Die Schlacht bei Soor

Anno 1745 besiegte Friedrich der Große die Österreicher bei Soor und erfocht hierbei nicht den kleinsten seiner Siege. Denn sein Widersacher Karl Alexander von Lothringen konnte ihn hier mit doppelter Übermacht zum Kampf stellen. Mit einem Verlust von 7500 Mann, 22 Geschützen und 12 Fahnen mußten die Österreicher von Dannen ziehen, während Friedrich der Große 1000 Gefallene und 2000 Verwundete hatte. Seinen Sieg bei verdankt Friedrich der Große dem engen Gelände, auf dem Lothringen seine Übermacht nicht zur Geltung bringen konnte. So schreibt es zumindest Friedrich der Große in der „Geschichte meiner Zeit“ und erteilt seinen Soldaten ein großes Lob für ihre mustergültige Tugendhaftigkeit: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/2/9

„Der Sieg von Soor ist vor allem dem engen Gelände zuzuschreiben, auf dem der Prinz von Lothringen den König angriff. Dies Gelände brachte den Feind um alle Vorteile der überlegenen Zahl. Die Preußen konnten ihm in gleich breiter Front entgegentreten. Die Menge der Truppen kam den Österreichern gar nicht zustatten. Ihre drei Treffen standen fast ohne allen Zwischenraum aufeinander gedrängt und hatten keinen Spielraum zum Fechten. Riß erst einmal Verwirrung ein, so war kein Halten mehr. Der Sieg wurde aber auch durch die Tapferkeit der preußischen Truppen errungen, die die Fehler ihres Führers wettmachten und den Feind für seine Fehler bestraften. Während der Schlacht plünderten die kaiserlichen Husaren das preußische Lager. Der linke Flügel und das Zentrum hatten nämlich keine Zeit mehr gehabt, die Zelte abzubrechen. Das machten Nadasdy und Trenck sich zunutze. Der König und viele Offiziere verloren ihre ganze Bagage. Selbst des Königs Sekretäre wurden gefangen genommen. Sie besaßen die Geistesgegenwart, alle ihre Papiere zu vernichten. Doch wie konnte man an solche Kleinigkeiten denken, wo der Geist mit den größten und wichtigsten Dingen beschäftigt war, vor denen alle andern zurücktreten: mit dem Ruhm und der Wohlfahrt des Staates. Lehwaldt kam auf das Kampfgetöse hin noch rechtzeitig herbei, rettete die Bagage des rechten Flügels und tat den schändlichen Grausamkeiten Einhalt, welche die zucht- und zügellosen ungarischen Scharen gegen einige Kranke und gegen die im Lager zurückgebliebenen Frauen verübten. Derartige Untaten empören jeden, der ein menschliches Empfinden hat, und wer sie begeht oder duldet, dem bringen sie Schande. Zum Lobe des preußischen Soldaten muß gesagt werden, er ist tapfer, aber nicht grausam und hat oft Beweise von Seelengröße geliefert, die man Leuten aus niederem Stande nicht zutrauen sollte. Die Nachwelt wird vielleicht erstaunen, daß ein in zwei Feldschlachten siegreiches Heer sich vor dem geschlagenen Gegner zurückzieht, statt die Frucht seiner Siege zu ernten. Des Rätsels Lösung liefern die Gebirge, die Böhmen einschließen, die Engpässe, die es von Schlesien trennen, die Schwierigkeit der Verpflegung, die Überlegenheit des Feindes an leichten Truppen und endlich die Erschöpfung der Armee. Hätte der König seine Winterquartiere in Böhmen beziehen wollen, so wären folgende Schwierigkeiten entstanden. Das Land war rein ausfouragiert. In der ganzen Gegend gibt es nur wenige und kleine Städte, fast alle mit schlechten Mauern. Man hätte also die Truppen der Sicherheit wegen in solchen Nestern zusammenpferchen müssen, und das hätte der Armee ansteckende Krankheiten und schließlich den Untergang gebracht. Es waren kaum Mehlwagen vorhanden. Wo sollte man Fouragewagen für die Kavallerie finden? Verließ aber der König Böhmen, so konnte er Rekruten, Remonten und neue Ausrüstungen beschaffen und den Truppen reichliche Nahrung und Ruhe gewähren, sodaß sie im künftigen Frühjahr, wenn es nötig war, wieder ins Feld gestellt werden konnten. Wahrscheinlicher war es jedoch, daß die Kaiserin-Königin nach der Schlacht von Soor geneigter sein würde, dem Vertrage von Hannover beizutreten. Nachdem man der Ehre halber fünf Tage auf dem Schlachtfelde von Soor gelagert hatte, führte der König seine Truppen nach Trautenau zurück. Der Prinz von Lothringen stand noch bei Ertina, um bei der Nachricht vom Anmarsch der Preußen auf Königgrätz zurückzugehen…“

Die Einnahme von Warschau

Im Sechsjährigen Krieg, dem Panzerkrieg schlechthin, wurde heute die polnische Hauptstadt Warschau von uns Deutschen erstürmt. So geschehen Anno 1939. Die Polen hatten 120,000 Kriegsknechte in ihre Hauptstadt gerettet und so durfte unsere VIII. Armee, die unser Generaloberst Johannes Blaskowitz befehligte, mit einer ziemlichen Keilerei rechnen. Jedoch genügte unser Artilleriebeschuß in Verbindung mit unseren Luftangriffen, um die Polen zur Aufgabe zu zwingen. Die Schlacht hatte die Polen 22,000 Kriegsknechte und 120,000 Gefangene gekostet, unsere Verluste beliefen sich auf 1500 Gefallene und 5000 Verwundete. Beim Sturm auf Warschau fand auch unser Generaloberst Werner von Fritsch den Heldentod. Sein Mitstreiter Erich von Manstein würdigte ihn wie folgt in seinem berühmten Panzerbuch Verlorene Siege: „Vor Warschau fiel der frühere Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch. Der Mann, der das neue deutsche Heer in den Jahren 1934 bis 1938 geschaffen hatte.“ Dem wollen wir uns anschließen und unseren Generaloberst von Fritsch sowie allen vor Warschau gefallenen deutschen Soldaten und Offiziere (und die Unteroffiziere natürlich auch) mit dem Lied vom guten Kameraden gedenken: https://www.youtube.com/watch?v=1QqHc6CQmLA

„Ich hatt’ einen Kameraden,

Einen bessern findst du nit.

Die Trommel schlug zum Streite,

Er ging an meiner Seite

In gleichem Schritt und Tritt.

Eine Kugel kam geflogen,

Gilt’s mir oder gilt es dir?

Ihn hat es weggerissen,

Er liegt mir vor den Füßen,

Als wär’s ein Stück von mir.

Will mir die Hand noch reichen,

Derweil ich eben lad.

Kann dir die Hand nicht geben,

Bleib du im ew’gen Leben

Mein guter Kamerad!“

Bei unserem Panzergeschichtsschreiber Nikolaus von Vormann („Der Feldzug 1939 in Polen“) herrscht nun vor Warschau die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm:

„Mitten im Operationsgebiet einer anderen Armee (X.), zunächst noch ohne Truppe, ging General Blaskowitz an die neue Aufgabe, deren technische Durchführung nicht gerade durch die Forderung erleichtert wurde, daß nur aktive Infanteriedivisionen den letzten Angriff durchführen sollten, falls Hitler sich gegen alle Vorschläge für ein derartiges Kampfverfahren entscheiden sollte. Die schnellen Verbände waren ihrer Gliederung nach dafür ungeeignet und für die Reservedivision schien die Aufgabe zu schwierig. In Aussicht gestellt wurden dem Armeeoberkommandos die Generalkommandos XI, XIII, die X., XVIII., XIX., XXXI. und XLVI. Infanteriedivision sowie notfalls auch das IV. Korps mit der IV. und XIV. Infanteriedivision Vorläufig standen diese Verbände jedoch noch in dem großen Dreieck Radom – Bzura – Weichsel verteilt und zum Teil in schwere Kämpfe verwickelt. Sofort verfügbar vor Warschau befanden sich nur Teile der XXXI. Infanteriedivision und der III. leichte Division Sie sollten die Südfront der Stadt – noch unter dem Befehle der X. Armee – abriegeln und den Aufmarsch der Artillerie hier sichern. Im Westen und Norden hatten verzweifelt kämpfende polnische Verbände die Schließung des Ringes bislang verhindert. Die Säuberung der Puszcza Kampinoska durch das XI., XV. und XVI. Korps der X. Armee ging nur langsam vorwärts. Ein planmäßiges Zermürbungsfeuer der Artillerie war so bisher nur von der Ostseite durch das I. Korps über Praga hinweg möglich und daher wenig wirkungsvoll. Luftangriffe größeren Ausmaßes hatte Hitler zur Schonung der Stadt und der Zivilbevölkerung noch nicht freigegeben. Nach dem Verbot Hitlers für die III. Armee am 20. 9., gegen Praga angriffsweise vorzugehen, wies die Heeresgruppe Süd am gleichen Tage erneut auf die zu erwartenden großen Verluste bei einen Angriff hin und schlug nochmals vor, die Übergabe von Warschau durch lückenlose Einschließung, Aushungerung, Fliegerangriffe und Artilleriebeschuß zu erzwingen. Eine klare Entscheidung erfolgte von höchster Stelle nicht. Die Heeresgruppe erließ daher wiederum von sich aus am 21. 9. den Befehl für eine enge Einschließung, die durch Angriff mit Schwerpunkt im Norden und Süden in zwei Abschnitten erreicht werden sollte. Erstes Ziel war die Inbesitznahme der äußeren Fortslinie, zweites Ziel der äußere Rand des alten Stadtkernes von der Südbrücke in einem Bogen nach Westen entlang der Ringbahn bis zur Nordbrücke. Die Befehlsverhältnisse zwischen der VIII. und X. Armee wurden derart geregelt, daß die VIII. Armee am 22. 9., 18.00 Uhr, den Befehl über die süd1iche und westliche Einschließungsfront zwischen Weichsel und der Straße Warschau – Leszno übernehmen sollte, während nördlich davon die X. Armee vorerst die Feindreste in der Puszcza Kampinoska zu erledigen hatte. Mit dem Abschluß der Kämpfe hier sollte das Armeeoberkommando X und das XVI. Korps herausgezogen, das XI. und XV. Korps zur VIII. Armee übertreten. Ab 22. 9. wurden dem Armeeoberkommando VIII das Generalkommando XIII. Korps mit der III. leichte Division und XXXI. Infanteriedivision am Süd- und Westrand von Warschau, die X. Infanteriedivision die sich von Westen her Blonie näherte, und die XLVI. Infanteriedivision, die im Anmarsch von Süden um Grojec aufschloß, unterstellt. Die westlich der Bzura stehenden CCXXI., CCVIII., L. und CCXIII. Infanteriedivision sowie die Brigade Netze waren von der VIII. Armee im Einvernehmen mit der X. Armee in Richtung Warschau – Modlin vorzuziehen, soweit sie nicht mehr zum Aufräumen des Schlachtfeldes benötigt wurden. Generalkommando III. Korps und XVII. Infanteriedivision wurden zum Abtransport nach dem Westen bestimmt. Diese Befehle ergingen, während vor Warschau selbst am 21. 9. Waffenruhe herrschte. Der Kommandant der Stadt hatte ein Angebot Hitlers angenommen, neben dem gesamten diplomatischen Korps auch die Angehörigen fremder Staaten abzuschieben. Lange Kolonnen durchschritten bei Praga die beiderseitigen Fronten, wurden hier von Vertretern des Auswärtigen Amtes empfangen und nach Königsberg weitergeleitet. Die langatmigen Erzählungen der Diplomaten schienen eine Erklärung dafür zu bringen, daß Polen den hoffnungslosen und sinnlosen Kampf immer noch weiter führte, daß Warschau und Modlin eine Übergabe ablehnten, die unter den ehrenvollsten Bedingungen mehrfach angeboten worden war. Nach den Nachrichten, die Vertrauensmänner, Funk, Rundfunk und so weiter laufend gebracht hatten, war ganz Süddeutschland bereits von den siegreichen Franzosen besetzt, der Zugverkehr völlig lahmgelegt, das Ruhrgebiet arbeitete nicht mehr, Deutschland stand unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Hitler empfing diese Meldung freudig erregt. Seiner Gewohnheit gemäß bewies er sich selbst in stundenlangen Monologen die Richtigkeit seiner Politik. Niemals würden Frankreich und England marschieren, sie wollten keinen Krieg und rasselten nur mit dem Säbel. Besonders Frankreich wäre nur bemüht, den Anschein zu erwecken, daß es getreulich seinen Verpflichtungen nachkäme, es wäre aber niemals gewillt, wirklich zu kämpfen. Gelänge es ihm, die Dinge so lange hinzuziehen, bis der Pole sich verblutet hatte, bis der Vertragsteilnehmer nicht mehr bestünde, wäre es sofort zu Verhandlungen bereit. Um diese Zeit zu gewinnen, schrecke es selbst vor der Verkündung offensichtlicher Unwahrheiten nicht zurück, wie unter anderem ja auch die täglichen Berichte des französischen Generalstabes über frei erfundene Kampfhandlungen an der Westfront bewiesen. Was ihm – Hitler – 1938 bei der Besetzung der Tschechoslowakei geglückt sei, werde auch jetzt wieder gelingen. Es gäbe keinen Weltkrieg. Anfang Oktober würde er der Welt den Frieden anbieten, den sie annehmen würde. Zuvor aber müsse natürlich Warschau gefallen sein, damit Frankreich und England wirklich freie Hand hätten. Er befahl schließlich, durch Flugblätter und Kriegsgefangene, die zu entlassen und sofort über alle noch bestehenden Fronten hinweg in Marsch zu setze wären, die noch kämpfenden Polen über die tatsächliche Lage zu unterrichten. Die Zivilbevölkerung Warschaus sei dabei aufzufordern, sich nach Praga in Sicherheit zu bringen, das geschont werden würde…“

Die Rückeroberung Straßburgs

Anno 1870 wurde unsere deutsche Stadt Straßburg zurückerobert (was nach beinahe 200 Jahren welscher Fremdherrschaft höchste Eisenbahn war). Erfochten hat diesen Sieg uns unser General August von Werder, der mit 40,000 Mann und 288 Feld- und Belagerungsgeschützen die Stadt erstürmte. Die Belagerung zog sich vom 12. August bis zum heutigen Tag hin und erforderte einige Mühe. Straßburg wurde immerhin von 23,000 Welschen mit 1200 Geschützen verteidigt. Als sich der welsche Befehlshaber Uhrich schließlich ergab, hatte er 2200 Leute verloren, die restlichen 17,500 gingen in Gefangenschaft. In der Festung haben wir 1200 Geschütze, 200,000 Handfeuerwaffen, allerlei Vorräte und die Schätze der welschen Staatsbank erbeutet. Unsere Verluste beliefen sich auf über 900 Mann. Bei unserem Geschichtsschreiber Oskar Höcker menschelt es nun ein wenig, während der Belagerung Straßburgs: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11182474_00005.html

„Das Hauptquartier ward in dem ziemlich eine Meile nördlich von Straßburg gelegenen Dorfe Mundolsheim aufgeschlagen, und zwar in einem begüterten Bauernhause. Die Familie, deren originellstes Glied eine hochbetagte Großmutter war, kam, wie überhaupt die gesamte Bevölkerung des Orts, ihrer hohen Einquartierung außerordentlich freundlich entgegen, zumal sie einfach, daß die „dütschen“ Soldaten recht manierliche Leute waren, die sogar – ganz entgegengesetzt dem französischen Militär – fleißig den Gottesdienst besuchten. Die Wirtsleute Werders beeiferten sich daher, ihrem Gaste ein möglichst bequemes Quartier einzurichten, und holten das Beste von Möbeln zusammen. Als der General dies merkte, sagte er jedoch: „So laßt dich die Sachen stehen, wie sie stehen, und macht keine Umstände. Wir sind im Felde, da braucht man doch wahrlich keinen Salon.“ Und in der Tat ruhte er nicht eher, als bis die Wirtsleute von ihrem Vorhaben abstanden. Die Letzteren zeigten sich indessen während der ganzen Belagerung so liebenswürdig, daß alsbald zwischen ihnen und den Stabsoffizieren ein freundschaftliches Verhältnis zu Stande kam. Man ward familiär und selbst Werder nannte die alte Bäuerin nie anders als „Großmutter“. Was diese anlangte, so nahm sie sich in ihrer Naivität ebenfalls kein Blatt vor den Mund, wie man zu sagen pflegt, und eines Tages, als Werder gerade sehr übler Laune war und Jeder seiner Untergebenen ihm gern aus dem Wege ging, fragte sie ihn in unerschrockenster, treuherzigster Weise: „Habet Ihr wieder Euern wüsten Tag? Ei nu, das muß ich schon sage, Herr General, grob könnet Ihr sein, daß es ’ne Freude ist, – aber ich sage immer, die groben Leut‘ sind auch die besten Leut‘, und das scheint mir auch bei Euch der Fall zu sein.“ In der Tat bestand sich denn auch Werder größtenteils in einer aufgeregten Stimmung, wie dies bei seinem Temperamente ganz natürlich war. Von früh bis spät entfaltete er eine rastlose Tätigkeit und keiner der Vorposten war vor seiner plötzlichen Inspektion sicher. Denselben Eifer und die gleiche aufopfernde Diensttreue, welche ihm eigen waren, forderte er jedoch auch von jedem Andern, und wo er auf Nachlässigkeiten stieß, mochten dieselben auch noch so geringfügig sein, setzte es jederzeit ein nicht gelindes Donnerwetter. Wir wollen nur einen dieser kleinen Vorfälle aufzeichnen. Die Mehrzahl der Vorposten stand inmitten von Weinbergen und ließ sich die in den Sonnenstrahlen erglühenden Trauben trefflich munden. Ganz besonders war es die preußischen Landwehr, welche wacker zulangte und dieses herrliche Geschenk der Natur, das ihnen das rauere Klima ihrer nordischen Heimat versagte, in Übermaß genoß. Die Folgen blieben selbstverständlich nicht aus, und so mancher der Landwehrmänner sah sich veranlaßt, auf eine kurze Zeit seinen Posten zu verlassen. Als Werder davon Kenntnis erhielt, wetterte er denn auch ganz gehörig und hatte vollständig recht, in seinem Zorne auszurufen: „Himmelmillionendonnerwetter, wir sind dich wahrhaftig nicht vor Straßburg, um Weintraubenkuren anzustellen!“ Und Tags darauf erschien ein geharnischter Korpsbefehl, laut welchem das Traubenessen auf Vorposten strengstens verboten ward…“

Unser Panzer III

Anno 1939 wurde unser Panzer III endlich für die Massenfertigung freigegeben und daher wollen wir heute etwas an unseren Panzerkampfwagen Nummer III erinnern. Diesem – und seinem großen Bruder, dem Panzer IV – verdanken wir Deutschen nämlich den Großteil unserer Siege im Sechsjährigen Krieg. Ganz gleich, ob es nun beim Vorstoß durch die Ardennen, die Niederwerfung Polen, die Kesselschlachten in Rußland oder die Panzerschlachten im nordafrikanischen Wüstensand handelt. Immer war unser Panzer III vorne mit dabei. Seine Panzerung ließ mit einer 3,7cm- beziehungsweise 5cm-Kampfwagenkanone ebenso zu wünschen übrig wie die bestenfalls 5cm dicke Panzerung. Die Geschwindigkeit war mit 40 Sachen und die Reichweite mit 160 Kilometern durchaus annehmbar, ebenso wie die beiden Maschinengewehre zum Kampf gegen die feindlichen Fußtruppen. Das Gewicht von 20 Tonnen und die Antriebskraft von 300 Pferdestärken waren angemessen. Die Besatzung war fünf Mann stark und gebaut wurden sind 5700 Stück. Ein hochwertiges Erzeugnis unserer alten Firma Daimler-Benz. Nicht zu vergessen ist unser Sturmgeschütz III, welches das Fahrgestell unseres Panzers III verwendete und aus den Panzerschlachten des Sechsjährigen Krieges nicht wegzudenken ist. Zahlreiche unserer Panzerasse – wie Otto Carius oder Michael Wittmann – waren auch mit unserem Panzer III unterwegs und so lesen wir auch in den Tigern im Schlamm ein wenig von unserem Panzer III:

„Als frisch gebackener Leutnant und Pionier-Zugführer überstand ich einen sehr üblen Einsatz. Wir hatten die Aufgabe, vor den Panzern die Minen zu räumen, und ich wunderte mich selbst, daß ich mit einem nur wenig gefährlichen Streifschuß an der Hand davonkam. Jetzt wußte ich auch die Arbeit zu würdigen, die von unseren Pionieren verlangt wurde. Ich war froh, als ich wieder zu unserer alten I. Kompanie versetzt wurde. Ich traf August Dehler wieder, meinen früheren Kommandanten. Er war inzwischen Feldwebel geworden, und selbstverständlich fuhren wir zusammen in einem Zug. Die Einsätze, die wir nun nebeneinander mitmachten, brachten unserer Abteilung die größten Ausfälle seit Beginn des Feldzuges. Die Russen setzen in großen Mengen ihre Panzerbüchsen ein, die alle unsere Wagen glatt durchschlugen. Unsere Verluste waren sehr hoch. Viele unserer Kameraden wurden in den Panzern tödlich getroffen oder konnten schwer verwundet gerade noch geborgen werden. Bei Nachteinsätzen waren wir völlig machtlos. Die Russen ließen uns ganz dicht herankommen, und wenn wir sie erkannten, war es viel zu spät, sich noch zu wehren, zumal ein genaues Richten durch die Panzeroptik bei Nacht unmöglich war. Das Gefühl, praktisch wehrlos zu sein, ging uns schwer an die Nieren. Zum Glück kamen in dieser Zeit die ersten 7,5cm-Langrohr Panzer IV und die stärker gepanzerten Panzer III mit der 5cm-Langrohr-KWK in kleiner Zahl aus der Heimat. Das war ein Silberstreif am Horizont, der so oft in Rußland unsere Hoffnungen aufleben ließ. Nachdem wir kurz zuvor noch fast verzweifelt waren und in unsere eigenen Fahrzeuge kein Vertrauen mehr hatten, faßten wir wieder etwas Mut und überstanden den letzten mißglückten Angriff über Ploskaja auf Betzajewa…“

Die Kesselschlacht von Kiew

Die Schlacht von Kiew, geleitet von unserem Gerd von Rundstedt, aber im wesentlichen erfochten von unseren beiden Panzergruppen Guderian und Kleist. Letztere hat sogar ihr eigenes Panzerkampflied, mit dem Namen „Panzer voran“, erhalten. Das am Tag der Siegesfeier ein muß ist, immerhin wurde bei Kiew ein russisches Heer in Stärke von 850,000 Mann eingekesselt und aufgerieben, also ein großer deutscher Sieg erfochten. Dieser mit mit reichlich Met und unseren alten Kriegsliedern gefeiert werden: https://www.youtube.com/watch?v=pFEBhpImXwA

„Im Westen haben wir es einst bewiesen,

wo wir dabei, da brach die stärkste Kraft.

Ob hoch die Berge, sumpfig auch die Wiesen,

wir haben jedes Hindernis geschafft.

Wir rollten an, und ob wir Opfer zollten,

unser ’st der Sieg, wo wir viel siegen wollten.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Und wieder ist des Führers Ruf ergangen

und wieder liefen die Motoren an.

Von neuem unsre alten Lieder klangen,

die Gruppe Kleist stand bis zum letzten Mann.

Und alle nur von einem Geist getragen:

Den Feind zu treffen, und den Feind zu schlagen!

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Der Balkan bot uns seine schwersten Pässe,

unwirtlich und in Nacht und Schnee verhüllt.

Durch Wege, die verschlammt und voller Nässe,

hat jedes Fahrzeug den Befehl erfüllt.

Die Räder glitschten und die Raupen wühlten,

wenn sie mit metertiefem Schlamme spielten.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Nichts war zu schwer, als daß es nicht gelungen,

wir wurden Sieger über Belgerad.

Wir haben jeden Widerstand bezwungen

und machten Schluß mit einem falschen Staat.

Denn wer es wagt, mit England zu paktieren,

muß deutschen Schwertes ganze Härte spüren.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Im Osten warfen wir die Sowjethorden

vom Bug bis weit hinab zum Asowmeer,

Im schwersten Kampf sind Sieger wir geworden

und schlugen Stalins stärkstes Panzerheer.

Und war der Tod auch oft zu Gast geladen,

unsterblich sind mit uns die Kameraden.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!

Wir wissen nicht, wie morgen die Befehle,

wohin uns morgen unser Schicksal treibt.

Wir wissen nur, daß die Soldatenseele

bei uns auf allen unsern Märschen bleibt.

Von Kleist befiehlt der Name gibt Vertrauen,

in jeden Feind als Männer dreinzuhauen.

Voran! Voran!

Panzer voran!

Voran, voran, so donnern die Motoren,

voran, voran, wir sind dem Sieg verschworen.

Uns trägt und treibt des Führers Geist,

wir sind die Panzergruppe Kleist, die Panzergruppe Kleist!“

Mit einem kühnen Stoßtruppunternehmen wird bei unserem Panzergeschichtsschreiber Werner Haupt („Kiew. Die größte Kesselschlacht der Geschichte“) nun der Kessel bei Lochwiza geschlossen:

„Die Russen, es sind Angehörige verschiedener Verbände, setzen sich mit fanatischer Verbissenheit zur Wehr. Doch nützt ihnen aller Opfermut nichts, als die Panzer heran dröhnen. Nach einem halbstündigen Gefecht weichen die Sowjets aus, dicht gefolgt von den Schützen des I./Schützenregiment III. Unsere Soldaten kommen bis zum Straßenkreuz in der Mitte der Stadt. Da hat der Gegner seine Geschütze, Granatwerfer, Pak und Flak aufgestellt und läßt die deutschen Kompanien nicht weiter. Oberstleutnant von Lewinski befiehlt darauf um 19.00 Uhr, daß die Panzer und Selbstfahrlafette die Stadt räumen und Sicherungsstellungen in den Schluchten am Stadtrand beziehen. Lediglich das I./Schützenregiment III (Major Wellmann) verbleibt im Ort und hält sich im Ostteil Lochwizas. Die Lage beim XXIV. Motorisierten Armeekorps am Abend des 13.9. bietet folgendes Bild: Die IV. Panzerdivision hat Gaiworon genommen, während die SS-Division „Das Reich“ 14 Kilometer südlich Borsna steht. Die X. motorisierte Infanteriedivision löst sich langsam aus dem Raum um Konotop und folgt der III. Panzerdivision auf Romny nach. General der Panzertruppen Geyr von Schweppenburg erkennt, daß die XVI. Panzerdivision der Panzergruppe I nur noch 40 Kilometer südlich Lochwiza aufmarschiert. 40 Kilometer sind noch frei, durch die von Stunde zu Stunde mehr Feindkräfte abzufließen beginnen… Da bricht der 14. 9. an. Es ist ein strahlend schöner Spätsommertag, ein herrlicher Sonntag, an dem in der fernen Heimat die Kirchenglocken läuten. Es ist der Tag, der den „Anfang vom Ende“ der sowjetischen Heeresgruppe „Südwestfront“ bedeutet. Die XVI. Panzerdivision des Generalmajors Hube greift Lubny an. Das Schützenregiment LXXIX (Oberst von Arenstorff) und das II./Schützenregiment LXIV (Hauptmann Fondermann) stürmen nach kurzer Artillerievorbereitung die Stadt. Die Sowjets geben nach Kampf auf und räumen Lubny. Die III. Panzerdivision stürmt zur selben Zeit Lochwiza. Teile des I./Schützenregiments III und der III./Panzerregiments VI treten bei Büchsenlicht am 14. 9. zum Angriff auf die feindlichen Widerstandsnester in Lochwiza an. Was gestern nicht gelang, glückt heute! Die III./Schützenregiment III (Hauptmann Peschke) bricht überraschend schnell durch die Stadt und besetzt im Handstreich die große Nordbrücke. Eine zum Schutz der Brücke aufgestellte Flakbatterie wird mit „Hurra“ genommen. Der feindliche Widerstand bricht restlos zusammen. Als gegen 10.30 Uhr die Kampfwagen der II./Panzerregiments VI einfahren, zeigen sich die Russen nur noch mit erhobenen Amen. Lochwiza ist in deutscher Hand! Das I./Schützenregiments III rückt über die Brücke und bezieht Stellung auf den Höhen von Jaschniki südlich von Lochwiza sowie auf den Höhen bei Charjkowzi im Westen der Stadt. Die Masse der III. Panzerdivision trifft zur Mittagszeit in Lochwiza ein und besetzt sofort eine Rundumverteidigungsstellung. Generalleutnant Model ist bei seiner kämpfenden Truppe und richtet im Schulhaus von Lochwiza seinen Gefechtsstand ein. Hier erscheint am Nachmittag Generaloberst Guderian, der wie immer vom ist, wenn es um die Entscheidung geht! Die beiden Panzerführer ordnen noch am selben Nachmittag die Aufstellung eines kampfstarken Spähtrupps an, der unverzüglich weiter nach Süden zur Verbindungsaufnahme mit der XVI. Panzerdivision stoßen soll. Damit beginnt eine Episode des Zweiten Weltkrieges, die sich in der Geschichte dieses ereignisreichen Krieges kaum noch einmal finden läßt. Es ist eine Episode, die nur mit den Kavalleriefernpatrouillen des Jahres 1914 verglichen werden kann. Oberleutnant Warthmann, Chef IX./Panzerregiments VI, wird zum Führer dieses Spähtrupps ernannt. Der Oberleutnant verfügt allerdings nur über einen einzigen Panzer vom Typ Panzer III, einen Befehlspanzer als Funkstelle und einige Mannschaftstransportwagen. Es sind insgesamt zwei Offiziere – Oberleutnant Warthmann und Oberleutnant Müller-Hauff -, ein Kriegsberichter (Sonderführer Heysing) und 45 Mann, die zu dem kühnen Panzerraid starten, der zur Schließung des Kessels um Kiew führt! Die kleine Kampfgruppe tritt bei sonnig-heißem Wetter an. Die Straßen südlich Lochwiza sind fest und zeigen nur wenige Moraststellen. Die beiden Panzer und die Mannschaftstransportwagen durchfahren bei Iskowizy – Ssentschanskije die vorderen Sicherungen der Vorausabteilung des Majors Frank. Dann sind sie im weiten, leicht welligen Feindland. Verbindung zur Division ist von mm an nur durch Funk möglich. Die ersten Mängel dieser provisorisch zusammengestellten Kampfgruppe zeigen sich nach zwei Kilometern Fahrt. Einige Fahrzeuge, darunter das einzige Krad, fallen wegen Motoren- und Getriebeschadens aus und müssen zurückgelassen werden. Ein Teil ihrer Besatzungen wird später von feindlichen Panzern gestellt und gefangengenommen. Die Kampfgruppe rattert weiter… Nach drei Stunden Fahrt taucht das erste Dorf auf. Eine sowjetische Transportkolonne rastet an der Straße. Die Feinde verlassen beim Näherkommen des Spitzenpanzers hastig die Panjefahrzeuge und stürzen in die nahen Sonnenblumenfelder. Ein kurzer Feuerstoß der Maschinengewehre, auf zischende Flammen – es gibt keinen Halt. Als eine Höhe überfahren wird, kreuzen Lastwagen mit dem roten Stern die Straße. Wieder sprechen die Maschinengewehre. Weiter! Nach 500 Metern die nächsten Russen. Diesmal ist es eine lange Kolonne von Geschützen, Troßfahrzeugen, Protzen, Panjewagen, Trecker, die von berittenen Kosaken bewacht wird. Von neuem pfeifen die Maschinengewehre. Die deutschen Panzer und Mannschaftstransportwagen schießen sich eine Gasse durch die Kolonne und brechen durch. Oberleutnant Warthmann kennt keinen Halt. Er führt seine Gruppe durch Hohlwege, Sumpfniederungen, Wald, Feld und über manche brüchige Holzbrücke. Bei Titschi geht es über die Ssula – es ist genau die Hälfte des Weges zwischen Lochwiza und Lubny. Da bricht die Funkverbindung ab. Erst als die Fahrzeuge wieder die Höhe erreichen, hören die Funker des Divisionsgefechtsstandes in Lochwiza die Worte: „Um 16.02 Uhr auf der Höhe von Luka!“ Die Sonne geht rot-golden unter. Da läßt Oberleutnant Warthmann zum erstenmal auf einer Hochfläche halten. Die Panzer und Mannschaftstransportwagen suchen Deckung unter den Getreidepuppen. Die Offiziere kriechen bis zum Rande des Feldes und blicken durch die Ferngläser. Dort zeigt sich die violettfarbene Silhouette von Lubny. Dunst und Qualmwolken ziehen über die Häuser…“

König Friedrich Wilhelm der Zweite von Preußen

„Unter diesen Umständen war auch die Energie der Kriegführung eine andere, und wenn sie die französische nur teilweise erreichte und auf anderen Punkten die Zaghaftigkeit vorwaltete, so war doch der Gang der Feldzüge im allgemeinen nicht im alten, sondern im neuen Stil. In acht Monaten wurde das Kriegstheater von der Oder an die Seine versetzt, das stolze Paris mußte zum erstenmal sein Haupt beugen und der furchtbare Bonaparte lag gefesselt am Boden. Seit Bonaparte also hat der Krieg, indem er zuerst auf der einen Seite, dann auch auf der anderen wieder Sache des ganzen Volkes wurde, eine ganz andere Natur angenommen, oder vielmehr, er hat sich seiner wahren Natur, seiner absoluten Vollkommenheit sehr genähert. Die Mittel, welche aufgeboten worden sind, hatten keine sichtbare Grenze, sondern diese verlor sich in der Energie und dem Enthusiasmus der Regierungen und ihrer Untertanen. Die Energie der Kriegführung war durch den Umfang der Mittel und das weite Feld möglichen Erfolges sowie durch die starke Anregung der Gemüter ungemein erhöht worden, das Ziel des kriegerischen Aktes war Niederwerfung des Gegners; nur dann erst, wenn er ohnmächtig zu Boden liege, glaubte man innehalten und sich über die gegenseitigen Zwecke verständigen zu können. So war also das kriegerische Element, von allen konventionellen Schranken befreit, mit seiner ganzen natürlichen Kraft losgebrochen. Die Ursache war die Teilnahme, welche den Völkern an dieser großen Staatsangelegenheit wurde; und diese Teilnahme entsprang teils aus den Verhältnissen, welche die französische Revolution in dem Innern der Länder herbeigeführt hatte, teils aus der Gefahr, womit alle Völker von dem französischen bedroht waren.“ (Carl von Clausewitz, „Vom Kriege“)

Einer der Männer, die von den Nornen in jene Zeit hineingestellt wurden, war unser Preußenkönig Friedrich Wilhelm der Zweite, der Anno 1744 in Berlin geboren wurde. Der Neffe Friedrichs des Großen folgte seinem Onkel Anno 1786 nach und regierte bis Anno 1797 unser altes Preußen. Es fehlte ihm die Fähigkeit oder die Lust zur eigenhändigen Führung der Staatsgeschäfte. Diese legte er in die Hände seiner Minister, welche von durchschnittlicher Begabung waren. Das gilt wohl auch für seinen Feldherrn, den Herzog Karl von Braunschweig. Der konnte zwar Anno 1787 in den Niederlanden den Statthalter Wilhelm den Fünften wieder in die Herrschaft einsetzen, vermochte aber im Krieg mit den Welschen nichts auszurichten. Besiegt wurde er zwar nicht, aber das war auch schon alles. Der Baseler Frieden besiegelte Anno 1795 mehr oder weniger das Unheil im Westen. Im Austausch für die Neutralität Norddeutschlands schied unser altes Preußen aus dem Krieg gegen die Welschen aus. Diese warfen sich nun mit Wucht auf unseren Kaiser Franz den Zweiten und konnten ihn bis Anno 1805 niederkämpfen. Und so stand unser altes Preußen Anno 1806 allein da… Im Osten gewann unser Friedrich Wilhelm der Zweite Danzig, Thorn und Südpreußen zurück, die unser Deutscher Orden vor Zeiten an die Polen verloren hatte. Hinzu kam die Erwerbung von Ansbach und Bayreuth. Ohne das spätere Unglück bei Jena und den Schatten Friedrichs des Großen würde man also die Regierung Friedrich Wilhelms des Zweiten weitaus wohlwollender beurteilen. Einzig in Geldsachen verdient er einigen Tadel. Denn in elf Jahren einen Staatsschatz von 51 Millionen Talern aufzubrauchen und einen Schuldenberg von 48 Millionen Talern zu hinterlassen, ist wahrlich kein Ruhmesblatt. Freilich, die von ihm geförderten Küste und Wissenschaften bescherten unserem alten Preußen dauerhaften Ruhm. Vier Mal heiratete Friedrich Wilhelm der Zweite und hatte zudem noch ein Kebsweib. Aus diesen Verbindungen gingen 15 Kinder hervor. Seine Nachfolge trat sein Sohn Friedrich Wilhelm der Dritte an. Die gallische Kriegserklärung und deren Folgen schildert uns unser Geschichtsschreiber Julius von Hartmann in der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ wie folgt: https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008365/images/index.html?seite=687

„Kaunitz war gegen einen Kongreß, dagegen gewann Ludwig durch eine an die europäischen Mächte gerichtete Aufforderung von neuem Friedrich Wilhelms Interesse; die früher an Österreich gerichteten Anträge sich zu gemeinsamen Schritten zu verbinden, wurden wieder aufgenommen; sie führten dazu, daß an Stelle der Bischoffswerder’schen Präliminarien am 7. Februar 1792 ein Defensivvertrag abgeschlossen wurde; er versprach die gegenseitige Garantie der Besitzungen beider Mächte, auch in einem besonderen Artikel die gemeinsame Behandlung der polnischen Angelegenheiten. Kaunitz ließ nun eine entschiedener lautende Note nach Paris ergehen; sie brachte den den Frieden anstrebenden Minister Delessart zum Sturz, die republikanische Opposition zu voller Herrschaft. Dumouriez wurde Minister, nach erneuertem Notenwechsel erfolgte am 20. April die Kriegserklärung Frankreichs gegen Österreich. In Wien, wo, nach dem frühen Tode Leopolds, Franz zur Regierung gelangt war, beriet Bischoffswerder die militärischen Operationen; seine Instruktion drang auf Gleichheit der beiderseitigen Anstrengungen, dem Herzog von Braunschweig sei der Oberbefehl zu übergeben, eine Entschädigung für die notwendigen Aufwendungen sollte in der Besitznahme von Jülich und Berg erfolgen. Man unterhandelte noch, als die Franzosen am 29. April 1792 die niederländische Grenze überschritten. – Friedrich Wilhelm hatte 50,000 Mann ins Feld gestellt; die gemeinsame Action sollte gegen die Maas dirigiert werden. Franz wurde in Frankfurt zum Kaiser gekrönt. Friedrich Wilhelm hatte die durch Vertrag vom 2. Dezember 1791 Seitens des kinderlosen Markgrafen Christian Friedrich kedierten fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth in Augenschein genommen; es war ein Erwerb von 160 Meilen mit 385,000 Einwohnern. Hochbeglückt eilte er zum jungen Kaiser nach Mainz. Glänzende Feste empfingen beide. Des Königs Leutseligkeit entzückte alle Welt. Konferenzen führten, im Gegensatz zu Kaunitz, Erwägungen herbei, die den früher eingehaltenen Standpunkt weit hinter sich ließen; Rußlands Auftreten in Polen reflektierte auf dieselben; der Plan Österreichs, Bayern gegen die Niederlande einzutauschen, eventuell die Niederlande durch französische Provinzen zu vergrößern, derjenige Preußens, Elsaß und Lothringen für das pfälzische Haus zu gewinnen, wurden gegen einander abgewogen. Kaunitz, der bis zuletzt eine friedliche Einwirkung anstrebte, Frankreich regeln, aber nicht schwächen wollte, trat zurück; zu definitiven Abmachungen gelangte man nicht. Das Manifest des Herzogs von Braunschweig wurde vereinbart; zugleich aber war in Frankreich Ludwig der Gefangene der durch die Faktionen jeder Unabhängigkeit beraubten legislativen Versammlung geworden; die Commune gebot unbeschränkt. – Friedrich Wilhelm, der über Koblenz zur Armee gegangen war, eröffnete seiner Seits die Feindseligkeiten am 11. August mit der Besetzung von Sierk; Longwy kapitulierte am 23. August, Verdun am 2. September; die Vereinigung mit den Österreichern war erreicht. An der Maas hatte man stehen bleiben wollen; die Nachrichten aus Paris jedoch und die rasch erzielten Erfolge bestimmten zu weiterem Vorgehen; der König hoffte sich unvergänglichen Ruhm zu erwerben. Dabei hielt er sich die Emigranten fern; er verwarf ihren Antrag, den Grafen von der Provence zum Regenten von Frankreich zu proklamieren. Die französische Position bei Grandpre wurde umgangen; Dumouriez retirierte auf Stank Menehould; Kellermann und Beurnonville rückten mit Verstärkungen heran; die französischen Truppen zeigten mehr Haltung, als erwartet war. Anhaltender Regen erschwerte die preußischen Operationen, die Verpflegung unterlag Schwierigkeiten. Die Kanonade von Valmy am 20. September lähmte das preußische Selbstgefühl, obwohl Dumouriez andern Tags seine Stellung räumte. Der König wünschte Fortführung des Angriffs, der Herzog verwies auf das Umsichgreifen von Krankheiten, auf den Mangel an Munition; in der Armee überwog ein Gefühl der Enttäuschung. Es kam zu Verhandlungen, die Manstein führte; die Nachrichten aus Paris nahmen jede Hoffnung auf den erwarteten Umschlag zu Gunsten der Monarchie; Dumouriez zeigte verlockend die Vorteile, welche eine Trennung Preußens von Österreich und ein Separatvertrag des letzteren mit Frankreich bieten würden. Friedrich Wilhelm, obwohl damals schon nicht ohne Verstimmung gegen seinen Bundesgenossen, der in seinen Rüstungen hinter seinen Versprechungen zurückgeblieben war, verwarf entschieden solche Gedanken. Indessen war der Rückzug angetreten, bald beschleunigt; die österreichischen Truppen zogen nordwärts ab, Verdun und Longwy wurden wieder geräumt, der König ging unter stetem Verhandeln mit den Abgesandten des Konvents nach Luxemburg zurück. – Die militärisch geringen, moralisch aber enormen französischen Erfolge reflectirten nach allen Seiten; Custine besetzte, fast ohne Widerstand zu finden, Mainz und Frankfurt, Montesquiou vereinigte die sardinischen Landschaften Savoyen und Nizza mit Frankreich, Dumouriez rückte mit 80,000 Mann nach Belgien, schlug die Österreicher bei Jemappes und unterwarf das ganze Land mit Lüttich, Limburg, Geldern und Aachen. – Das Selbstgefühl Friedrich Wilhelms war aufs äußerste erschüttert, sein Mißtrauen gegen Österreich wuchs, der Gedanke fand Platz, man habe Preußen nur sich engagieren lassen, um Spielraum für eigensüchtige Bestrebungen zu gewinnen, auch war mit der Vereitelung der Rettung Ludwigs der hauptsächlichste Anreiz geschwunden, welcher der Teilnahme am Kriege Richtung und Aufschwung gegeben…“

Albrecht von Wallenstein

„Man ist gewohnt, sich um den Dreißigjährigen Krieg wenig anders zu bekümmern, als um eine allgemeine historische Kenntnis davon zu haben und etwa die berühmten Namen kennen zu lernen, die von dem reichhaltigen Strome seiner Begebenheiten emporgetragen wurden. Wenn man sieht, wie oft verächtliche Blicke auf die Begebenheiten des Dreißigjährigen Krieges geworfen werden, um damit anzudeuten, daß diesen Begebenheiten die Seele, die entfaltete Kunst, fehle, daß man also wohl tue, sich an das Studium der späteren Kriege zu halten, so ist dies ein Irrtum, der befremden muß. Es läßt sich begreifen, daß der Geist des dreißigjährigen Krieges uns fremd geworden ist, weil wir mit der fortschreitenden Kultur manche unmenschliche und barbarische Kriegssitte aufgegeben, und von der andern Seite dafür auch manche notwendige Bedingung kriegerischer Größe verloren haben. Allein warum wir in dem Dreißigjährigen Kriege unsere eigene bessere Natur verleugnen wollten, ist nicht einzusehen.“ (Carl von Clausewitz)

Anno 1583 wurde im böhmischen Hermanitz unser Albrecht von Wallenstein geboren. Die (((amerikanische))) Umerziehung und ihre bedauernswerten Opfer mögen nun aufheulen und behaupten, daß dieser kein Deutscher, sondern ein Tscheche gewesen sei. Aber da ihn die Altvorderen in die Regensburger Walhalla aufgenommen haben, ist die Frage entschieden. Und man muß auch sagen, daß er nicht sonderlich tschechisch gehandelt, sondern den Habsburgern bei der Unterdrückung des Prager Fenstersturzes half. Freilich, tat das unser Wallenstein nicht ganz uneigennützig und eignete sich in der Folge die Güter der böhmischen Geächteten an. Anno 1622 kaufte er gar das Herzogtum Friedland. Auf eigene Kosten stellte unser Wallenstein Anno 1625 ein Heer von 50,000 Mann auf und wurde dafür von unserem alten deutschen Kaiser Ferdinand dem Dritten zum Generalissimus ernannt. Bei Dessau schlug er Anno 1626 das Unionsheer unter Ernst von Mansfeld und besiegte Anno 1628 bei Wolgast den Dänenkönig Christian den Vierten. Anno 1628 belehnte ihn unser Kaiser Ferdinand der Dritte gar mit den beiden Mecklenburger Herzogtümer und ernannte ihn zum General der Ostsee. Seine Pläne zum Flottenbau konnte er aber nicht verwirklichen. Denn auf dem Regensburger Reichstag Anno 1630 wurde er abgesetzt und Anno 1631 landeten die Schweden unter Gustav Adolph bei Stralsund. Nach den Niederlagen und dem Tod Tillys gegen die Schweden, verlieh Ferdinand der Dritte unserem Wallenstein abermals den Oberbefehl, das berühmt-berüchtigte Zweite Generalat. Schnell stellte unser Wallenstein ein neues Heer auf die Beine und stellte Anno 1632 die Schweden bei Nürnberg zum Kampf. Bei der Alten Veste erlitt Gustav Adolph eine Niederlage und mußte sich nach Sachsen zurückziehen. Bei Lützen kam es abermals zur Schlacht. Unser Wallenstein verlor diese zwar, aber der Schlachtentod Gustav Adolphs wog seine Niederlage wieder auf. In der Folge wurde unser Wallenstein allerdings ein wenig zu vorsichtig und so fanden die Anschuldigungen gegen ihn Gehör bei unserem Kaiser Ferdinand dem Dritten. Die geheimen Unterhandlungen unseres Wallensteins mit den Schweden wurden diesem als Verrat ausgelegt, obwohl sie wahrscheinlich von seiner Vollmacht gedeckt waren. Anno 1634 wurde unser Wallenstein in die Acht erklärt und von seinen eigenen Hauptleuten in Eger ermordet. Geheiratet hat er Anno 1609 die reiche Witwe Lukretia von Witschkow und Anno 1623 Isabella von Harrach. Letztere gebar ihm eine Tochter und einen Sohn. Bei unserem Geschichtsschreiber Leopold von Ranke in der „Geschichte Wallensteins“ unterbreitet unser Friedländer unserem Kaiser Ferdinand dem Dritten nun sein berühmt-berüchtigtes Angebot zur Aufstellung eines Heeres auf eigene Kosten: https://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb11001451.html

„Der Kaiser durfte jetzt auf die Hilfe nicht mehr rechnen, die ihm im böhmisch-deutschen Kriege von den Spaniern und der Liga geleistet worden war. Denn jene waren selbst in den Niederlanden vollauf beschäftigt, wo die Eroberung von Breda, die ihnen gelang, um so größere Anstrengungen der Republik, die jetzt durch halb Europa unterstützt wurde, hervorrief; das Heer der Liga unter Anführung Tillys hatte alle Mühe, die mansfeldisch-braunschweigischen Truppen, die von Westen, und die dänischen, die von Osten heranrückten, auseinanderzuhalten und sich ihnen gegenüber zu behaupten. Und bei dem letzten Versuch, die erbländischen Garnisonen einem andringenden Feind entgegenzustellen, hatte man empfunden, wie wenig, wenn es in der bisherigen Weise geschah, darauf zu bauen sei. Wie leicht in der Tat, daß ein glücklicher Anfall von Ungarn her die kaum unterdrückte Empörung wieder ins Leben rief! Da erschien nun Wallenstein in Wien, mit dem Antrag, wie einst ein Regiment so jetzt eine ganze Armee auf seine Kosten aufzubringen und ins Feld zu stellen. Sie sollte 15,000 Mann zu Fuß, 5000 zu Pferd zählen; er wollte sie führen, wohin man befehle, nach Ungarn oder Italien oder ins deutsche Reich. Man soll ihn gefragt haben, ob er 20,000 Mann im Felde zu halten sich anheischig machen könne, worauf seine Antwort gewesen sei, nicht 20,000, wohl aber 50,000; er soll das Beispiel Mansfelds vor Augen gehabt haben. Ich wage nicht, dies zu wiederholen. Denn die beglaubigte Nachricht ist, daß doch eben nur von 20,000 Mann die Rede gewesen ist, und für die Erhaltung einer Armee ohne Kosten des Kriegsherrn hatte er das beste Beispiel selbst gegeben. Als Generalquartiermeister in Böhmen hatte er schon bewiesen, wie ein Land einer überlegenen Mannschaft dienstbar zu machen sei; er hatte die fremden Truppen entfernt und ein System der Kontribution eingerichtet, bei der die kaiserliche Armee sich behaupten konnte. Lange bedachte man sich in Wien, denn das Unternehmen enthielt viele große Neuerungen; es konnte selbst bedenkliche Folgen nach sich ziehen. Noch schmeichelte man sich, auf einem Deputationstage, der nach Ulm ausgeschrieben war, die Ruhe in Deutschland zu befestigen, so daß das wiedergeeinigte Reich keinen fremden Einbruch zu befürchten haben würde. Da liefen Briefe der Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg ein, aus denen so viel erhellte, daß diese Versammlung nicht zu Stande kommen würde. Mit doppelter Stärke und Berechtigung erhob sich nun im geheimen Rat die Meinung, daß der Kaiser sich selbst besser als bisher bewaffnen müsse. Der erste Minister Eggenberg, nunmehr auch Fürst, war noch immer gegen die Anträge Wallensteins, so sehr er ihn sonst beschützte; aber die meisten Mitglieder erklärten ihre Annahme für notwendig. Wallenstein war im voraus zum Feldhauptmann für die kaiserliche Armee bestimmt; jetzt wurden seine Anträge angenommen; er bekam ein Patent zu seiner Werbung. Man wußte, daß er hinreichend mit barem Gelde versehen sei, um sogleich ans Werk zu schreiten. Die im Dienst befindlichen Obersten erhielten Befehl, ihre Regimenter zu verstärken, die zu Pferde auf 1000, die zu Fuß bis auf 3000 Mann. Anfangs hat man noch einen Augenblick darüber geschwankt, wohin Wallenstein seine Richtung nehmen solle, ob nicht vielleicht eben doch gegen Bethlen, der eine die Erblande bedrohende Stellung inne hatte; aber diese waren viel zu erschöpft, um daselbst eine neue Armee erhalten zu können: und die große Entscheidung lag doch zunächst auf einer anderen Seite. An der untern Weser und Elbe trat die europäische Kombination von Dänemark, Holland und England der bisher in Folge der Schlacht am weißen Berge vollzogenen Umgestaltung der deutschen Angelegenheiten entgegen: hier mußte sie zurückgewiesen oder gebrochen werden. Eben aber in Norddeutschland war der kaiserlichen Macht noch eine große Einwirkung möglich. Die mächtigen Häuser, Hessen und Braunschweig-Lüneburg, waren durch die wichtigsten Territorialfragen in sich selbst entzweit. Indem der Kaiser in dem Streit zwischen Cassel und Darmstadt, welcher Marburg betraf, zu Gunsten des letztern, in dem Streit zwischen Lüneburg und Braunschweig-Wolfenbüttel über Grubenhagen zu Gunsten Lüneburgs entschied, geschah es, daß zwar Cassel und Braunschweig dem Kaiser entfremdet, Lüneburg und Darmstadt aber um so mehr für ihn gewonnen wurden. Zwischen dem Landgrafen Ludwig V. von Darmstadt, welcher mit Vorbehalt des evangelischen Glaubens übrigens eine sehr rührige Beflissenheit zu Gunsten der kaiserlichen Autorität entwickelte, und dem Herzog Georg von Lüneburg-Celle, der ein Schüler Spinolas, in mannigfaltigen Diensten den Ruf eines guten Kriegsmannes erworben hatte, war die engste Familienverbindung geschlossen worden: Georg, zum Stammhalter seiner Linie bestimmt, hatte sich mit der Tochter des Landgrafen vermählt. Das Zerwürfnis der hessischen Fürsten hatte dem General der Liga bereits den Weg nach Hessen geebnet: die Entzweiung zwischen Lüneburg-Celle und Braunschweig-Wolfenbüttel lud Wallenstein nach Niedersachsen ein. Soeben hatte Georg sein Verhältnis zu dem niedersächsischen Kreise, dessen Truppen er anführte, aufgelöst und dem König von Dänemark, dem er als Oberst verpflichtet war, seinen Dienst gekündigt. Der Kreis wählte hierauf den Herzog von Wolfenbüttel zum Befehlshaber seiner Truppen und ernannte den König von Dänemark, Herzog von Holstein, zum Kreisobersten. Damit war noch nicht ausgesprochen, daß sich der Kreis nun auch der Politik des Königs und seinem Einverständnis mit England anschließen würde; wenn es aber dahin kam, so konnte der Kaiser allemal auf die Unterstützung von Lüneburg rechnen. Auch zwischen den beiden Linien des Hauses Oldenburg war ein heftiger Hader ausgebrochen, der damals hauptsächlich daher rührte, daß der König von Dänemark den Prinzen Johann Adolf von Holstein-Gottorp von dem Erzstift Bremen ausschloß; er hatte dort in Konkurrenz mit demselben seinen eigenen zweiten Sohn als Koadjutor wählen lassen. Johann Adolf war in kaiserliche Kriegsdienste gegangen und gehörte zu den Obersten, welche Truppen für die neue Armee Wallensteins aufbrachten. In den Häusern Brandenburg und Sachsen gab es in diesem Augenblick einen ähnlichen offenen Zwiespalt nicht. Aber die jüngeren Linien verfolgten doch eine andere Politik, als die Häupter der Häuser, die sich vom Kaiser nicht trennen mochten. Ein Markgraf von Brandenburg, welchem Jägerndorf zugefallen, beteiligte sich an dem erbländischen Kriege: er gehörte zu den Verjagten. Ein Prinz von Sachsen-Weimar diente unter den dänischen Fahnen. In der eigentümlichsten Lage befand sich der Bruder des Kurfürsten von Brandenburg, Christian Wilhelm, Administrator von Magdeburg. Von dem Reiche war er nicht anerkannt; die Hauptstadt des Stiftes versagte ihm den Gehorsam; dem Domkapitel gegenüber hatte er die drückendsten Bedingungen, die ihn der Regierung fast beraubten, eingehen müssen. Sein Bruder, Kurfürst Georg Wilhelm, fürchtete sich selbst zu gefährden, wenn er ihn offen unterstütze…“

Georg von Frundsberg, der Vater unserer deutschen Landsknechte

Anno 1473 wurde unser Georg von Frundsberg, der Vater unserer deutschen Landsknechte, in Mindelheim geboren. Seine Eltern waren Ulrich von Frundsberg und seine Mutter dessen Gattin Barbara von Rechberg. Seit Anno 1492 stand er im Feld und zeichnete sich Anno 1504 in der Schlacht von Wenzenbach aus, in welcher er mit seinen Landsknechten den Ausschlag gab – einen Streich, den er noch mehrfach wiederholen sollte. Seine nächste große Schlacht schlug er Anno 1513 gegen die Venezianer bei Creazzo. Anno 1522 schlug er die Welschen bei La Bicocca. Seinen größten Sieg erfocht er Anno 1525 bei Pavia, wo er den Welschenkönig Franz I. gefangen nahm und dessen Heer vernichtete. Anno 1526 besiegte er das päpstliche Heer bei Brescia. Zwei Ehen schloß unser Frundsberg (mit Katharina von Schrofenstein und Anna von Lodron) und hatte zwei Töchter (Anna und Siguna) und einen Sohn namens Kaspar, der seinem Vater als Feldherr nachfolgte. Für seine Verdienste in der Schlacht von Wenzenbach schlägt unser Kaiser Maximilian I. unseren Frundsberg zum Ritter und unser Landsknechtsvater schließt Freundschaft mit unserem Götz von Berlichingen: http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10063330_00005.html

„Sein Oheim Hans befehligte aber auf diesem Zuge als Hauptmann des Teils an der Donau hundert Pferde und siebenhundert Knechte. Von der Natur mit dem riesigsten Leibe und einer selbst in jenen Tagen ungewöhnlichen Stärke begabt, – er rückte die schwerste Kartaune mit seinen Lenden von der Stelle, hielt ein laufendes Pferd beim Zügel und stieß mit dem Mittelfinger der rechten Hand einen feststehenden Mann fort, – ward er zwar früh zum Kriegshandwerk bestimmt, doch scheint seine geistige Bildung nicht verwahrlost zu sein; denn außer daß er ein Freund der edlen Musik war und wohl selbst Trostsprüchlein dichtete, bedurfte es einer besondern Bereitung des Gemüts, um mit Freudigkeit und Ernst die neue Lehre aufzunehmen sowie verständig in den Geist einer in aller Beziehung sich verjüngenden Zeit einzugehen. Aber überwiegend wandte sich die Kraft seiner Seele auf den Krieg, dessen einzelne Künste und Pflichten er früh, gleich seinen Meister, Kaiser Maximilian, selbstständig zu üben begann. Leider war die Neige des Jahrhunderts für den deutschen Adel ruhmlos; darum mochte Junker Georg, als er mit seinem Bruder Adam, Hauptmann des schwäbischen Bundes, unter der Reichsfahne gegen die Schweizer zog, in den Fährlichkeiten jenes Kampfs eben so wenig Gelegenheit sich auszuzeichnen gehabt haben als sein Zeitgenosse Götz von Berlichingen, der damals zum ersten und letzten Male des Reiches Adler flattern sah. Während aber dieser vor Unlust zu solchem Streit sich bis zum mürben Alter des ordentlichen Krieges entschlug und lieber auf eigene Faust in Wegelagerei, Gesellenritten und Stegreif seinen tatdürstenden Sinn sättigte, schaute Junker Georg, obwohl ihm seines Bruders Adam schwere Verwundung den neuen Kriegsbrauch hätte verleiden können, mit klugem Auge drein und lernte soviel von dem Wesen schweizerischen Fußvolks, daß er bald unter Maximilians Hauptleuten sich hervortat. Als im Jahre 1504 die bayrische Fehde sich erhobt, der schwäbische Bunde dem Kaiser die Pfalzgrafen Philipp und Ruprecht überziehen half, war Georg von Frundsberg unter der Reichsfahne und legte in der Feldschlacht bei Regensburg so hohe Ehre ein, daß er nach dem heißen Tage von Maximilian zum Ritter geschlagen wurde. Ein dauerndes Wahrzeichen seiner Mannhaftigkeit war das Fähnlein, welches er den Böhmen abnahm und ob der Frundsberger Begräbnis in der Sankt Annenkapelle der Pfarrkirche zu Mindelheim aufhängen ließ. Wie er dessen ungeachtet adlige Unart damals noch nicht abgestreift und wie jene fromme Schonung im Kriege gegen arme Leute und Bauern, die ihn später bezeichnet, noch nicht zum Bewußtsein gekommen, lehrt eine ergötzliche Erzählung des Ritters von Berlichingen. Dieser nämlich, unter der Gesellschaft des Sankt Georgenschilds, deren Hauptleute Neidhard von Thüngen und Wilhelm, Marschall von Pappenheim, mit gegen die Pfalzgrafen gezogen, ritt einst, ehe er den bösen Schuß vor Landshut erhielt, mit anderthalb hundert redlichen Gesellen, die bei einander zu bleiben, tot oder lebendig, sich vermessen, auf Kundschaft gegen zwei Fähnlein Knechte aus, welche bei Ratingen vorüber, dem Feinde zuziehen wollten. Als sie nun abendlich durch einen großen Wald rückten, ersah Götz auf der Vorhut einige fliehende Männer, setzte an sie, ereilte zwei Bauersleute, hielt sie zu beiden Seiten seines Tieres fest, bis die Genossen herzu kämen. Aber Götz hatte nicht Lust die Beute zu teilen; wie dennoch eine junge „Gecks-Nase“ hin zu ritt, durch üble Schläge gegen die Gefangenen sich ein Anrecht an das Lösegeld zu sichern gedachte, als hätte er beim Niederwerfen geholfen, ließ Götz seine Gefangenen und fuhr ergrimmt auf jenen, „warum er seine Bauern geschlagen?“ Nach etlichen bösen Streiche zuteilen, als Herr Georg von Frundsberg, damals noch nicht Ritter, mit etwa zwanzig oder dreißig Reisigen hinzukam, die Erbosten umringte und Frieden gebot; der Andere fügte sich, aber Junker Götz gelobte nicht Ruhe, sondern fuhr fort zu schmähen: „warum er sich nicht selbst eine Beute einfinge? werde er ihm nochmals einen Gefangenen schlagen, so wolle er ihn übel „schmieren“, sein Leib solle ihn reuen.“ Da machten sich denn Junker Georg und seine Gesellen zu ernstlichen Mitteln bereit und rückten näher herum; der Eine hatte einen Pfeil auf der Armbrust, die Andern waren auch gerüstet, aber Götz „hielt unter ihnen, wie ein wildes Schwein unter den Rüden“, wollte das Friedensgelübde nicht geben; er blieb bei seiner vorigen Rede, gefaßt, wenn sie Gewalt brauchten, sich durchzuschlagen, da es schon Nacht geworden. Georg mochte seine Freude haben an dem herzhaften Gesellen, und da Götz auf Edelmanns Trauen und Glauben versprach dem Andern unaufgefordert kein Leid zuzufügen, auch die Bauern im Getümmel losgelassen, zog man weiter und gelangte in tiefer Nacht nach Braunau. Aber die armen Bauersleute waren nicht entkommen; denn wie Götz am Morgen verdrießlich sich aufgemacht, kam ein Bote von Junker Georg und seinem Haufen und lud ihn in ihre Gesellschaft, da fand er denn die wackern Kämpen in der Herberge nieder gesessen und taten einen guten Morgentrunk, sie hatten die Bauern geschätzt und Rheinfall dafür gekauft. Obwohl sie den Götz freundlich mahnten nieder zu sitzen und mit zu trinken, gab doch diesem der Ärger nicht Raum; er nahm einen Becher, trank aber nicht, sondern ging seines Weges. Dieses trotzige Gebährden des Berlichingers blieb dem Ritter Georg lange im Gedächtnis und war der Quell der Achtung und Freundschaft, welche er später dem Unruhigen in seinem herbsten Mißgeschick bewies…“

Theodor Körner

Anno 1791 kam in Dresden unser Dichter und Held Theodor Körner zur Welt. Der Sohn eines Obergerichtsrates sollte eigentlich Bergbau studieren, wählte jedoch das Leben eines Spielmanns. Bereits mit 20 Jahren fand er eine Anstellung am Wiener Burgtheater und sein Schaffen ist recht umfangreich, trotz seines kurzen Erdenlebens. In den Befreiungskriegen fiel er im August Anno 1813 in Mecklenburg, wo er mit unserem Freikorps Lützow gegen die Gallier kämpfte. Es gibt von ihm die Gedichtbände „Die Monatssteine“, „Harras, der kühne Springer“, „Knospen“, „Zwölf freie deutsche Gedichte“ und „Leier und Schwert“ zu lesen. An Bühnenstücken hat er „Der Kampf mit dem Drachen“, „Das Fischermädchen“, „Die Braut“, „Der grüne Domino“, „Der Nachtwächter“, „Der Vetter aus Bremen“, „Toni“, „Die Sühne“, „Rosamunde“, „Zriny“, „Der vierjährige Posten“, „Die Gouvernante“, „Joseph Heyderich oder deutsche Treue“ und „Brinn“ sowie die Erzählungen „Hans Heilings Felsen“ und „Die Harfe“. Das Panzergetränk Met darf wahrlich nicht bei der Geburtstagsfeier für unseren Theodor Körner fehlen. Gehören Trinken und Dichten doch ebenso zusammen wie Luft und Liebe. Als Gedicht suche ich mir Körners „Schwertlied“ heraus, das letzte Werk unseres Dichterhelden auf Erden, bevor ihn der Schlachten Tod ereilte: http://www.zeno.org/Literatur/M/K%C3%B6rner,+Theodor/Gedichte

„Du Schwert an meiner Linken,

Was soll dein heit’res Blinken?

Schaust mich so freundlich an,

Hab‘ meine Freude dran.

Hurra!

„Mich trägt ein wack’rer Reiter,

Drum blink‘ ich auch so heiter,

Bin freien Mannes Wehr;

Das freut dem Schwerte sehr.“

Hurra!

Ja, gutes Schwert, frei bin ich

Und liebe dich herzinnig,

Als wärst du mir getraut

Als eine liebe Braut!

Hurra!

„Dir hab‘ ich’s ja ergeben,

Mein lichtes Eisenleben –

Ach, wären wir getraut!

Wann holst du deine Braut?“

Hurra!

Zur Brautnachts-Morgenröte

Ruft festlich die Trompete;

Wenn die Kanonen schrei’n,

Hol‘ ich das Liebchen ein.

Hurra!

„O seliges Umfangen!

Ich harre mit Verlangen.

Du Bräut’gam, hole mich!

Mein Kränzchen bleibt für dich.“

Hurra!

Was klirrst du in der Scheide,

Du helle Eisenfreude,

So wild, so schlachtenfroh?

Mein Schwert, was klirrst du so?

Hurra!

„Wohl klirr‘ ich in der Scheide,

Ich sehne mich zum Streite,

Recht wild und schlachtenfroh.

Drum, Reiter, klirr‘ ich so.“

Hurra!

Bleib‘ doch im engen Stübchen!

Was willst du hier, mein Liebchen?

Bleib‘ still im Kämmerlein,

Bleib‘, bald hol‘ ich dich ein!

Hurra!

„Laß mich nicht lange warten!

O schöner Liebesgarten,

Voll Röslein blutigrot

Und aufgeblühtem Tod.“

Hurra!

So komm denn aus der Scheide,

Du Reiters Augenweide,

Heraus, mein Schwert, heraus!

Führ‘ dich ins Vaterhaus.

Hurra!

„Ach, herrlich ist’s im Freien,

Im rüst’gen Hochzeitreihen.

Wie glänzt im Sonnenstrahl

So bräutlich hell der Stahl!“

Hurra!

Wohlauf, ihr kecken Streiter,

Wohlauf, ihr deutschen Reiter!

Wird euch das Herz nicht warm?

Nehmt’s Liebchen in den Arm!

Hurra!

Erst that es an der Linken

Nur ganz verstohlen blinken;

Doch an die Rechte traut

Gott sichtbarlich die Braut.

Hurra!

Drum drückt den liebeheißen

Bräutlichen Mund von Eisen

An eure Lippen fest!

Fluch, wer die Braut verläßt!

Hurra!

Nun laßt das Liebchen singen,

Daß helle Funken springen!

Der Hochzeitsmorgen graut.

Hurra, du Eisenbraut!

Hurra!“

Snorri Sturluson

Anno 1241 ging unser isländischer Sänger Snorri Sturluson heim und da dieser uns in der Edda unsere altdeutsche Götter- und Sagenwelt überliefert hat, wollen wir Panzertiere heute seiner gedenken und zur Förderung des Heidentums aus seinem Werk vorlesen. Um Anno 1179 wurde Snorri Sturluson geboren und fand durch die Hand des norwegischen König Hakon Hakonarson den Tod. Von unserer alten Landesgöttin Germania steht in der Edda zwar nichts geschrieben, fehlen sollte diese aber dennoch nicht. Wenn sie auch unbewußt von den alten Römern erschaffen worden sein könnte. Denn die ältesten Darstellungen unserer Germania finden sich auf römischen Münzen aus der Zeit des Augustus, die mit ihrer (angeblichen) Knechtung prahlen – wobei Hermann der Cherusker hier die Römer Lügen strafen sollte… Bisweilen haben es auch wir Nibelungen in die Edda geschafft, so auch im „Sigurdharkvidha Fafnisbana fyrsta edha Grîpisspâ“, dem ersten Lied von Sigurd dem Fafnistöter oder Gripirs Weissagung: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10036666_00007.html

„Gripir hieß ein Sohn Eilimis, der Hiördis Bruder. Er beherschte die Lande und war aller Männer weisester; auch wust er die Zukunft. Sigurd ritt allein und kam zur Halle Gripirs. Sigurd war leicht erkennbar. Vor dem Thor der Halle kam er mit einem Mann ins Gespräch, der sich Geitir nannte. Da verlangte Sigurd von ihm Bescheid und sprach:

Wie heißt, der hier die Halle bewohnt?

Wie nennen die Leute den König des Landes?

Geitir sprach:

Gripir heißt der Herrscher der Männer,

Der des festen Lands und der Leute waltet.

Sigurd.

Ist der hehre Fürst daheim im Land?

Kann der König mit mir zu reden kommen?

Der Unterredung bedarf ein Unbekannter:

Bald begehr ich Gripirn zu finden.

Geitir.

Der gute König wird Geitirn fragen

Wie der Mann genannt sei, der nach ihm fragt.

Sigurd.

Sigurd heiß ich, Sigmunds Erzeugter;

Hiördis heißt des Helden Mutter. –

Da ging Geitir Gripirn zu sagen:

„Ein Unbekannter ist angekommen;

Von Antlitz edel ist er zu schauen,

Der gern zusammen käme, König, mit dir.“

Aus dem Gemach ging der mächtige Fürst

Und grüßte freundlich den fremden König:

„Sei willkommen, Sigurd; was kamst du nicht längst?

Du geh, Geitir, nimm den Grani ihm ab.“

Sie begannen zu sprechen, und sagten sich Manches,

Da die rathklugen Recken sich fanden.

„Melde mir, magst dus, Mutterbruder,

Wie wird dem Sigurd das Leben sich wenden?“

Gripir.

Du wirst der mächtigste Mann auf Erden,

Der edelste aller Fürsten geachtet.

Im Schenken schnell und säumig zur Flucht,

Ein Wunder dem Anblick und weiser Rede.

Sigurd.

Laß, Fürst, erfahren genauer als ich frage,

Weiser, den Sigurd, wähnst dus zu schauen:

Was wird mir Gutes begegnen zuerst,

Wenn ich hinging von deinem Hofe?

Gripir.

Zuvörderst erfichst du dem Vater Rache

Und dem Eilimi Ahndung alles Leides.

Du wirst die harten Hundings Söhne,

Die schnellen, fällen und den Sieg gewinnen.

Sigurd.

Sag, edler König, mir Anverwandter,

Gieb volle Kunde, da wir freundlich reden.

Siehst du Sigurds Siege voraus,

Die zuhöchst sich heben unter des Himmels Rändern?

Gripir.

Du fällst allein den gefräßigen Wurm,

Der glänzend liegt auf Gnitahaide.

Beiden Brüdern bringst du den Tod,

Regin und Fafnirn: vor siehts Gripir.

Sigurd.

Schätze gewinn ich, wenn so mir gelingt

Zu kämpfen mit Männern wie du mir kund tust.

Im Geist erforsche ferner und sage mir,

Wie lenkt mein Lebenslauf sich hernach?

Gripir.

Finden wirst du Fafnirs Lager,

Wirst heimführen den glänzenden Hort,

Mit Golde beladen Granis Rücken

Und zu Giuki reiten, kampfrüstiger Held.

Sigurd.

Noch sollst du dem Fürsten in freundlicher Rede,

Weitschauender König, Weiteres künden.

Gast war ich Giukis, nun geh ich von dannen:

Wie lenkt meines Lebenslauf sich hernach?

Gripir.

Auf dem Felsen schläft die Fürstentochter

Hehr im Harnisch nach Helgis Tode:

Mit scharfem Schwerte wirst du schneiden,

Die Brünne trennen mit Fafnirs Töter.

Sigurd.

Die Brünne brach, nun redet die Braut,

Die schöne, so vom Schlaf erweckt.

Was soll mit Sigurd die Sinnige reden,

Das zum Heile mir Helden werde?

Gripir.

Sie wird dich Reichen Runen lehren,

Alle, die Menschen wissen möchten,

Dazu in allen Zungen reden,

Und heilende Salben: so Heil dir, König!

Sigurd.

Nun laß es gelungen sein, gelernt die Stäbe,

Von dannen zu reiten bin ich bereit;

Im Geist erforsche ferner und sage mir,

Wie lenkt mein Lebenslauf sich hernach?

Gripir.

Du wirst zu Heimirs Behausung kommen,

Wirst dem Volksfürsten ein froher Gast sein.

Zu End ist, Sigurd, was ich voraus sah:

Nicht fürder sollst du Gripirn fragen.

Sigurd.

Nun schafft mir Sorge das Wort, das du sagtest,

Denn Ferneres siehst du, Fürst, voraus.

Weist du unsägliches Unheil dem Sigurd,

Darum du, Gripir, nicht gerne redest? …“