Von den denkerischen seien „Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher Dichter“, „Der Mythos von Thor nach nordischen Quellen“, „Geschichte der deutschen Dichtkunst im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert“, „Alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder“ und „Geschichte der deutschen Poesie im Mittelalter“ genannt; zur Staatskunst läßt sich unser Uhland in „Über die Wahl des Reichsoberhauptes“ etwas näher aus. Von seinen Werken habe ich mir natürlich seine Kurzfassung unseres Nibelungenliedes ausgesucht:

„In Burgunden erwuchs Jungfrau Kriemhild, die schönste in allen Landen. Drei königliche Brüder haben sie in Pflege, Gunther, Gernot und der junge Giselher. Zu Worms am Rheine wohnen sie in großer Macht; kühne Recken sind ihre Dienstmannen: Hagen von Tronje und sein Bruder Dankwart, der Marschalk; deren Neffe, Ortwin von Metz; Gere und Eckewart, zwei Markgrafen; Volker von Alzey, der Spielmann; Sindolt, der Schenke; Hunolt, der Kämmerer, und Rumolt, der Küchenmeister. In diesen hohen Ehren träumt Kriemhilden, wie ein schöner Falke, den sie gezogen, von zwei Aaren ergriffen wird. Ute, ihre Mutter, deutet dieses auf einen edeln Mann, den Kriemhild frühe verlieren möge. Aber Kriemhild will immer ohne Mannes Minne leben. Viele werben vergeblich um sie. Da hört auch Siegfried, Sohn des Königs Siegmund und der Siegelind zu Santen in Niederlanden, von ihrer großen Schönheit. In früher Jugend schon hat er Wunder mit seiner Hand getan; den Hort der Nibelunge hat er gewonnen, samt dem Schwerte Balmung und der unsichtbar machenden Tarnkappe, den Lindwurm erschlagen und in dem Blute seine Haut zu Horn gebadet. Selbzwölfte zieht er jetzt aus, Kriemhilden zu erwerben, umsonst gewarnt von den Eltern vor der burgundischen Recken Übermut. Köstlich ausgerüstet, reitet er zu Worms auf den Hof und fordert den König Gunther zum Kampf um Land und Leute. Doch im Gedanken an die Jungfrau lässt er sich begütigen und bleibt ein volles Jahr in Freundschaft und Ehre dort, ohne Kriemhilden zu sehen. Sie aber blickt heimlich durch das Fenster, wenn er auf dem Hofe den Stein oder den Schaft wirft. Siegfried heerfahrtet für Gunthern gegen die Könige Liudeger von Sachsenland und dessen Bruder, Liudegast von Dänemark; beide nimmt er gefangen. Als Kriemhilden ein Bote meldet, wie herrlich vor allen Siegfried gestritten, da erblüht rosenrot ihr schönes Antlitz; reichen Lohn lässt sie dem Boten geben. Gunther aber bereitet seinen Helden ein großes Fest, bei dem Siegfried Kriemhilden sehen soll; denn die Könige wollen ihn festhalten. Wie aus den Wolken der rote Morgen, geht die Minnigliche hervor; wie der Mond vor den Sternen, leuchtet sie vor den Jungfrauen, die ihr folgen. Sie grüßt den Helden, sie geht an seiner Hand; nie in Sommerzeit noch Maientagen gewann er solche Freude. Fern über See, auf Island, wohnt die schöne Königin Brünhild. Wer ihrer Minne begehrt, muss in drei Spielen ihr obsiegen, in Speerschießen, Steinwurf und Sprung; fehlt er in einem, so hat er das Haupt verloren. Auf sie stellt König Gunther den Sinn und gelobt seine Schwester dem kühnen Siegfried, wenn der ihm Brünhilden erwerben helfe. Mit Hagen und Dankwart besteigen die beiden ein Schifflein und führen selbst das Ruder. Sie fahren mit gutem Winde den Rhein hinab in die See. Am zwölften Morgen kommen sie zur Burg Isenstein, wo Brünhild mit ihren Jungfrauen im Fenster steht. Als die Helden an das Land getreten, hält Siegfried dem Könige das Ross, damit er für dessen Dienstmann gehalten werde. Sie reiten in die Burg, Siegfried und Gunther mit schneeweißen Rossen und Gewanden, Hagen und Dankwart rabenschwarz gekleidet. Brünhild grüßt Siegfrieden vor dem Könige. Die Kampfspiele heben an. Unsichtbar durch die Tarnkappe, steht Siegfried bei Gunthern; er übernimmt die Werke, der König die Gebärde. Brünhild streift sich die Ärmel auf, einen Schild fasst sie, den vier Kämmerer kaum hergetragen, einen Speer, gleichmäßig schwer, schließt sie auf Gunthers Schild, dass die Schneide hindurchbricht und die beiden Männer straucheln; aber kräftiger noch wirft Siegfried den umgekehrten Speer zurück. Einen Stein, den zwölf Männer mühlich trügen, wirft sie zwölf Klafter weit; über den Wurf hinaus noch springt sie in klirrendem Waffenkleid; doch weiter wirft Siegfried den Stein, weiter trägt er den König im Sprunge. Zürnend erkennt Brünhild sich besiegt und heißt ihre Manne Gunthern huldigen. Brünhild wird nun heimgeführt und zu Worms herzlich empfangen. Am gleichen Tage führt Gunther Brünhilden, Siegfried Kriemhilden in die Brautkammer. Doch Brünhild hat geweint, als sie Kriemhilden bei Siegfried am Mahle sitzen sah; vorgeblich, weil ihr leid sei, dass des Königs Schwester einem Dienstmann gegeben werde; und in der Hochzeitnacht will sie nicht Gunthers Weib werden, bevor sie genau wisse, wie es so gekommen. Sie erwehrt sich Gunthers, bindet ihm mit ihrem Gürtel Füss‘ und Hände zusammen und lässt ihn so die Nacht über an einem Nagel hoch an der Wand hängen. Siegfried bemerkt am andern Tage des Königs Traurigkeit, errät den Grund und verspricht, ihm die Braut zu bändigen. In der Tarnkappe kommt er die nächste Nacht in Gunthers Kammer, ringt gewaltig mit Brünhilden und bezwingt sie dem Könige. Einen Ring, den er heimlich ihr vom Finger gezogen, und den Gürtel nimmt er mit sich hinweg…“

William Shakespeare, unser dritter Klassiker

„Wer da meint, Shakespeares Theater wirke moralisch und der Anblick des Macbeth ziehe unwiderstehlich vom Bösen des Ehrgeizes ab, der irrt sich: und er irrt sich noch einmal, wenn er glaubt, Shakespeare selber habe so empfunden wie er. Wer wirklich vom rasenden Ehrgeiz besessen ist, sieht dies sein Bild mit Lust; und wenn der Held an seiner Leidenschaft zu Grunde geht, so ist dies gerade die schärfste Würze in dem heißen Getränke dieser Lust. Empfand es der Dichter denn anders? Wie königlich, und durchaus nicht schurkenhaft, läuft sein Ehrgeiziger vom Augenblick des großen Verbrechens an seine Bahn! Erst von da ab zieht er „dämonisch“ an und reizt ähnliche Naturen zur Nachahmung auf; – dämonisch heißt hier: zum Trotz gegen Vorteil und Leben, zu Gunsten eines Gedankens und Triebes. Glaubt ihr denn, Tristan und Isolde gäben dadurch eine Lehre gegen den Ehebruch, daß sie Beide an ihm zu Grunde gehen? Dies hieße die Dichter auf den Kopf stellen: welche, wie namentlich Shakespeare, verliebt in die Leidenschaften an sich sind, und nicht am geringsten in ihre todbereiten Stimmungen: – jene, wo das Herz nicht fester mehr am Leben hängt, als ein Tropfen am Glase. Nicht die Schuld und deren schlimmer Ausgang liegt ihnen am Herzen, dem Shakespeare so wenig wie dem Sophokles (im Ajax, Philoktet, Ödipus): so leicht es gewesen wäre, in den genannten Fällen die Schuld zum Hebel des Dramas zu machen, so bestimmt ist dies gerade vermieden. Ebensowenig will der Tragödiendichter mit seinen Bildern des Lebens gegen das Leben einnehmen! Er ruft vielmehr: „es ist der Reiz allen Reizes, dieses aufregende, wechselnde, gefährliche, düstere und oft sonnendurchglühte Dasein! Es ist ein Abenteuer, zu leben, – nehmt diese oder jene Partei darin, immer wird es diesen Charakter behalten!“ – So spricht er aus einer unruhigen und kraftvollen Zeit heraus, die von ihrer Überfülle an Blut und Energie halb trunken und betäubt ist, – aus einer böseren Zeit heraus, als die unsere ist: weshalb wir nötig haben, uns den Zweck eines Shakespearischen Dramas erst zurecht und gerecht zu machen, das heißt, es nicht zu verstehen.“

Sagt Nietzsche in seinen Morgenröten über den angelsächsischen Mundartdichter Wilhelm Schüttelspeer und da dieser am heutigen Tag Anno 1564 Geburtstag hat, wollen wir den Engländern mal wieder unseren dritten Klassiker streitig machen. Ich suche mir zu diesem Zweck eine schöne Stelle aus dem Hamlet heraus: http://www.zeno.org/Literatur/M/Shakespeare,+William/Trag%C3%B6dien/Hamlet.+Prinz+von+D%C3%A4nemark

„Wie jeder Anlaß mich verklagt und spornt

Die träge Rache an! Was ist der Mensch,

Wenn seiner Zeit Gewinn, sein höchstes Gut

Nur Schlaf und Essen ist? Ein Vieh, nichts weiter.

Gewiß, der uns mit solcher Denkkraft schuf,

Voraus zu schaun und rückwärts, gab uns nicht

Die Fähigkeit und göttliche Vernunft,

Um ungebraucht in uns zu schimmeln. Nun,

Sei’s viehisches Vergessen, oder sei’s

Ein banger Zweifel, welcher zu genau

Bedenkt den Ausgang – ein Gedanke, der,

Zerlegt man ihn, ein Viertel Weisheit nur

Und stets drei Viertel Feigheit hat – ich weiß nicht,

Weswegen ich noch lebe, um zu sagen:

„Dies muß geschehn“, da ich doch Grund und Willen

Und Kraft und Mittel hab‘, um es zu tun.

Beispiele, die zu greifen, mahnen mich:

So dieses Heer von solcher Zahl und Stärke,

Von einem zarten Prinzen angeführt,

Des Mut, von hoher Ehrbegier geschwellt,

Die Stirn dem unsichtbaren Ausgang beut,

Und gibt sein sterblich und verletzbar Teil

Dem Glück, dem Tode, den Gefahren preis,

Für eine Nußschal‘. Wahrhaft groß sein, heißt,

Nicht ohne großen Gegenstand sich regen, –

Doch einen Strohhalm selber groß verfechten,

Wenn Ehre auf dem Spiel. Wie steh‘ denn ich,

Den seines Vaters Mord, der Mutter Schande,

Antriebe der Vernunft und des Geblüts,

Den nichts erweckt? Ich seh‘ indes beschämt

Den nahen Tod von zwanzigtausend Mann,

Die für ’ne Grille, ein Phantom des Ruhms,

Zum Grab gehn wie ins Bett: es gilt ein Fleckchen,

Worauf die Zahl den Streit nicht führen kann;

Nicht Gruft genug und Raum, um die Erschlagnen

Nur zu verbergen. Oh, von Stund‘ an trachtet

Nach Blut, Gedanken, oder seid verachtet!“

König Konrad der Vierte

„Nach des Herodes Tode erhebt sich ein zweiter Archelaus, als Erbe der väterlichen Tyrannei; wir benachrichtigen euch aber, daß die Nachkommenschaft des ehemaligen Kaisers Friedrich, der angeerbten Treulosigkeit verdächtig und von väterlicher und groß väterlicher Tyrannei angesteckt, durch Zulassung des päpstlichen Stuhles niemals weder das Kaisertum, noch das Königtum, noch das Herzogtum wieder erhalten wird.“ (Papst Innozenz)

Anno 1228 erblickte zu Andria in Apulien unser alter König Konrad der Vierte das Licht der Welt, der letzte Staufer auf dem deutschen Thron. Von Anno 1250 bis Anno 1254 regierte er unser altes deutsches Reich oder vielmehr die ihm treuen Teile. Denn noch zu Lebzeiten seines Vaters Friedrichs des Zweiten hatte das Papsttum die Gegenkönige Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland auf den Plan gerufen. Das italienische Verhängnis seines Hauses ließ unseren Staufer jedoch Anno 1251 eine Heerfahrt nach Italien unternehmen, bevor er seine Herrschaft in unserem alten deutschen Reich durchgesetzt und befestigt hatte. Diese verlief zwar recht erfolgreich und führte Anno 1253 zur Einnahme Italiens. Doch dann durchschnitten die Nornen den Lebensfaden unseres Staufers – ob durch Krankheit oder Gift weiß man nicht… Anno 1246 heiratete unser König Konrad der Vierte Elisabeth von Bayern. Der Sohn Konradin entstammt aus dieser Verbindung. Bei unserem Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch („Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser“) geht unseren Staufern nun Sizilien durch die Schlacht von Benevent verloren und der junge Konradin zieht mit einem Heer nach Italien: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11333193

„Die Unterhandlungen mit ihm wurden angeknüpft, aber erst durch Urbans Nachfolger, Clemens IV., ebenfalls einen Franzosen, zu Ende geführt; Karl sollte das ganze apulische Reich, wie es damals genannt wurde, mit Ausnahme des Gebiets von Benevent, welches an den Papst abgetreten wurde, erhalten und einen jährlichen Tribut von 8000 Unzen Goldes zahlen. Am 6. Januar 1266 erhielt er in Rom durch fünf bevollmächtigte Kardinäle, da der Papst selbst in Viterbo seinen Sitz hatte nehmen müssen, die Krönung und Belehnung über sein neues Reich. Darauf zog er an der Spitze eines, mit den verkauften Kleinodien seiner Gemahlin in Frankreich und Burgund geworbenen, Heeres gegen Neapel. Manfred hatte sich ebenfalls gerüstet und trat ihm bei Benevent entgegen. Der Kern seines Heeres bestand aus deutschen Rittern, das Fußvolk bildeten seine treuen Sarazenen; die italienischen Ghibellinen und apulischen Truppen waren nicht so zuverlässig. Karls Heer war an Zahl überlegen; gleichwohl leisteten die Deutschen so tapfern Widerstand und zeigten sich durch ihre schweren Rüstungen und langen Schwerter den Franzosen so überlegen, daß Karl in dem unritterlichen Befehle Hilfe suchen mußte, daß die Seinigen die Pferde der Deutschen niederstechen sollten. Da entstand Verwirrung; auch die Sarazenen waren schon durch die geschlossenen Angriffe der französischen Ritter zersprengt, und zuletzt verließen ganze Scharen der Italiener treulos oder feige Manfreds Reihen. Bei dem Anblicke dieses Verrates und des immer ungleicheren Kampfes stürzte sich Manfred mitten in das dichteste Kampfgetümmel und verschwand in dessen Wogen. Nach drei Tagen ward seine Leiche gefunden und auf Karls Befehl, der einen Gebannten des Grabes in geweihter Erde für unwert hielt, in einer Grube an der Brücke des Flusses Kalore begraben. Das Volk, und selbst die Franzosen, die sein Unglück ehrten, errichteten ihm ein Denkmal, indem jeder einen Stein auf sein Grab trug, und der Ort erhielt den Namen „Fels der Rosen“. Aber die Kirche gönnte ihm auch diesen Ruheplatz nicht; auf Befehl des Erzbischofs von Cosenza wurde die Leiche des Königs wieder ausgegraben, und, damit er nicht in seinem eignen Reiche ruhe, an die Grenze desselben gebracht und in einem einsamen, von Felsen eingeschlossenen, Thale nahe bei der Mündung des Flusses Verde in den Tronto zum zweiten Male begraben. So endigte dieser Sohn Friedrichs, welchem selbst seine Feinde, die ihm viele böse Neigungen und grausame Taten zuschreiben, weil nach ihrem Glauben kein Hohenstaufe liebenswert sein konnte, den Ruhm der Klugheit, Tapferkeit und schönen Manneskraft nicht versagen können. Seine aus Griechenland gebürtige Gemahlin Helena, eben so jugendlich schön und heiter als ihr Gemahl, wurde auf der Flucht mit ihren vier Kindern gefangen genommen und starb nach einigen Jahren vor Gram in ihrem Kerker; ihre drei Söhne sind ebenfalls in der Gefangenschaft gestorben, der erblindete Heinrich erst 40 Jahre nach der Schlacht von Benevent; nur die Tochter Beatrix erhielt nach 18 Jahren ihre Freiheit wieder, da Karl seinen in die Gefangenschaft der Arragonier gefallenen Sohn mit ihr auslösete. König Karl breitete nach Manfreds Falle seine Herrschaft über das ganze apulisch-sizilianische Reich aus und hielt triumphierend seinen Einzug in Neapel. Aber er hatte kein Herz zu seinen neuen Untertanen; zuerst wurden die Anhänger Manfreds auf das Grausamste verfolgt, ganze Städte zerstört und die Einwohner, Alt und Jung, verstümmelt und umgebracht. Selbst das dem Papste vorbehaltene Benevent wurde nach der Schlacht acht Tage lang geplündert und verwüstet, so daß der Papst selbst an Karl schrieb: „Wahrlich, so arg hat der Kaiser Friedrich als Feind der Kirche nicht gehandelt.“ Diese kalte Grausamkeit, die jetzt an den Unterworfenen geübt wurde, übertrifft alle blutigen Gräuel der früheren Zeit. Dazu überschwemmte ein Heer französischer Beamten das Land und sog es aus, so daß bald die Herrschaft der Hohenstaufen zurückgewünscht wurde und Vieler Augen auf den letzten derselben, der noch nicht im Kerker schmachtete, auf Konradin von Schwaben, gerichtet wurden. Es gelangten Botschaften an ihn aus diesen und andern Teilen Italiens, denn auch in Oberitalien erhob die Partei der Ghibellinen nach und nach wieder ihr Haupt. Man forderte ihn auf, über die Alpen zu kommen und die Macht seines Hauses wieder herzustellen. Der 16jährige Jüngling fühlte den Geist seines Geschlechtes in sich erwachen; die Abmahnungen seiner Mutter Elisabeth machten nicht so viel Eindruck auf ihn, als die Zustimmung seines Oheims, Ludwig von Bayern, und seines Stiefvaters, Meinhard von Görz. Mit dem Gelde, welches die Ghibellinen ihm mit aus Italien gebracht hatten, warb er ein kleines Heer von einigen tausend Mann und ging im Herbste 1267 über die Alpen, nachdem er vorher eine Urkunde ausgestellt hatte, nach welcher, wenn er ohne Erben stürbe, seine Oheime Ludwig und Heinrich von Bayern seine noch übrigen Erbgüter und Lehen erhalten sollten. Den Winter brachte er in Verona zu, und obgleich ihn ein Teil seines Heeres wieder verließ, weil seine Mittel zu dessen Solde nicht ausreichten, so strömten ihm doch viele Ghibellinen zu, als er im Frühjahr 1268 weiter in Italien hinabzog; und auch die Stadt Rom, die den Papst schon längst aus ihren Mauern gewiesen hatte, empfing ihn mit lautem Jubel. Papst Clemens dagegen, der in Viterbo seinen Sitz hatte, sprach den Bann über ihn aus, nachdem er schon, als Konradin mit seinem Heere an Viterbo vorüberzog, vom Walle der Stadt aus, bei dem Anblicke der beiden fürstlichen Jünglinge ausgerufen hatte: „Es sind Opfertiere, die sich zur Schlachtbank führen lassen!“ …“

Großadmiral Erich Raeder

Anno 1876 wurde unser Großadmiral Erich Raeder geboren. Im Vierjährigen Krieg machte dieser die Seeschlachten auf der Doggerbank und am Skagerrak mit und wartete danach bei der Reichsmarine auf die Gelegenheit zur Wiederherstellung unserer deutschen Kriegsflotte. Diese kam beim Sturz der Novemberverbrecher und wurde gut von unserem Großadmiral Raeder genützt. Unsere neue deutsche Kriegsflotte sollte 10 Schlachtschiffe, 15 Panzerschiffe, 8 Flugzeugträger, 5 Schwere Kreuzer, 24 Leichte Kreuzer, 36 Spähkreuzer, 70 Zerstörer, 78 Torpedoboote und 249 Uboote umfassen und bis 1949 fertiggestellt werden. Da aber die Landfeinde schon Anno 1939 den Sechsjährigen Krieg von Zaun gebrochen haben, wurde nur ein Bruchteil unserer Kriegsschiffe fertig und damit viel die geplante Entscheidungsschlacht gegen die Engländer zur See ins Wasser. Nicht ins Wasser fiel aber unser Unternehmen Weserübung, zu dessen Urhebern unser Großadmiral Raeder gehörte. Selbiges Unternehmen schauen wir uns doch gleich einmal in der Wochenschau ein wenig an, zur Feier des Tages: https://www.youtube.com/watch?v=bKGlK_KxIJc Anno 1903 heiratete unser Großadmiral Raeder Anna Grytzell, mit der die Tochter Anita zeugte, eine zweite Ehe schloß er Anno 1920 mit Erika Hindermann, mit der er den Sohn Hans zeugte. Mit „Mein Leben“ hat uns unser Großadmiral Raeder ein schönes Panzerseefahrerbuch geschrieben, aus dem wir Panzertiere an seinem Geburtstag natürlich etwas vorlesen. Unsere Handelsflotte schlägt sich nun in die Heimat durch und unser Großadmiral Raeder plant seine Schläge gegen den englischen Seehandel:

„Die Bedeutung der englischen Stellung beruhte auf zwei Faktoren: der Lage der britischen Inseln, durch die die Nordsee und damit die deutschen Häfen fast völlig vom Atlantik und den anderen Ozeanen getrennt sind, und der Stärke der britischen Flotte, die zusammen mit der Luftwaffe die Zugänge von der Nordsee zum Atlantik zwar nicht hermetisch, aber doch sehr wirkungsvoll abschloß und außerdem zu gleicher Zeit auf allen Ozeanen aufzutreten vermochte. Ohne auch nur einen Schuß von britischer Seite waren wir durch die englische Seemacht in kürzester Frist von allen Überseeverbindungen abgeschnitten. Unsere Handelsflotte war für ihre eigentliche Aufgabe ausgefallen, der deutsche Seehandel zum Erliegen gekommen. Ein großer Teil unserer auf Fahrt befindlichen Handelsschiffe hat es trotzdem fertiggebracht, in den ersten Wochen und Monaten des Krieges nach langen abenteuerlichen Reisen, unter unsäglichen Schwierigkeiten und durch Umgehen oder Täuschung der britischen Überwachung deutsche Häfen zu erreichen. Die Handelsschiffskapitäne und ihre Besatzungen haben Mut, Klugheit, List und kühne Seemannschaft in hervorragender Form gezeigt. Mit dem Durchbruch nach der Heimat begann die gewaltige Leistung de deutschen Handelsmarine und Fischereiflotte im Rahmen des Seekrieges, der ich nur meine uneingeschränkte Achtung bezeugen kann. Was ihre Angehörigen Seite an Seite mit der Kriegsmarine an Einsatzfreudigkeit, Zähigkeit und Geschicklichkeit bis zum Kriegsende bewiesen haben, was sie an Opfern und Verlusten in Kauf genommen haben, kann nicht hoch genug anerkannt werden. Während die Ausschaltung des deutschen Überseehandels sich fast automatisch vollzog, waren unsere Möglichkeiten, den britischen Seehandel anzugreifen, nur sehr gering; aber sie mußten bis zum Äußersten ausgenutzt werden. Bei den gegenseitigen Stärkeverhältnis kam es nicht in Frage, von uns aus Zusammenstöße mit der überlegenen englischen Flotte selbst herbeizuführen. Vielmehr mußte versucht werden, solche Kämpfe zu vermeiden und dafür unsere Streitkräfte dort anzusetzen, wo auf der Weite der Ozeane schwache Punkte in der Sicherung des gegnerischen Handelsverkehrs erkennbar waren; dort bestand die Aussicht, ihn durch überraschende Schläge zu schädigen, ohne daß stärkere feindliche Streitkräfte zur Abwehr in Erscheinung treten konnten. Eine solche Art der Kriegführung erforderte eine große Beweglichkeit der höheren Führung wie besonders der Streitkräfte in See. Gewisse Voraussetzungen dazu waren gegeben. Die U-Boote waren durch ihre Tauchfähigkeit in der Lage, auch in Gebieten wirkungsvoll aufzutreten, die vom Gegner beherrscht wurden. Die Panzerschiffe hatten durch ihren Dieselantrieb einen erheblichen Fahrbereich, der ihnen Operationen in weiterer Entfernung von der Heimat gestattete. Die Schlachtschiffe „Scharnhorst“ und „Gneisenau“ sowie die Zerstörer besaßen durch den Hochdruckdampfantrieb eine sehr hohe Gefechts- und vor allem Dauergeschwindigkeit. Wenn zu diesen – zahlenmäßig allerdings schwachen – Streitkräften in absehbarer Zeit noch gut getarnte Hilfskreuzer hinzutraten und wenn die Versorgung der in See befindlichen Schiffe und U-Boote durch eine umfangreiche Nachschuborganisation verbessert wurde, konnten Erfolge im Zufuhrkrieg erwartet werden. Wie hoch die Ergebnisse sein würden, konnte niemand voraussehen. Je überlegter und planvoller, aber auch je energischer und kühner unsere wenigen Streitkräfte von der Seekriegsleitung eingesetzt wurden, um so größer mußte die Wirkung auf den Gegner sein. Audi wenn dabei die Schiffe und U-Boote auf das Stärkste beansprucht und abgenutzt wurden, durfte dies nicht zu einer zaudernden Zurückhaltung führen. Als die Schwächeren konnten wir es uns nicht leisten, abzuwarten und nur zufällige günstige Gelegenheiten auszunutzen. Damit waren keine Erfolge zu erzielen, und das Gesetz des Handelns wäre an den Gegner übergegangen. Es war vielmehr von vornherein meine Absicht – die durchaus der allgemeinen Einstellung in der Marine entsprach -, sämtliche Streitkräfte zur Schädigung und Beunruhigung des Gegners einzusetzen, soweit das überhaupt möglich war. Ich war bereit, dafür ein erhebliches Risiko zu übernehmen…“